Freitag, 15. Februar 2008

Blick in den Rückspiegel

Vor zwei Tage startete Spiegel Online eine neue Suchabfrage, die einem Ergebnisse aus Wikipedia, verschiedenen Spiegel-Medien, dem manager-magazin.de-Archiv sowie Einträge aus Bertelsmann Lexika und Wörterbüchern liefert. Also gab ich dort Schalke 04 ein, denn Suchabfragen testet man wohl am Besten mit Themen, in denen man sich einigermaßen auskennt.

Der Bertelsmannsche Lexikoneintrag ist erwartungsgemäß unspektakulär. Die Wikipediaseite zu Schalke 04 ist bestens bekannt. Das Manager-Magazin liefert einen Eintrag zu 1899 Hoffenheim und plaudert, dass der Chef der Postbank Schalke-Fan ist.
Eine Perle lässt sich aber unter den Spiegel-Ergebnissen finden. Denn neben den Einträgen aus der aktuellen Berichterstattung öffnet Spiegel Online auch seine bisher kostenpflichtigen Dossiers und sein Archiv!

Unter dem Titel ‚Könichsblau is cool’ wird einem beispielsweise ein 8 Spiegel-Artikel aus den letzten 11 Jahren umfassendes Dossier kredenzt.
Und dieses heute zu lesen ist großartig: Ein Blick auf den Weg des FC Schalke 04 der klar macht, dass alles wohl genau so laufen musste. Der sich auf das große Ganze beschränkt und dadurch die Stetigkeit und eine durchaus vorhandene Strategie erkennen lässt. Ein Blick, der sonst durch die Fülle an aktuellen Ereignissen und Emotionen getrübt wird.

Der Artikel ‚Planet Schalke’ stammt beispielsweise aus der Woche vor der Eröffnung der Arena und dokumentiert alle Hoffnungen und Bedenken, die mit dem Bau des Stadions verbunden waren. Als Trendsetter wird der Club dort beschrieben, der mit der Arena „Europas kommerziell ausgekochteste Spielstätte“ gebaut hätte. Und es wird beschrieben, wie Widerstände gegen den rasanten Wandel des Traditionsvereins vermieden werden konnten, indem beispielsweise bewusst auf einen Verkauf des Stadionnamens verzichtet wurde ...

Die Vorzüge des neuen Trainer Jupp Heynckes werden in ‚Temperierte Pirouetten’ dargestellt, und im Artikel ‚Elf Söldner müsst ihr sein’ wird ordentlich gegen die damalige Einkaufspolitik des Clubs abgeledert, wobei der Autor das Wort Söldner gegen alles und jeden verwendet, was oder wer Blau ist oder trägt und nicht zu Werder Bremen gehört, es sogar zwischen ‚FC’ und ‚04’ setzt.

Der Absatz …
„ Wo in Schalke ihre Grenzen liegen, erfuhren Rangnick und sein Assistent Mirko Slomka bereits vorigen Monat, als sie die Anbieter eines Computersystems zur Spielanalyse ins Trainingslager einluden. "Das Ding wird eh nicht gekauft", knurrte Assauer, "erst recht nicht, weil ihr mich nicht informiert habt." “
… stammt aus ‚Engel für Schalke’ und stellt in nur zwei Sätzen gleich vier Sachverhalte dar, die sich seit Dezember 2004 verändert haben. Und der Artikel ‚Die Assistenten’ stammt aus März 2007 und begründet, wieso Schalke gerade Meister wird, ohne falsch zu liegen, nur weil es doch wieder nicht klappte.

Die geeignete Wochenendlektüre für jeden, der sich eine Auszeit aus der an Nachhaltigkeit oft armen Aktualität nehmen möchte. Hier. Und wer dann noch Lust hat, darf sich ohne Dossier auf die weitere Suche machen und so was oder so was finden …

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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