Wir hatten ziemlich gute Karten für das Spiel ergattern können. Gegengrade Oberrang. Rechts von uns entleerte ein Teil des Schalker Mobs während der ganzen 90 Spielminuten seine Bierbecher auf den Köpfen der Dortmunder im Unterrang, links von uns saß ein Teil der Schalker Spielerfrauen. Nach Andy Möllers glücklichen Freistoßtor wünschten wir Jens dahin wo der Pfeffer wächst, nur nicht in so einem harmlosen Ton, wie ich ihn gerade anwende. Die Reaktion von Lehmanns damaliger Lebensabschnittspartnerin und ihren Freundinen war dementsprechend eine Mischung aus Traurigkeit, Schock und Fremdschämen. Und ja, eigentlich hätte es anstatt einer Ecke für Schalke, Abstoß für Dortmund geben müssen, von Abseits wie es viele Dortmunder heute noch sehen wollen, kann aber keine Rede sein. Nach dem Spiel trafen wir vor dem Stadion noch Yves Eigenrauch. Der schlenderte mit uns so ganz gemächlich Richtung Straßenbahn. Einer von uns fragte ihn:"Ey Yves, kannste zur Rückrunde wieder spielen?" Darauf antwortete er nur kurz und trocken:"Vielleicht." Irgendwie war man damals näher dran an Schalke, war eine schöne Zeit, große Aufbruchstimmung trotz Hami und so. Aber ich gerate hier ins Sentimentale...

Ich finde meine Darstellung prägnanter.

Den guten Herrn schreibt man bekanntlich auch Denis Kliouev und wenn man das tut, dann kann man sich ein Bild von dem vereinslosen Ex-Superstar des Fc Schalke 04 anschauen...