Sonntag, 19. August 2007

Die Guten gegen die Schlechten

(Zum Spiel FC Schalke 04 - Borussia Dortmund)

Da schreibe ich Schalke lässt kaum Überraschungen erwarten und plötzlich sehe ich Ernst, Kobiashvili und Bajramovic auf den Platz stiefeln. Ich war tatsächlich verwirrt und es hat eine Weile gedauert, bis ich feststellen konnte, dass Løvenkrands auf der Bank blieb. Tatsächlich ein 4-4-2, mit der in der Bundesliga allseits beliebten Mittelfeldraute. Und das, wo doch seit der letzten Rückrunde die 3 Stürmer wie in Stein gemeißelt schienen.

Aber: Es funktionierte.

Bei Ballbesitz orientierte sich Kobishavili (in der Raute links) mit nach vorne, besaß Dortmund den Ball half Bajramovic (in der Raute rechts) dem 6er Fabian Ernst. Ernst spielte stark. Pander spielte so gut wie seit seinem 2. Comeback nicht mehr. Die besten Schalker waren aber Asamoah und Ivan Rakitic.

Asamoah wusste einmal mehr seine technischen Mängel durch seine Physis auszugleichen. Ihm mag zwar der eine oder andere präzise zugespielte Ball verspringen. Dafür holt er sich unpräzise zugespielte Bälle, solche, denen andere Spieler nicht mehr nachgehen. Gestern war er ständig gefährlich und auch wenn dieser Satz mittlerweile zur Phrase verkommen ist: Fast immer war er nur durch ein Foul zu stoppen.

Mit dem Gehirn ists so ’ne Sache. Meist merkt man sich Dinge, die einem eigentlich total egal sein sollten. Vor zwei Wochen habe ich mir tatsächlich eine Formulierung aus dem DSF-Doppelpass gemerkt.
Auf die Anmerkung, dass Rakitic nicht der Schnellste sei, antwortete Rudi Assauer, dass dies egal sei, wenn er denn nur handlungsschnell wäre. Ist er, wie mir scheint! Er war es zumindest gestern.

Gerne hätte ich eine Aufzeichnung von dem Spiel und würde zählen, wie oft Rakitic den Ball direkt, mit nur einer Berührung weitergespielt hat. Dieses einfach gedachte, für viele Spieler schwer umzusetzende Rezept, einen dicht gestaffelten Defensivverbund auszuspielen!
Dazu zeigte er auch bei Dortmunder Ballbesitz großen Einsatz. Nein, hier wird er nie mit ehemaligen Schalkern verglichen werden. Aber der 19-Jährige, für den Schalke immerhin 3 Mio. Ablöse bezahlt haben soll, zeigte in seinem ersten Bundesligaspiel von Beginn an ein sehr gute Leistung. Das lässt hoffen.

Achja, zu Dortmund habe ich noch nichts geschrieben.
Die waren schlecht, sehr schlecht. Was möglicherweise die als stark empfundene Schalker Leistung relativiert; das wird die Zukunft zeigen. Nett anzuschauen war’s dennoch.
Kovac und Wörns waren noch langsamer als erhofft. Handlungslangsam. Blaszczykowski, den lustigerweise außerhalb Dortmunds kein Mensch Kuba nennen mag, verdiente sich wahrlich keinen Künstlernamen. Und der von Borussen lang ersehnte – und aus Wolfsburg geholte – Torjäger, der so gut passen soll, passt bislang überhaupt nicht.

Von Revanche zu sprechen ist dumm. Für drei Punkte mehr in der vergangenen Saison hätte ich Schalke gestern gerne 0:6 verlieren sehen. Ich denke Asamoah hat es auf den Punkt gebracht:
„Wenn man lang auf Schalke ist, man in Dortmund verliert und dann sieht, welche Aktionen gewisse Leute gebracht haben – Die waren unter der Gürtellinie!
Und deswegen war klar, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen.“
Was durchaus eindrucksvoll geschah.


[PS & PPS zum diesem Beitrag]

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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