Samstag, 29. September 2007

Hoch verdient und trotzdem knapp

(Zum Spiel FC Schalke 04 – Hertha BSC Berlin)

Das ein Spiel oft unterschiedlich gesehen wird, hatte Stefan von blog-g.de erst vorgestern thematisiert. Mir wurde das heute früh wieder bewusst, als ich die Zeitung aufschlug und las, das Schalke auch in der zweiten Halbzeit das überlegene Team gewesen sei. Und als ich im Radio einen O-Ton von Mirko Slomka hörte der sagte, dass es kein schönes Spiel gewesen wäre.
Dabei war Schalke doch in den letzten 30 Minuten mit den Kräften völlig am Ende – und ich fand das Spiel großartig!

Meine Hoffnung auf die Dominanz des Schalker Mittelfelds hat sich erfüllt, jedenfalls in der ersten Halbzeit. Da spielte Schalke toll: Es lies Hertha kaum Raum für zwei Pässe, dem ballführenden Herthaner standen ständig zwei Schalke gegenüber. Viele Ballgewinne im Mittelfeld. Nach Ballgewinnen ein schnelles Umschalten auf Angriff. Hohes Tempo, keine Pausen. Ruhe brachte nur Berlins Torwart Drobny ins Spiel, der sich ab der 15. Minute bei Abschlägen immer mehr Zeit lies.

Was fehlte war der Abschluss. Wieder mal. Häufig wurde ein Spieler in aussichtsreiche Schussposition gebracht. Doch die folgenden Abschlüsse waren nicht mal knapp genug, als dass von vielen echten Chancen gesprochen werden könnte.
Konsequenterweise musste eine guten Schussposition alleine zum 1:0 herhalten, als Jones in eben einer solchen von den Beinen geholt wurde. Rafinha verwandelte sicher. Der „Held des Spiels“, wie kicker.de ihn heute morgen noch nannte, war er trotzdem nicht. Das war Jermaine Jones; und das hatte mit dem Elfer nichts zu tun.

Jones ist ein Spieler der Bälle erobert denen andere nicht mal hinterher schauen. Der, nachdem er abgegrätscht wurde, nachdem die Situation eigentlich vom Gegner bereinigt wurde, aus der Rutschbewegung heraus wieder aufsteht, den Ball zurückholt und die nächste Chance generiert. Eigentlich merkwürdig, aber so was ist in der Bundesliga nicht üblich. Jones machte das gestern 90 Minuten lang. In seinen bislang nur 8 Einsätzen für Schalke hat er sich selbst bei den kritischsten Fans größten Respekt erarbeitet.

In Halbzeit 2 kam Hertha dann zu mehr Spielanteilen. Nach einer Stunde baute Schalke immer mehr ab, ließen die Kräfte nach. Immer seltener konnte der Ball nach Eroberung konzentriert in die Spitze gespielt werden. Das Geschehen verlagerte sich mehr und mehr vor den Schalker Strafraum. Kraftlos anmutend, wankte Schalke mit der knappen 1:0 Führung im Rücken, dem erlösenden Schlusspfiff entgegen.
Zum Teil lag es an dem noch funktionierenden, ordentlichen Stellungsspiel der Königsblauen, dass Hertha trotzdem keine richtig guten Chancen mehr erhielt. Zum Teil lag es aber auch nur an der fehlenden Kreativität der Berliner, bei denen Trainer Favre in der Schlussphase Pantelic auswechselte. Ich war froh darüber.

Gut war es, was Schalke in der ersten Hälfte zeigte. Spannend war das Spiel in der zweiten. Ein Spiel ohne Pausen. Dazu noch die Punkte Sieben bis Neun in sieben Tagen. Ich fand’s toll! Egal was andere schreiben.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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