Sonntag, 28. Januar 2007

Lattekeske Fußballrhetorik: Ein Satz genügt!

In der Fußballberichterstattung sind Meinungen gefragt und Meinungsbildung kann kompliziert sein. Wenn Du Dich also mit einem Freund über die richtige Taktik, eine Nachbetrachtung zum letzten Spiel oder die Aufstellung fürs nächste austauschst, kann es durchaus vorkommen, dass einer von Euch nach der Debatte eine andere Meinung vertritt als zu Beginn.
Jan Christian Müller von der FR brauchte in der Ligashow lediglich einen Satz dazu. Zum Thema Rückrundenstart des SV Werder meinte er:
"Die Mannschaft ist über Jahre gewachsen, obwohl ja aus der Meistermannschaft, aus dem Jahr 2004, nurnoch Frank Baumann als Stammspieler übrig ist."
Na wat denn getz?

Mutmachender Rückrundenauftakt

Natürlich hast Du recht, wenn Du sagst, dass ohne Pander auf der linken Aussenbahn wenig Offensive stattfand, daß die Knappen wieder mal nach einem Gegentreffer den Faden verloren, insgesamt zu viele Chancen vergeben wurden und Halil praktisch gar nicht mitspielte.

Da sach ich: Schitt drupp!

Die positiven Eindrücke überwogen in diesem Spiel. Nach dem Gegentor dauerte es zwar ein Weilchen, aber die Mannschaft brach nicht ein wie noch in manchem Spiel der Hinrunde. Von Beginn an war das Bemühen zu erkennen, schnell in die Spitzen zu spielen. Das System wurde m.E. sehr gut interpretiert: In einer 4-3-3 Grundaufstellung mit 2 defensiven Mittelfeldspielern und Varela als rechten Stürmer variierte die Mannschaft im Spiel situationsabhängig. Schlüsselspieler war dabei vor allem Varela. Mal ließ er sich zurückfallen (wodurch das System flux zum 4-4-2 wurde) und nahm der Eintracht im Mittelfeld die Luft, mal wich er weit auf den Flügel aus und erzeugte gemeinsam mit Rafinha hoffnungsvolle Situationen und mal gab er wirklich den Stürmer, wie bei seinem Tor, als er nach innen kreuzte und von Kuranyi vorbildlich bedient wurde.

Ebenfalls mut macht, dass Lincoln sich diesmal gut in die schnell agierende Mannschaft einfügte. Gegen Ende der Hinrunde bedeutete ein Einsatz Lincolns oft ein Ende des flotten Spiels, Lincoln bekam viele Bälle, verwaltete aber mehr als zu verwerteten. Gestern fand er schnell den Weg nach vorne und fand in Kobiashvili einen laufstarken Unterstützer.

Natürlich darf man solch einen Text nicht schliessen, ohne den oft gescholtenen Kuranyi zu erwähnen. Auch abgesehen von seinen zwei Treffern machte er ein gutes Spiel, bot sich immer wieder an, spielte gute Pässe und wusste um seine Aufgaben bei gegnerischem Ballbesitz.

Fazit: Klar, es geht immer noch besser, aber die Winterpause hat den Knappen nicht geschadet und in mir wächst mehr und mehr der Eindruck, dass sowohl die Schalker Mannschaft, als auch insbesondere Mirko Slomka deutlich unterschätzt wird.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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