Mahdavikia gehört für zwei Wochen in die Liegend Liga
Mahdavikias zum 1:0 durch Strafstoss führende Aktion war Betrug.
Während Karsten von werderblog.net völlig zurecht aber leider ausschliesslich den völlig renitenten Schiedsrichter Wagner kritisiert, der tatsächlich noch nach Sicht der TV-Bilder bei seiner Fehlentscheidung bleibt, bringt Nick Sweetdrums vom *hüstel*blog sogar Verständnis für den Betrüger auf. Mit dieser Ansicht ist er sicher nicht alleine. So weit sind wir mittlerweile. Generell, nicht nur bei Mahdavikia.
Mittlerweile gelten im Bundesligafußball für den Strafraum völlig andere Regeln als für den Rest des Platzes.
Wird beispielsweise bei einer Ecke geklammert, geschubst oder gehalten, wird grundsätzlich nur gepfiffen, wenn ein Spieler der verteidigenden Mannschaft benachteiligt wurde. Diese Situation gefällt dem Schiedsrichter am Besten: Er hat konsequent gehandelt, die Situation ist geklärt und niemand wird nach dem Spiel noch über die Situation sprechen; sollte er nicht gerade eine Tätlichkeit übersehen haben. Weiterhin gilt: Wer nicht fällt, kriegt keinen Elfmeter, sollte er auch noch so sehr behindert worden sein. Wenn der Angreifer aber erst mal gefallen ist, werden auch in der Berichterstattung völlig andere Beurteilungsgrundsätze herangezogen als für Situationen ausserhalb des Stafraums: "Da ist der Kontakt!" oder "die Berührung war da!" hallt es einem aus dem TV entgegen, als könnte eine bloße Berührung einen 80kg Mann vom Torschuß abhalten, wenn dieser nur tatsächlich aufs Tor schiessen wollte.
Mit Ehre kann man da keinem kommen. Und das plötzlich die Fans einen eigenen Spieler ob seiner Schauspielerei auspfeifen, wie es in England ab und an vorkommt, ist auch nicht zu erwarten. Bleibt eigentlich nur eine Bestrafung "von oben".
Mahdavikia gehört wegen des Betrugs gesperrt. Es müsste eine unabhängige Kommission geben, die in diesen Fällen entscheidet. Gleichzeitig sollte auch für den Strafraum die auf dem sonstigen Feld geltenden Regeln wieder eingeführt werden.
Es sollte ein festes Strafmaß geben, sagen wir zwei Bundesligaspiele. Das Spiel an sich darf davon nicht rückwirkend berührt werden, dort gälte nach wie vor die Tatsachenentscheidung. Das ist auch unfair? Mag sein. Doch die jetzige Situation ist noch viel unfairer. Eine konsequentere Bestrafung dieser Vorfälle würde die Fallsucht eindämmen, mit Sicherheit.
Und wer sich dann doch noch freiwillig hinlegt, darf zwei Wochen in der Liegend Liga mitmachen ...