Schlecht

(Zum Spiel FC Schalke 04 – FC Bayern München)
„Das ist wie zehn kleine Negerlein, Schalke ist raus aus dem Meisterschaftskampf, jetzt sind es nur noch drei außer uns“
hat der Hoeneß Uli gesagt, schreibt Daniel Theweleit. Dabei hat unsereins Schalke schon längst nicht mehr im Titelkampf gesehen.

Es ging darum, dran zu bleiben. Nach Niederlagen wird grundsätzlich die fehlende Einstellung reklamiert. Ebenfalls ein Allgemeinplatz ist, dass man Spieler gegen den FC Bayern nicht motivieren muss, dass gegen die Bayern jeder alles geben würde.

Sie werden alles gegeben haben, aber es war so wenig, dass es kaum wahrzunehmen war. Aus N5 erschien es wie die vollkommene Lethargie.

Die Spieler des FC Bayern waren in allen Belangen überlegen. Und hätten sie auch in der Offensive länger als eine halbe Stunde konzentriert gespielt, sie hätten das Spiel mit 3:0 gewonnen.

Schalke hatte nichts entgegenzusetzen. München war nicht grandios gut organisiert, wenn beispielsweise Lell marschierte wurde nicht gut abgedeckt, auch das Zusammenspiel zwischen Schweinsteiger und Demichelis hätte Schalke ausnutzen können. Aber es waren die Einzelspieler, die den Unterschied machten. Krstajic und Bordon mögen zwar van Buyten und Lucio aufwiegen, gegen Lell, Jansen und Hamit weiß sich Schalke auch noch zu wehren, aber schon der selbstverliebte Schweinsteiger wäre für Schalkes Offensive ein Schritt nach vorne und Spieler wie Toni, Klose oder Ribéry sind für Schalke einige Gehaltsklassen zu hoch.

Schalke war nicht nur spielerisch schwächer, es war auch kein Adrenalin in der Partie! Möglicherweise hätte ein kleines Feuer entfacht werden können, hätte sich ein Schalker gefunden, der den unsäglichen Lell mal abgegrätscht hätte; es fand sich aber keiner. Es gab kaum Gerangel, kaum Emotionen, und Asamoah brachte es nicht weiter als 3 Meter mit dem Ball am Fuß. Unwirklich, wie die Blauen in einem so wichtigen Spiel über den Platz eierten. Nur die Bayern-Fans, die ihre ganz in Weiß angetretene Mannschaft mit ‚Auf geht’s, ihr Roten’ anfeuerten, waren noch realitätsfremder.

Wenn ein Spiel Schalke gegen Bayern emotionslos daherplätschert, wenn in den Logen hinter der Nordkurve Bayern-Sympathisaten sitzen, wenn nach solch einer Leistung in der Nordkurve das Ritual des gegenseitigen Bedankens mit der Mannschaft nur um des Rituals willen durchgezogen wird, dann fragt man sich am Schluss schon, wo genau man eigentlich ist.

Ein 2-Punkte-Schnitt soll es am Ende der Saison sein. Die Schalker Realität liegt bei 1,59.

Wird das

Ritual des gegenseitigen Bedankens nicht ohnehin ausschließlich wegen des Rituals durchgeführt? Als "das ist so, also ist das so"?
Anders gefragt, nimmt das irgendjemand als ernsthafte, gegenseitige Liebesbekundung ernst?

blaumann (Gast) schrieb am 2. März 2008, 22:00 :

Liebesbekundung

So würd ich's nicht bezeichnen, aber speziell nach einer Niederlage ist es doch ein Zeichen des Respekts vor den Fans, sich für die Unterstützung zu bedanken, und umgekehrt vor den Spielern für die, öh, eventuelle Leistung...

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Trackbacks zu diesem Beitrag

pfostenschuss.twoday.net - 2. März, 09:45

Einfallslos

Was soll man zu einem solchen Kick... [weiter]

Sturm über Deutschland……stürmische Zeiten auf Schalke!!!

Während sich “Sturmtief Emma”... [weiter]

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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