Sonntag, 16. September 2007

Augenhöhe auf irdischem Niveau

(Zum Spiel Bayern München – FC Schalke 04)

Also ich bin zufrieden.

Gut, in der letzten halben Stunde schien das Spiel nicht mehr auf dem allerhöchsten Niveau zu sein. Aber daraus nun eine Minderwertigkeit des Punktgewinns abzuleiten erscheint mir als ein zu weit hergeholtes Selbstrunterputzen. Bislang war in dieser Saison fast jeder Einwurf, jeder Rückpass eines Münchener Spielers einen Reif’schen Orgasmus wert, alles war weltklasse. Ich denke, dann darf ich mich nun auch über nur einen Punkt in München freuen.

Zumal das Ergebnis völlig in Ordnung geht. Mir gefiel, dass das Schalker Spiel entwickelt wurde. Zuerst, als noch nicht viel funktionierte, wurde der Abschluss mit Distanzschüssen gesucht. Später wurden vermehrt Pässe in die Tiefe ausprobiert, was allerdings nur einmal gut funktionierte und zur Rakitic-Chance kurz vor der Halbzeit führte. In der zweiten Hälfte setzte Schalke auf hohe Bälle. Da war Planung zu erkennen, das war kein Ausprobieren nach Zufallsprinzip.

Das Wichtigste war aber natürlich, dass das galaktische Offensivspiel der Bayern auf ein irdisches Offensivspiel beschnitten wurde. Ribery spielte wieder stark, aber seine Sonderapplausszenen hatte er in der Nähe der Mittellinie. Zé Roberto war kein Quarterback sondern eher ein Middle Linebacker, er fiel vor allem bei seinem beidbeinigen Sprung in Rakitic’ Füße auf. Und Schweinsteiger war wohl der Spieler mit den meisten Ballverlusten auf dem Platz.
Hamit zeigte sich wie auf Schalke bekannt: Als engagierter Einwechselspieler mit Abschlussschwäche. Und auch Lucio lies altbekanntes Aufblitzen: Es war sein Ausflug in die Offensive mit anschließendem Ballverlust und sein fehlen im Defensivverbund, der van Bommel und Zé Roberto dazu animierte sich weit zurückzuziehen, wodurch Rakitic reichlich Zeit hatte, sich zum erfolgreichen Torschuss in Stellung zu bringen.

Schalke hat erneut eine ordentliche Leistung gezeigt. Zwar wurde wieder nicht gewonnen, aber der Tabellenführer ist eben nur 4 Punkte weit weg. Außerdem war zu sehen, dass die Bayern die Bayern sind, und nicht die Überbayern.
Wie gesagt, ich bin zufrieden.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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