Samstag, 10. Februar 2007

Erst horizontal, dann vertikal: Drei Punkte gegen Hertha BSC

Als es für die Schalker auf dem Platz noch nicht so gut lief, sorgte Stuttgart im Duell mit Bremen für gute Stimmung in Gelsenkirchen. Und zum Glück konnten die Knappen die schwäb'sche Vorlage verwandeln!

Hertha verteidigte sehr tief und Schalke kam damit zunächst überhaupt nicht klar. In den letzten Spielen war es die stärke der Knappen, mit schnellen Pässen überfallartig hinter die Abwehrreihe des Gegners zu kommen. Hinter Herthas Abwehrreihe kam gleich die Torauslinie, Schalke war über weite Strecken des Spiels damit beschäftigt, "handballähnlich" horizontal um diese gut stehende Berliner Mannschaft herum zu spielen und Platz zu suchen. Sehr bezeichnend dafür war die größte Schalker Chance der ersten Halbzeit: Bis Lövenkrands völlig unbedrängt vor dem siebenmeterzweiunddreißig breiten Tor ausgerechnet Fiedler anschoß, lief der Ball ca. vier Meter vor der Berliner Torauslinie völlig parallel über die ganze Länge von der Seitenlinie bis zum zweiten Pfosten!

Bis zu diesem Zeitpunkt war Schalke zwar keineswegs faul, aber echte Chancen konnten sie sich nicht rausspielen. Bei Berlin wars umgekehrt: Aus wenig Ballbesitz zauberte sich Hertha dennoch zwei sehr gute Chancen, bei denen einmal Gimenez und einmal Pantelic aber am neuen Schalker "Hexer" Manuel Neuer scheiterten. Besonders Neuers Reaktion bei Gimenez' Kopfball aus kürzesteter Distanz war schon toll anzuschauen; Olli Kahn hätte sich in einer vergleichbaren Situation sicherlich einen Kreidestrich auf seine Tafel der gehaltenen Unhaltbaren gekritzelt.

In der zweiten Halbzeit lief das Spiel dann eigentlich nurnoch Richtung Berliner Tor. . Dass das 1:0 dann ausgerechnet nach einer Ecke fiel, ist schon bemerkenswert: Egal was Schalke bis dahin auch versuchte, immer stand ein Berliner richtig und wusste die Chance zu vereiteln. Ausgerechnet in der "pisseligsten" aller Standardsituationen, in der heutzutage kaum noch mal was anbrennt und alle Spieler pärchenweise im Strafraum herumhüpfen, passte die Berliner Zuordnung dann erstmals nicht, kam Kuranyi fast völlig frei zum Kopfball und erzielte die verdiente Schalker Führung!
Die Leute um einen herum atmeten allesamt durch und irgendwie war nach Kuranyis Tor klar, das dieses Spiel gewonnen war.
Berlin kam dann zwar noch mal etwas weiter aus der Deckung heraus, dennoch blieb das Spiel der Hertha weitestgehend Stückwerk. Den dadurch entstandenen Platz in der Vertikalen (vgl. oben) wusste Schalke dann auch prompt zu nutzen: Das 2:0 durch Lövenkrands war wieder ein Tor der zuletzt "typischen Schalker Art", bei dem nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte ein öffnender Paß auf einen Flügel die Attacke inszenierte und sich zwei der 3 nominellen Stürmer gegenseitig in Szene setzten.

Das Schlechte an diesem Tag: Varela zog sich einen Kreuzbandriß zu und wird wohl im Kampf um die Meisterschaft nicht mehr helfen können!

Dennoch:
6 Punkte Vorsprung, 13 Spiele zu gehen: Schalkes "Magische Zahl" ist 34!

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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