Eine Stadt, tausend Züge: Das Ruhrgebiet

Eigentlich brauche ich ca. eine Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis auf Schalke ...

21.04.07, Schalke gegen Cottbus, Herr Wieland ist Kartenbesitzer.

Gegen 12:50 stehe ich an der Bushaltestelle. In einer Minute soll er kommen, der Bus. Ist nicht weit zum Bahnhof, aber wieso laufen wenn ein Bus fährt?
Fährt kein Bus. Kommt jedenfalls keiner, wieso auch immer. Laut Plan muss er kommen, kommt aber nicht. Ist schon kurz nach eins! Laufe ich halt.

Der Regional Express 3 (RE3) ist gerade weg. Naja, Duisburgs Bahnhof ist groß genug, da fährt ständig ein Zug nach Gelsenkirchen. Da steht ja gerade der RE5 vielleicht ... ich frag mal den Schaffner!
"Ne, der fährt nicht über Gelsenkirchen. Da müssen sie den RE3 nehmen. Der ist aber gerade weg." Stimmt. Doofmann.

Setzte ich mich also an Gleis 1. Da fährt um 13:35 die S-Bahn Linie S2 in Richtung Gelsenkirchen. Ist ja noch Zeit.
Nachdem ich ca. 3 Minuten damit verbracht habe, meiner Frau eine SMS zu tippen - ich habe ja Zeit - höre ich eine Durchsage. Irgendwas mit "Gleisarbeiten ... S2 ... auf Gleis 1 ... fällt leider aus"! Na Toll! Und Nun? Auch der RE2 auf Gleis 8 um 14:02 ist betroffen, höre ich beiläufig, auf dem Weg zur DB-Auskunft.

Eine relativ lange Schlange vor dem Schalter. Aber einer der 1.000 Freunde in königsblauem Gewand kommt bereits wohlinformiert des Weges - anquatschen spart Zeit!
"Gleis 9, dann in Mülheim auf Gleis 4 umsteigen" sagt er. Super sag ich, ich häng mich mal an Dich dran. "Nee" sagt er, er müsse noch telefonieren. Ok, Gleis 9 find ich auch alleine.

Als ich auf Gleis 9 ankomme, kommt auch schon der Zug gen Osten. Gut dass ich direkt hin bin, zum telefonieren war da kaum Zeit, denke ich so.
Zwischenstop in Mülheim Styrum. Gelassen lasse ich den Blick schweifen, als ich plötzlich den wohl doch eher tausendersten Freund im königsblauen Gewand auf dem Bahnsteig entlang schlendern sehe! Styrum! Styrum ist nicht Mülheim! Ok, doch, ein bisschen, aber Mülhein-Styrum Bahnhof ist eben nicht Mülheim Bahnhof!

Nächster Halt ist Mülheim Hauptbahnhof. Am Hauptbahnhof Mülheim an der Ruhr gibt es kein Gleis 4 ...

Nach Gelsenkirchen geht hier garnix, jedenfalls nicht innerhalb der nächsten Stunde. Eigentlich bin ich um 15 Uhr mit Herrn P. aus W. am Bierstand der Nordkurve verabredet. Am Besten ich schreib schonmal 'ne SMS ...

Via Essen ist die einzige Chance, das ist wenigstens ein richtiger Bahnhof! Dahin fahren gleich 2 Züge, Gleis 1 und 2, ist die gleiche Plattform, ich nehme den ersten! Der erste hat natürlich Verspätung, wodurch der zweite zum ersten wird.

In Essen sind bereits arg viele Königsblaue zu sehen. Beruhigt doch ein wenig. Ist ja auch noch Zeit. Gleis 21 kommt die nächste Bahn nach Gelsenkirchen.

Gleis 21 ist von Polizisten in Kampfanzügen arg gut bewacht. Auf dem Bahnsteig stehen schwarz gekleidete Glatzen, mit Fahnen in Schwarz-Weiss-Rot. Alle eher halbstark, nicht wirklich fürchterlich aussehend. Trotzdem ist da nichts Blaues weit und breit und es sieht auch nicht so aus als sei ein Schalkeschal die Eintrittskarte zu diesem Gleis.

Auf Gleis 4 kommt der nächste Zug Richtung Gelsenkirchen, reicht auch. Hier sind viele Königsblaue, eigentlich alle ... Kurz darauf bin ich in endlich in GE!

Schnell noch ein Bier holen, den in der Arena geht das gleich nicht mehr. Dann ab in die Bahn. Die 302 fährt knappe 20 Minuten, dann noch ins Stadion, 15 Uhr kann ich schaffen.

Klar ist die Bahn voll. Trotzdem sitze ich immer. Immer ganz vorne an der ersten Tür anstellen, die rennen grundsätzlich alle in die Mitte. Vorbei an der Glückauf-Kampfbahn, Schalker Geschichte. Am Ernst-Kuzorra-Platz steigen immer welche zu, egal wie voll die Bahn ist.

Irgendwie gehts nicht weiter. Eine erste Durchsage des direkt vor mir sitzenden Fahrers verstehe ich nicht. Die zweite dann schon. Eine Tür geht nicht ganz zu, die Leute sollen mal Platz machen. Ein viertes, fünftes mal piepst es, das akustische Warnsignal vor dem Schliessen der Türen, doch es schliesst sich nichts.

Ein Mitarbeiter der Verkehrsgesellschaft hilft bereits. "Getz zeigt et Fehler C an!" höre ich den Fahrer rufen! Herr P schickt mir eine SMS, wie weit weg ich noch sei ...

10-12 Minuten am Ernst-Kuzorra-Platz. Cirka 15 Uhr an der Haltestelle der Arena. Eingang West ist zu voll, weiter ... am Eingang Nord gehts: Glück gehabt, wenigstens einmal!

Um 15:15 stehe ich in N5. Immerhin. Und gewonnen. Hätte schlimmer kommen können. Gut, dass das Ruhrgebiet ein so dichtes Schienennetz hat ...

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Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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