Ballack nervt!
Sobald der FC Bayern nicht gewinnt (was in der Bundesliga bereits in 8 von 18 Spielen vorkam) wird Ballack zum Thema. In Zeitungen, TV-Talkrunden, Foren und Blogs finden sich die Analysten, prangern fehlende „Hierarchien“ beim Rekordmeister aus München an, meinen den Bayern fehle der „Chef im Mittelfeld“. Oftmals sind es die gleichen Analysten, die Ballack vor seiner Metamorphose zum Messias vorwarfen, genau dieser Chef nicht zu sein.
Das Problem der Bayern ist, daß sie seit Jahren keinen begeisternden Fußball spielen. Meist spielten sie gut organisierten Fußball, bis an die Schmerzgrenze effektiv und zumeist erfolgreich. Spielt einen Mannschaft in der Regel einen schnellen und attraktiven Fußball, wird ihr ein Ausrutscher ab und an verziehen. Wer eh schon eher bedächtig und nur auf die Chance zum Zuschlagen lauernd zu Werke geht, der soll bitteschön wenigstens gewinnen!
Klappt das nicht, müssen Erklärungen her, möglichst schnell; und meistens ist „einfach“ am schnellsten. Ballack ist ein sehr torgefährlicher und sehr vielseitiger Spieler. Mit ihm haben die Bayern zweimal in Folge Meisterschaft und Pokal gewonnen.
Doch was interessieren Spieler anderer Clubs, wenn es darum geht, mit einer ganzen Menge sehr talentierten eigenen Spielern ein gut organisiertes Spiel aufzuziehen?
Es ist Magaths Job, mit Spielern wie Van Bommel und Schweinsteiger, Sagnol und Lahm, Makaay und Podolski Offensive zu kreieren und das Team vor allem auch defensiv organisierter auftreten zu lassen. Wieso das derzeit nicht klappt, darüber kann man diskutieren.
Ballack als Begründung anzuführen ist Mumpitz.