Gedöns

Donnerstag, 31. Juli 2008

Was der Zweitpapst entscheidet

... darf von Weltlichen nicht angezweifelt werden. Der Zweitpapst selbst hatte sich schon sehr über den Ungehorsam aus Deutschland gewundert. Wenn er die Olympischen Spiele zu einem offiziellen Profifußball-Termin fühlt, was kann es da noch zu diskutieren geben?

Nichts, weiß auch das Weltgericht. Dass Profis in Peking den Olympischen Eid schwören bedeutet noch lange nicht, dass sich Profis auf die Olympische Charta berufen dürfen. Wieso nicht? Das wird das Weltgericht erklären können. Der Zweitpapst sowieso. Alles andere ist Blasphemie.

Samstag, 26. Juli 2008

Hamburg schießt den Vogel ab: Das Bierpreise-Update

In 11 Stadien blieben die Bierpreise stabil. Das Stadion in Gelsenkirchen gehört nicht dazu, auf Schalke kostet der Becher 20 Cent mehr als letzte Saison. In Hamburg werden erstmals für ein Bier in einem Bundesligastadion 4 Euro verlangt.

Die psychologische Preisgrenze war den Hanseaten scheinbar egal. Das teuerste Bier hat man damit in Hamburg auch noch nicht: Das gibt es, wie schon in der letzten Saison, im München und in Bielefeld, was deutlich wird, wenn man die Preise auf eine vergleichbare Bechergröße hochrechnet. Dann zeigt sich auch, dass Schalke mit seinem neuen Becherpreis von 3,40 € nach wie vor vergleichsweise günstig bleibt. Was Sinn macht, da nach dem Ticketkauf nicht mehr allzu viel Geld übrig bleibt.

Und in Dortmund gibt’s nun das Bier mit Idiotenapostroph ...




Die Bierpreise der letzten Saison sind hier (ergänzt) aufgeführt. Die Preise stammen zum Teil aus der Beilage zum 11 Freunde-Heft #81.

Freitag, 25. Juli 2008

Es lebe die Sportschau!

Möge Herr Rummenigge in seinen Eichentisch beißen und Herr Peters Rotz und Wasser heulen: So nicht meine Herren. Dat machense nochma neu!

Nein, das Kartellamt ist nicht dazu da, das Fernsehprogramm zu bestimmen. Und die DFL wird sich was anderes einfallen lassen. Am Ende wird die Zentralvermarktung aufgeweicht werden. Jetzt noch nicht, aber in Zukunft wird das kommen. Man wird sich nicht auf Dauer zu solchen Kuhhandel mit dem Kartellamt nötigen lassen, nur um die Liga zentral vermarkten zu können. Aber das ist noch der dunkle Horizont.

Fürs erste sieht es zumindest so aus, als würde das gesellschaftliche Ereignis Fußball-Bundesliga erhalten bleiben. Zu hochgestochen formuliert? Nein, ich denke nicht. Ich denke, dass der Fußball im GEZ- oder werbefinanziertem Fernsehen eminent wichtig ist.

‚Wer braucht denn eigentlich noch die Sportschau vor 20 Uhr?’ fragt Matthias in seinem Blog. Ich gebe zu, ich gehöre nicht dazu. Ich kann mich nicht genau daran erinnern, wann ich sie das letzte mal gesehen habe. Ich schaue samstags Schalke. Ob im Stadion oder in einer Kneipe, jedenfalls immer 90 Minuten. Zu mehr komme ich samstags nicht, die Zusammenfassungen der anderen Spiel schaue ich in der Regel erst am nächsten Tag.

Aber um mich geht’s nicht. Auch nicht um Matthias oder um andere Freaks, denen der Bundesligafußball wichtig genug ist, dass sie Gigabyte Text dazu verfassen, für Auswärtsspiele durch Europa fliegen oder vor Vorverkaufsstellen den Propankocher anschmeißen.

Es geht um den Arbeitskollegen. Den im Nachbarbüro, der sich auch Fußballfan nennt, dem die Zusammenfassung am Samstagabend und die BamS am nächsten Morgen aber genügt. Es geht um den Handwerker, der jeden morgen im Bus den Sportteil der Zeitung ließt und der sich damit, und mit der Sportschau umfassend informiert fühlt. Um die Millionen dieser Leute, die sich dazugehörig fühlen, die auch den ganzen Quatsch kaufen für den der Fußball wirbt, die sich auch freuen wenn ihr Verein gewinnt, die aber den Samstag mit der Familie verbringen.

Ich tue mich schwer etwas zu Schalke zu sagen, wenn ich mal nicht die ganzen 90 Minuten sehen kann. Da zahle ich lieber einen Euro an Schalke-TV, setze mich schweigend vor den Rechner und schaue das Spiel nach. Aber für Fußballdeutschland zähle ich mit dieser Einstellung sicher zu den Bekloppten, denn Fußballdeutschland ist nicht so.

Der Arbeitskollege und der Handwerker wissen jedenfalls Bescheid. Über alle Spiele! Und was wäre ein Montagmorgen ohne eine Bürodiskussion zur Bundesliga? Ich will mit denen darüber reden, will, dass auch die eine Meinung haben. Ich will nicht, dass es mit der Bundesliga so weit kommt, wie es mit der Champions League war, als die interessanten Spiele nur bei Premiere kamen. Da wurde über nichts gesprochen, für den Arbeitskollegen fand die Champions League gar nicht statt.

Ich hoffe nach wie vor, dass die DFL irgendwann versteht, welch großes Glück es für sie ist, dass der Bundesligafußball in diesem Land tatsächlich als Allgemeingut verstanden wird, fast jeden irgendwie berührt.
Alleine ich glaube nicht dran.

Donnerstag, 24. Juli 2008

Auch mein Blog wieder im Heft zum Heft oder Das 11 Freunde-Stöckchen

„Ein passender Spitzname für Deinen Klub?“ empfand ich als die bekloppteste Frage, von den Zwölfen, die ich vor der letzten Saison für die Saisonbeilage zur 11 Freunde-Augustausgabe zu Beantworten mich mühte. Auf wessen Mist diese Frage denn gewachsen sei, fragte ich per Mail. Mumpitz sei Chefsache, bekam ich zur Antwort.

Dieses Jahr kam die Anfrage direkt von Philipp Köster. 16 zu vervollständigende Pünktchensätze, eine Frage. Hier meine Antworten. Zu dem was war und dem was kommt, zu Kahn und Daum, über Monica Lierhaus und sonstiges vorhergesehenes Unvorhersehbares. Da gedruckt, hier für lau.


Das Sommerloch habe ich überstanden, mit Hilfe von ...
Sex, Drogen und EM.

Meine größte Hoffnung für die kommende Saison ist ...
natürlich, dass Schalke Deutscher Meister wird.

Den ersten Spieltag verfolge ich in ...
Gelsenkirchen oder der Kneipe meines Vertrauens. Je nach Spielplan.

Meister wird nicht Bayern, weil ...
Ribery, Toni und Podolski bis zum Transferschluß längst bei Hoffenheim angeheuert haben.

Sicherer Absteiger in die 2. Liga ist ...
Der FC aus Köln. Tief im Inneren wollen die es auch nicht anders.

Die Liga wird überrascht von ...
Jorge, Javier, José oder wie die ganzen Klinsmann-Trainer heißen.

Der schönste Augenblick der vergangenen Spielzeit war ...
als Manuel Neuer in Porto als Held auf dem Zaun stand.

Und der schlimmste ...
schlich durch die gesamte Saison und offenbarte sich immer dann, wenn grottenschlechter Fußball als „aber erfolgreich“ verkauft wurde.

Die aktuelle Saison läuft deutlich besser als die letzte weil ...
sich Königblau seiner erfolgreichen, niederländischen Phase erinnert.

Mein Angstgegner ist ...
Peter Peters, der das Mitglieder-Kartenlimit sicher noch auf 1 reduziert.

Auf die Auswärtsfahrt nach ...
Dortmund wird geschissen.

Tod und Hass (zumindest aber Abneigung) dem ...
*möööp! Suggestivfrage.

Premiere, Sportschau oder Stadion?
Stadion. Aber Monika Lierhaus darf trotzdem gerne vorbei kommen.

Christoph Daum outet sich in der Winterpause als ...
fairer Verlierer. Dauerhaft verbiestert ginge auch nicht, sagt er, und niest.

Oliver Kahn macht Schlagzeilen, weil er ...
nach 2 Monaten abgemagert mit 2 Eimern Wasser auf dem Bayern-Clubhaus aufgefunden wird. Ribery parkte derweil in der neuen Tiefgarage.

Folgendes Talent meines Klubs kommt ganz groß raus ...
Carlos Augusto Zambrano Ochandarte

Dass die TSG Hoffenheim aufgestiegen ist, finde ich ...
noch nicht so schlimm. Dass sie allerdings die nächsten 15 Jahre Deutschland in der Champions League repräsentieren werden, finde ich nicht so sympathisch.

Mittwoch, 23. Juli 2008

„Das haben wir seit Libuda nicht mehr gesehen!“

... sagte Jörg Dahlmann, als er für Sat1 die Übertragung dieses Tors kommentierte. Das Tor, an das ich – an das man immer denken muss, wenn man an Jay Jay Okocha denkt. Das Tor, dass mich immer an den ersten Rocky-Film erinnert: Als Trainer Mickey seinen Boxer erstmals ein Huhn jagen lässt.

‚In diesem Fall war Oliver Kahn der Boxer. Beeindruckend flink auf den Füßen. Mit Unterstützung dreier Mitspieler. Und doch konnte er das Huhn nicht kriegen. Und Slaven Bilic auch nicht, der alte Treter.

Kahn hat seine Karriere beendet. Okocha auch. Es blieb sein einziges Tor gegen ihn. Das Tor des Jahres 1993.
Hundert Mal gesehen. Trotzdem.



Mehr Tore der Jahre gibt’s hier.

Sonntag, 6. Juli 2008

Während in Villariba noch gefeiert wird ...

Vor einer Woche hat Trainer Baade schlecht geschlafen. 15 Minuten nach dem Anpfiff wurde eigentlich jedem klar, dass die Deutsche Nationalmannschaft nicht in dieses Finale gehörte. Und nur die, die eine Europameisterschaft des Feierns wegen erleben, und die, die trotz des üblem Ausgangs mitfeiern musste, weil es eben so viele gibt, die eine Europameisterschaft nur des Feierns wegen erleben, feierten trotzdem.

Abgehakt. Und Abgeflaggt. Odonkor hat sich wieder hingelegt, Metzelder wird es ihm bald nachtun; ihr Einsatz ist erst in zwei Jahren wieder gefragt. Podolski ist nun wieder kein Star mehr, Gomez aber vermutlich wieder ein guter Stürmer. Frau Merkel muss nicht mehr zum Fußball jetten. Und die Tribünenblondinen stecken wieder in Bunte oder Gala.

Erst eine Woche ist vergangen. Es könnte kaum weiter weg sein.

Samstag, 5. Juli 2008

International wird härter gespielt

  • 1 Bier auf Schalke: 3,20 €

  • Dortmunder Braumeister-Geschnetzeltes für 20 Personen, in einer Event-Loge auf Schalke bei einem Spiel gegen Hoffenheim: 5.000 €

  • Nach einer dreimonatigen Suspendierung wieder in der peruanischen Nationalmannschaft spielen: ...

Nein, unbezahlbar ist es nicht. Aber schweineteuer. Einer niederländischen Meldung zu Folge haben Jefferson Farfán und Claudio Pizarro 6 Millionen Euro an ein Waisenhaus zu spenden, um ein Gelage nach dem Qualifikationsspiel gegen Brasilien im letzten November für den peruanischen Verband vergessen zu machen.

Das lässt den Godfather of Geldstrafenverteilung Ottmar Hitzfeld wie eine Relikt aus vormodernen Fußballzeiten erscheinen. Da aber sein ehemaliger Club immer gerne vorne mit dabei ist und nun auch noch den Topumdenker in leitender Position beschäftigt: Vielleicht verteilt Jürgen Klinsmann ähnlich hohe Strafen demnächst ja an Journalisten.

Sonntag, 29. Juni 2008

Und während Ribéry und Toni in der Champions League antreten ...

... werden drei Helden beweisen, dass sich nicht nur mit Fußballspielen Millionen verdienen lassen.


Montag, 23. Juni 2008

Von Deutschland-Spielern, Türkei-Spielern und sonstigen Weltbürgern

Der Deutschland-Spieler Philipp Lahm spielt zweifellos ein starkes Turnier, ist auf seiner Position sicher einer der besten Spieler bei dieser EM. Mit seinem Auftreten auch außerhalb des Fußballfeldes hat er den Türkei-Spieler Hamit Altintop derart beeindruckt, dass dieser ihn ‚Manager’ nennt, weil Lahm so breit talentiert sei, so Altintop bei Spiegel Online, er sich sicher ist, dass Lahm mal auf dem Sessel von Uli Hoeneß oder Oliver Bierhoff sitzen wird.

Interessanter als solches Geplauder ist die Formulierung, mit der Autorin Cathrin Gilbert das Türkisch-Sein des Hamit Altintops umschifft: ‚Türkei-Spieler’.

In Zeiten der Globalisierung, in denen Stürmer ihre Tore aus Respekt vor ihrer in aller Herren Länder verteilten Verwandtschaft nicht mehr bejubeln, rettet uns Frau Gilbert aus einem Political Correctness-Dilemma. Herr Neuville beispielsweise ist im Zweifelsfall weniger deutsch als der Budentürke, und würde möglicherweise auch nach 12 Jahren Bundesliga den Deutsch-Test im Einbürgerungsverfahren nicht bestehen. Ein Deutschland-Spieler ist der WM Held aber auf jeden Fall, und wenn Joachim Löw so lange Bundestrainer bleibt, wird er das auch noch bei der WM in Afrika sein.

Ob nun Nasri Franzose, Boulahrouz Niederländer oder Guerreiro Pole ist: Was soll’s? In jedem Fall ist Ramazan Özcan Österreich-Spieler und Deco spielt für Portugal, möge er neben seinem portugiesischem und brasilianischem Pass auch noch zwölf andere haben.

Insofern hat es Frau Gilbert auf den Punkt gebracht. Auch wenn es den Anschein hat, dass sie Hamit Altintop einfach nur nicht als Türken sehen möchte. Ob er im Herzen Deutscher sei, fragt sie ihn. „Nein“, sagt Altintop, „vielleicht beides“. Manchmal passt sich die Realität freundlicherweise auch einem Text an.

Mittwoch, 18. Juni 2008

das aktuelle sportstudio: Für nächsten Gomez-Besuch präpariert





Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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