Obacht vor dem Büffel
Ich hab’s nie geschafft, mich in den MSV zu verlieben.
Dabei habe ich’s eine Zeit lang wirklich versucht. In Duisburg geboren und aufgewachsen, war das Wedaustadion der Ort meiner ersten Profifußballeindrücke überhaupt. Büssers, Jara, Kempe. Rudi Seliger im Sturm und Gerd Heinze im Tor. Und natürlich Dietz.
Als Meiderich Mitte der Achtziger in der dritten Liga spielte (Oberliga Nordrhein) fuhr ich sogar zu ein paar Auswärtsspielen. Ein älterer Freund nahm mich mit. Und es war immer das Gleiche: Ich hatte Spaß an dem Fußball an sich und mich freute wenn der MSV gewann. Aber ich war nicht traurig, wenn er verlor. Doch genau das macht eben den Unterschied. Fan ist nur, wen zu verlieren schmerzt!
Es muss eben kribbeln ...
Der MSV hat in dieser Saison schon sehr verschiedene Eindrücke hinterlassen. Perfektes Konterspiel in Dortmund. Gutes Spiel mit vielen ausgelassenen Chancen in Stuttgart. Einen Grottenkick am letzten Samstag in Rostock. Erfolgreich waren sie, wenn Manasseh Ishiaku traf.
Ob Marcelo Bordon dabei helfen kann, den „Büffel“ zu bändigen, steht noch nicht fest. Einer uneingespielten Innenverteidigung Westermann / Höwedes dürfte das sicherlich schwerer fallen. Dafür sehe ich im Mittelfeld die größten Vorteile für Schalke. Hier müssen vornehmlich Ernst und Jones dafür sorgen, dass der „Büffel“ gar nicht erst gefüttert werden kann.
Muss ich nun immer was über „Chancenverwertung“ schreiben? Tatsache ist, dass Schalke in den bisherigen Bundesligaspielen immer gute Chancen generieren konnte; und im letzten Spiel immerhin drei Buden machte. Ich tippe auf defensive Zebras, die auf Konter hoffen. Und hoffe auf gute Flanken von Pander und Rafinha und auf den einen oder anderen pfiffigen Durchstecker von Rakitic.
Auch dieses – nächste – Spiel ist, wie immer, das schwerste. Aber Schalke darf dort gerne gewinnen. Eine Sensation wäre es nicht.
meide Dich
Nun könnte sich die wieder etwas breitere Brust als hinderlich erweisen, außerdem ist es halt ein Revierderby, und - es steht hier ja: das immer schwerste...
Interessant finde ich ja dass der MSV auch in seinen westlichen Nachbarstädten kaum eine Lobby hat (im Osten wirds nicht anders aussehen). Gladbacher und Schalker wohin man guckt.
Dabei ist es doch der Revierverein der sich ab Gründung der Bundesliga am längsten in der 1. Liga halten konnte (wenn auch nur ein Jahr länger als wir). Inzwischen wetteifern sie mit den ehemals Unabsteigbaren um die Führung in der Kategorie "Fahrstuhl abwärts" - zumindest revierintern.
Ja, so ist das wohl.
Der Duisburger an sich ist ähnlich kritisch wie die Leute in GE. Mit dem Unterschied, das die Leute auf Schalke trotz aller Meckerei nie auf die Idee kämen, nicht hinzugehen.