Sonntag, 11. Februar 2007

Mahdavikia gehört für zwei Wochen in die Liegend Liga

Sicher, nachdem in der bisherigen Saison mehr als einmal alles Unglück zusammenkam und der HSV sichergeglaubte Punkte verlor, will man dem Club nun, nachdem es endlich mal mit einem Dreier geklappt hat, nicht doof kommen. Dennoch:
Mahdavikias zum 1:0 durch Strafstoss führende Aktion war Betrug.

Während Karsten von werderblog.net völlig zurecht aber leider ausschliesslich den völlig renitenten Schiedsrichter Wagner kritisiert, der tatsächlich noch nach Sicht der TV-Bilder bei seiner Fehlentscheidung bleibt, bringt Nick Sweetdrums vom *hüstel*blog sogar Verständnis für den Betrüger auf. Mit dieser Ansicht ist er sicher nicht alleine. So weit sind wir mittlerweile. Generell, nicht nur bei Mahdavikia.

Mittlerweile gelten im Bundesligafußball für den Strafraum völlig andere Regeln als für den Rest des Platzes.
Wird beispielsweise bei einer Ecke geklammert, geschubst oder gehalten, wird grundsätzlich nur gepfiffen, wenn ein Spieler der verteidigenden Mannschaft benachteiligt wurde. Diese Situation gefällt dem Schiedsrichter am Besten: Er hat konsequent gehandelt, die Situation ist geklärt und niemand wird nach dem Spiel noch über die Situation sprechen; sollte er nicht gerade eine Tätlichkeit übersehen haben. Weiterhin gilt: Wer nicht fällt, kriegt keinen Elfmeter, sollte er auch noch so sehr behindert worden sein. Wenn der Angreifer aber erst mal gefallen ist, werden auch in der Berichterstattung völlig andere Beurteilungsgrundsätze herangezogen als für Situationen ausserhalb des Stafraums: "Da ist der Kontakt!" oder "die Berührung war da!" hallt es einem aus dem TV entgegen, als könnte eine bloße Berührung einen 80kg Mann vom Torschuß abhalten, wenn dieser nur tatsächlich aufs Tor schiessen wollte.

Mit Ehre kann man da keinem kommen. Und das plötzlich die Fans einen eigenen Spieler ob seiner Schauspielerei auspfeifen, wie es in England ab und an vorkommt, ist auch nicht zu erwarten. Bleibt eigentlich nur eine Bestrafung "von oben".
Mahdavikia gehört wegen des Betrugs gesperrt. Es müsste eine unabhängige Kommission geben, die in diesen Fällen entscheidet. Gleichzeitig sollte auch für den Strafraum die auf dem sonstigen Feld geltenden Regeln wieder eingeführt werden.
Es sollte ein festes Strafmaß geben, sagen wir zwei Bundesligaspiele. Das Spiel an sich darf davon nicht rückwirkend berührt werden, dort gälte nach wie vor die Tatsachenentscheidung. Das ist auch unfair? Mag sein. Doch die jetzige Situation ist noch viel unfairer. Eine konsequentere Bestrafung dieser Vorfälle würde die Fallsucht eindämmen, mit Sicherheit.
Und wer sich dann doch noch freiwillig hinlegt, darf zwei Wochen in der Liegend Liga mitmachen ...



Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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