Lehmann ist 37 Jahre alt. Sein Club FC Arsenal – namentlich Arsène Wenger – schließt mit Spielern dieses Alters grundsätzlich nur Einjahresverträge ab. Aktuell ist Lehmann bei Arsenal nicht die klare Nr. 1. Vermutlich sieht sich Lehmann in der Defensive – und haut deshalb einfach mal einen raus!
Sein völliger Ernst kann es jedenfalls nicht sein, wenn er ankündigt
bei der WM 2010 im Tor der deutschen Nationalmannschaft stehen zu wollen.
Mich erinnert das ein wenig an Jens Nowotny, der nach dem Spiel um Platz 3 im letzten Sommer in völliger Fehleinschätzung der Situation sagte, dass er nicht zurücktreten wolle.
Sicher, es gibt beim DFB eine langgepflegte Tradition, Torhüter mindestens ein Turnier zu lange zwischen den Pfosten zu lassen. Illgner war ’86 schon besser als Schumacher, ’92 war Köpke besser als Illgner. Und als Köpke dann, parallel zu seinen ständigen Abstiegskämpfen, endlich das Tor der Nationalmannschaft hüten durfte, war Oliver Kahn längst Deutschlands bester Torwart.
Klinsmann/Löw stellten Lehmann ins Tor und setzten den Spieler des vorherigen WM-Turniers, den Welttorhüter und Titan Oliver Kahn auf die Bank. Das war neu, dass ein verdienter Torwart gegen seinen Willen die Nr. 1 abgeben musste, und zugegebenermaßen war ich damals nicht dafür. Zugegebenermaßen haben Klinsmann/Löw aber eine ganze Menge richtig gemacht, und dies eben auch.
Derzeit bestimmen, zumindest was die Betreuung der Nationalmannschaft angeht, „moderne Kräfte“ beim DFB. Damit ein 40-Jähriger für Deutschland bei einem großen Turnier das Tor hütet, müssen zuvor schon arg reaktionäre Leute die aktuellen Machthaber ablösen.
Herr Wieland - 7. September 2007, 08:04