EM 2008

Montag, 16. Juni 2008

„So ein Tag, so wunderschön wie heute“

... hallte es durch das Ernst Happel Stadion zu Wien.

Wer Österreich schlägt, kann auch Europameister werden.

Gonzales geliefert

Drei Ecken, ein Elfer erfuhr: Steinmeier telefonierte bereits mit Sakorzy (→ liebt Angela Merkel).
Dieser erklärte sich bereit, mit seinem Landsmann Michel Platini das Verhalten des UEFA-Schiedsrichters zu erörtern. Zur Not, so die Kanzlerin, wolle sie die Angelegenheit zur Chefinnensache erklären. Herrn Gonzales werden wir wohl nur noch eine Halbzeit zu sehen bekommen.

Sonntag, 15. Juni 2008

König Otto und sein Harlekin

Gegenüber seinem König Otto gibt sich Rolf Töpperwien grundsätzlich devot. Er will weiter mitgenommen werden, will weiter als des Königs Hofberichterstatter wichtig sein. Doch der König dankt es ihm nicht.

Töpperwien gab in dem Interview nach Griechenlands Ausscheiden Otto Rehhagel bereits in den Nebensätzen der Fragen die medienkonformsten Antworten vor. Und doch scherte sich der Trainer einen feuchten Kehricht darum, ließ Rehhagel Töpperwien auflaufen.

Kritiker würden Rehhagel vorwerfen zu defensiv spielen zu lassen, sprach Töpperwien vorsichtig, dafür gäbe es aber bestimmt gute Gründe?! Doch Rehhagel dachte nicht daran, die fehlende Qualität seines Kaders als Hemmnis für eine offensive Spielweise anzuführen.
„Wir haben immer so gespielt, wie es richtig ist.“
... antwortete der König und begann zu erklären, dass andere Mannschaften auch ihr Heil in der Defensive suchen würden. Doch es war ihm unbequem, er fühlte sich bedrängt, glaubte, wieder die Initiative ergreifen zu müssen. Und tat dies mit einer Gegenfrage:
„Und im Übrigen: Wer bestimmt eigentlich, welches System man spielt? Wer bestimmt das?“
... und brachte sein Gegenüber ins schwitzen.
Töpperwien verharrte eine Sekunde.
Der Gegner!?
„Nein.“ sprach Rehhagel und erlöste ihn nicht, ließ ihn zappeln. Töpperwien wurde blass, seine Augen starrten Rehhagel mehr denn je an, glänzten, etwas stärker noch als sonst.
Die Mannschaft?!
Rehhagel ließ eine Sekunde verstreichen. Dann zeigte sich der König gnädig.
Diese letzte Antwort hätte er abstrafen können. Seine Mannschaft, etwas bestimmen, unter ihm? Aber er ließ es, wusste, dass jeder Fernsehzuschauer gespürt hat, dass Töpperwien noch mindestens weitere 24 falsche Antworten hätte folgen lassen, wenn Rehhagel es darauf ankommen gelassen hätte. Das reichte ihm.
„Niemand!“ ... antwortete er, „wir können doch jedes System spielen, dass ist doch nicht verboten. Oder?“
„Richtig“ bestätigte Töpperwien vorsichtig, „Also“ sagte Rehhagel, und Töpperwien ging in die Offensive, sagte, dass Rehhagel doch alle Stürmer eingesetzt hätte, dass er mehr doch gar nicht hätte tun können.
„Bitte“, sagte Rehhagel.

Immerhin noch einigermaßen gutgegangen, dachte sich Töpperwien wohl, und umschmeichelte Rehhagel mit Komplimenten, dass er bald 70 sei und dass er dennoch beweglicher als mancher seiner Spieler wäre; und der König lehnte sich beschwichtigt zurück und lächelte.

Und so genoss Rehhagel nach einem sportlich schweren Abend zumindest noch seinen Triumph über einen Vertreter der von ihm so verabscheuten Medien. Auch wenn es sich nur um seinen persönlichen embedded Journalist handelte.



[Foto: kenyee]

Samstag, 14. Juni 2008

Individualtraining





Toller Fußball trotz Verrat

Einst war Johan Cruijff der größte Fürsprecher Marco van Bastens. Doch pünktlich zur EM reihte sich auch König Johan in die Legion der Kritiker ein, warf Van Basten Verrat am niederländischen Spielsystem vor, weil dieser in der Grundformation nur eine echte Spitze aufbot.

Aber „Offensiv ist wie machen in Platz“ wusste Giovanni Trapattoni schon vor 10 Jahren, und selten wurde das so gut dargestellt wie von het Elftaal in deren ersten beiden EM-Partien! Eine Spitze hin oder her: Wenn Oranje stürmt, rasen immer drei bis vier hochtalentierte Spieler auf die überforderten Gegner zu. Cruijff kann’s nicht fassen:
„Das ist nicht normal. Sieben Tore in zwei Spielen. Dass wird die Vorrunde so ausgezeichnet spielen, ist phantastisch.“
Phantastisch anzuschauen auf jeden Fall. Die Orangefarbenen sind die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Derweil bin ich recht froh über den kruden Spielplan, der das Tableau bis zum Finale in zwei Hälften trennt. Wegen des Artenschutz’ für Deutschland, und weil es mir leichter fällt, mich für das niederländische Spiel zu begeistern, solange sich die Wege Hollands und Deutschlands nicht kreuzen.

Vielleicht fällt unserer Nationalmannschaft ja wieder ein, dass am Ende immer Deutschland gewinnt. Und vielleicht vergisst ja Oranje – über den Rausch des eigenen, schönen Spiels – irgendwann das Siegen. Tipps und Tricks dazu hätte sicher Johan Cruijff.

Montag, 9. Juni 2008

Mich wundert, dass man sich wundert

Der Stürmer kann nichts dafür, dass der Verteidiger, verletzt oder unverletzt, das Spielfeld hinter die Torauslinie verlässt.

Wieso um alles in der Welt sollte er durch einen Abseitspfiff dafür bestraft werden?

Samstag, 7. Juni 2008

Auf der Couch

Zu wem halte ich nur? Als wäre es wichtig ...

Die Türken sind mir unsympathisch. Wie lautet eigentlich der Plural von Korso?
Aber würde Portugal die Vorrunde nicht überstehen, würde mir das auch gut gefallen. Allzu laute Geheimfavoriten sind nicht mein Ding.

Also: Jetzt die Türken und in vier Tagen wieder Schweiz und Tschechien!

Es ist halt wichtig ...

Österreich will reinwachsen



... in die Rolle des Europameisters 2008. Mir dünkt, drei Wochen werden nicht ausreichen.


[Mit schönem Dank und Gruß an Hanse]

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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