Sonntag, 13. April 2008

Fred Rutten?

Die Ereignisse überschlagen sich: Laut ZDF-Sportreportage soll es morgen um 13 Uhr eine Pressekonferenz auf Schalke geben, bei der Fred Rutten, derzeit noch Cheftrainer bei Twente Enschede, zum Schalke-Trainer für die nächste Saison ernannt werden soll. Büskens und Mulder sollen als dessen Assistenten bleiben. Ma’kucken.

Den Film kann man sich hier anschauen.

Mirko Slomka, Teil 2

Da wollte ich mich gerade daran machen, meine Gedanken zum gestrigen Spiel in Bremen zu notieren, da lese ich die Meldung: Mirko Slomka und Assistenztrainer Nestor El Maestro wurden mit sofortiger Wirkung entlassen. Mike Büskens und Youri Mulder werden als Interimslösung die Saison zu Ende bringen. Für die kommende Saison wird es einen neuen Trainer geben. Wer das sein wird steht noch nicht fest.

Ich finde es schade, dass es nun doch so schräg lief, wie es immer läuft. Dass es nun doch ein Spiel als Auslöser gab, dass die Saison nicht in Ruhe zu Ende gespielt wurde, um sich dann zusammen zu setzten, um über die Perspektiven und einen möglichen Kurswechsel zu beraten. Ich hätte mir gewünscht, dass es keine Interimslösung braucht, denn diese Situation mag ich nicht: Die Spieler wissen, dass alles was nun stattfindet, nur von kurzer Dauer ist. Hat das Duo Büskens / Mulder Erfolg, wird es sofort Stimmen geben, die für die beiden auch über das Saisonende hinaus die Verantwortlichkeit fordern und der Start des neuen Trainers beginnt sofort mit neuen Diskussionen um diesen Job. Andererseits fehlt die Nachhaltigkeit, egal was Büskens / Mulder anstellen, sie müssen nicht mit den Konsequenzen leben.

In einem Kommentar zu meinem gestrigen Beitrag zu Mirko Slomka forderte mich Easyfunk auf, mich für oder gegen Slomka zu entscheiden, und ich antwortete, dass ich, hätte ich auf Schalke was zu sagen, kein Veto gegen eine Entlassung Slomkas einlegen würde.
Ich mag den Mann und ich denke, dass er in Zukunft auch woanders Erfolg haben wird. Er wird gegenüber den Spielern demnächst mehr Distanz wahren, was leichter fallen wird, wenn es als neuer Mann verpflichtet wird, von außen kommt. Er wird im Verein zunächst größere Unterstützung finden, wird nicht der ehemalige Co-Trainer sein, sondern ein Trainer, der Vizemeister wurde und ins Achtelfinale der Champions League kam, der Fachwissen aufweisen kann und integer ist. Auf Schalke war es nie so. Er galt von Beginn an als zweite Wahl, nachdem über alle möglichen vermeintlich großen Namen als Rangnick-Nachfolger spekuliert wurde. Und es hörte nie auf, egal wie gut Schalke zwischenzeitlich auch spielte.

In dieser Saison spielte Schalke allerdings nur sehr selten gut. Meine Kritik dazu gibt es im vierten (und längsten) Absatz meines gestrigen Beitrags zu lesen, und eigentlich auch in fast allen Beiträgen zu Spielen dieser Saison. Ob Schalke nun trotz seines erstaunlich uninspirierten Fußballs so viele Punkte geholt hat – Schalke steht immerhin auf Platz 3 – oder ob der Spielstil das richtige Mittel zum Zweck war, der absichtlich installierte weil erfolgversprechendste Stil war, wie Mirko Slomka in seinem letzten Interview im aktuellen Sportstudio andeutete, werden wir vielleicht beurteilen können, wenn wir sehen was Büskens / Mulder aus den Möglichkeiten machen.

Ganz sicher bleibt es spannend.



Mirko Slomkas Statistik als Cheftrainer des FC Schalke 04:
Mirko Slomka war 830 Tage Cheftrainer auf Schalke. Unter ihm wurden 104 Pflichtspiele absolviert. Der Club hat dabei bei einem Torverhältnis von 171:107 insgesamt 186 von 312 möglichen Punkten geholt. Im Durchschnitt sind das 1,79 Punkte pro Spiel, bei einem Torverhältnis von 1,64:1,03.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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