Der Sound des Abstiegs
Wer mal darauf achtet wird feststellen können, dass das Lied vom Kampf nur im Tabellenkeller gesungen wird. Verloren wird aber überall, auch in der Tabellenmitte, auch ganz weit oben. Thomas Schaaf sprach nach der Niederlage in Stuttgart nicht davon, dass es seinem Team an Kampfbereitschaft fehlen würde und Edmund Becker forderte seine Spieler auch nicht auf, in den nächsten Spielen mehr zu laufen.
Natürlich geht es nicht ohne Laufen, und Schalke beispielsweise spielte letzte Woche gegen Bayern München ziemlich emotionslos. Aber natürlich sind sie gerannt. Es kommt eben darauf an, wohin die Spieler laufen; und wer wann wo dabei einen Ball am Fuß hat!
Bayern München hat nicht deshalb 32 Punkte mehr als der MSV Duisburg oder Energie Cottbus, weil sie mehr rennen, sondern weil sie besser Fußball spielen. Das Rennen ist die Grundvoraussetzung.
Und wer noch einen Beweis benötigt, dass es im Fußball über dem Kämpfen auf das Spielen ankommt, dem sei das Studium des Schalker Spiels in Porto empfohlen: Jeder Schalker ging an seine Grenzen, Spieler lagen mit Muskelkrämpfen am Boden, und doch waren sie gegen die spielerisch bessere Mannschaft deutlich unterlegen, hatten nicht wegen ihres Kampfes, sondern wegen einer außergewöhnlichen Torhüterleistung das besserer Ende für sich.
Fußball will eben gespielt werden.