Samstag, 22. März 2008

Auf Schalke ist der Weihnachtsmann eben doch der Osterhase

(Der FC Schalke 04 vor den letzten 10 Spielen)

Eine Woche vor dem Weihnachtsfest wollte ich in meinem Rückblick auf die Hinrunde mit dem Bezug auf das Hoeneß-Zitat meine Hoffnung auf Veränderung zum Ausdruck bringen. Schließlich war die Hinrunde wirklich nicht gut, durch ordentliche Ergebnisse im November hielt sich Schalke aber alle Möglichkeiten offen.

Kurz vor Ostern kann nun festgestellt werden: Geändert hat sich nichts.

Schalke eiert weiter durch die Saison wie ein Besoffener über die Straße, zu betrunken um sein Ziel zu erreichen, zu nüchtern, um endgültig zu fallen. Scheinbar sicher nur im Gottvertrauen, dass alles schon irgendwie gut gehen wird, dass alles tatsächlich so sein kann.

Seit der Winterpause hat sich Schalke keinen Deut weiterentwickelt. Große Mannschaften wechseln ihr System während eines Spiels und beherrschen, was immer gerade einen Vorteil bietet. Schalke wechselt das System alle drei Wochen und spielt doch in keinem guten Fußball.

Zu Weihnachten schien es, als hätten die Schalker Verantwortlichen die Schwächen erkannt und hätte beschlossen, dagegen vorzugehen. Die spielerische Armut sollte mit der Verpflichtung von drei technisch guten, offensiven Spielern begegnet werden. Drei Transfers wurden getätigt, doch bislang wurde keiner der neuen Spieler in die Stammelf eingebaut!
Stattdessen läuft es, wie es schon das die ganze Saison läuft: Trainer Mirko Slomka hat die Idee, dass Schalke am besten mit einem zentralen und zwei Außenstürmern spielen sollte, läßt aber zumeist mit zwei zentralen Stürmern spielen. Ungefähr zu jedem dritten Spiel wird zwischen Altintop und Asamoah gewechselt, dahinter spielt nach wie vor zumeist Rakitic, der immer noch jung und unbeständig ist, dem es nach der unsäglichen Story um Mesut Özil aber nun auch noch an Unterstützung fehlt.

Schalke spielt Fußball wie ein Haufen Losgelassener. Ob die Mannschaft lieber über die Flügel oder durch die Mitte spielt, ob sie gerne aus der zweiten Reihe schießt oder Kurzpassspiel bevorzugt; man kann es nicht sagen, alles war schon zu sehen, nichts hat sich als eigentlichen Stärke des S04 herausgestellt. Lediglich dass Schalke in Standardsituationen gefährlich ist, lässt sich sicher sagen, da ist das Spiel langsam genug.

Das sich Schalke auch außerhalb des Platzes wie ein Haufen Losgelassener gebärdet, kommt noch erschwerend hinzu. Vom Präsidenten bis zum letzen Auswechselspieler droht jeder mit Konsequenzen, falls in Zukunft nicht alles so laufe, wie derjenige es gerne hätte. Diejenigen, die ob ihrer Position in der Lage sein sollten, durch klare Führung zumindest unterhalb des Präsidenten Ruhe in den Verein zu bekommen, waren bislang nur gegenüber einem Neunzehnjährigen konsequent, weil ihnen dessen Vaters Gehabe stank.

10 Spiele noch, und das Event gegen Barcelona. Wie zu Weihnachten sind es bis zum dritten Platz nur drei Punkte. Allerdings gibt es nun keine neuen Spieler und keine Winterpause mehr, an die man seine Hoffnung auf plötzliche Besserung knüpfen könnte. Am besten man betrinkt sich und ergibt sich dem Gottvertrauen, dass es, der Liga sei Dank, auch ohne guten Fußball für 13 bis 15 Gegner reicht.

Frohe Ostern und zum Wohl!

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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