Lethargisch wie die Bayern in der ersten Halbzeit
Jedenfalls wirbt die/das "Café Bar & Restaurant" am Duisburger Hauptbahnhof damit, sowohl Arena- als auch Premiere-Übertragungen zu zeigen. Es gibt eine große Leinwand, nette kleine Tischchen und auf Grund der Größe des Lokals ist die Luft auch garnicht so schlecht. Werder Bremen kann man dort auch schauen, ich sah das geniale Ronaldinho-Tor ebenfalls im Ocho.
Also fand ich mich auch gestern Abend dort ein. Wenn GEZ-TV "Dianas Tod - Mythos und Wahrheit", und Reklame-TV "Dr. House - Sex wird unterschätzt" zeigt, bleibt einem ja keine Wahl. Ordentlicher Platz, erstes Getränk kam zügig, auf der Leinwand flimmerte Rostock-Augsburg, ohne Ton.
Zirka 10 Minuten vor Anstoß tat sich dann was. Mittlerweile waren alle Tische besetzt, "der sich damit auskennt" machte sich daran, von Arena auf Premiere umzuschalten. Doch immer, wenn er welches Premiere-Programm auch immer auswählte, tat sich absolut nichts.
"Der sich damit auskennt" verschwand hiernach hinter zwei Schwingtüren, wohl um das Problem zu beseitigen, wie ich annahm. Die Zeit schritt voran.
Um viertelvor sprach ich eine Bedienung an, die grade bei mir vorbei kam. Der, "der sich damit auskennt", würde sich bereits darum kümmern, wurde ich vertröstet. Zu sehen war er nicht mehr.
Wenn ein Fußballspiel läuft, daß man gerne sehen will aber nicht zu sehen bekommt, sind fünf Minuten eine lange Zeit. Auf der Leinwand tat sich in diesen fünf Minuten nichts, dafür gingen nacheinander sicher 6 Leute auf irgendeine Bedienung zu, um zu fragen, ob denn nicht langsam mal auf Premiere umgestellt werden würde. Heute erscheint mir die Situation fast etwas unwirklich, Männer, mit einem Bier auf dem Tisch, die Fußball sehen wollen, sind doch sonst nicht so zaghaft. Doch es war so, alles ruhig, alles langsam.
Plötzlich kam "[der Besagte]" wieder und fummelte erneut am Decoder herum. Das gleiche Spielchen wie fünfzehn Minuten zuvor, er ging die einzelnen Premierekanäle durch, bekam aber kein Bild rein. Keine Ahnung, wo er die letzten 10 Minuten steckte.
Irgendjemand faselte was von "technischen Problemen", als hätten wir das nicht bereits mitbekommen. Dann ging alles sehr schnell: Der komplette Raum erhob sich, zahlte und verlies das Lokal.
Zum Lucio-Tor saß ich bereits in der Sportsbar der „Ballkontakt“-Fußballhalle. Die hatten mehr Interesse am Spiel. Fürs nächste mal weiß ich Bescheid.