Mittwoch, 23. April 2008

Fredericus Jacobus Rutten

Beginn einer zweiten ‚holländischen Periode’ auf Schalke?

Die letzten drei Titel gewann Schalke 04 mit einem niederländischen Trainer, Manager Müller spielte in seinen letzten Jahren auf Schalke gemeinsam mit den Niederländern Johan de Kock, Marco van Hoogdalem, Youri Mulder, Rene Eijkelkamp und Niels Oude Kamphuis. Da liegt es auf der Hand, dass die Verpflichtung des niederländischen Trainers Fred Rutten als Weg zurück nach vorn betrachtet werden kann.

Tatsächlich habe ich mir nach der Entlassung Mirko Slomkas auch einen niederländischen Trainer gewünscht. Dabei hatte ich allerdings an Martin Jol gedacht. Jol hatte mit Roda Kerkrade den niederländischen Pokal gewonnen, machte danach aus dem RKC Waalwijk eine Mannschaft die oben mitspielen konnte und wurde 2001 zum besten Trainer in den Niederlanden gewählt. Danach wechselte Jol nach England, wurde erst Assistens- dann Cheftrainer in Tottenham und konnte auch hier erfolgreich arbeiten, bis es in dieser Saison plötzlich schlecht lief und er den Job verlor.

Schaut man sich die Trainerkarriere von Fred Rutten an, fallen durchaus Parallelen auf. Auch er gewann den Pokal, wurde Trainer des Jahres und führte Twente Enschede zuletzt zweimal in den internationalen Wettbewerb. In den diesjährigen Play-Offs ist für Twente auch noch die Qualifikation zur Champions League-Vorrunde möglich.



Filmaufnahmen Karriere Fred Rutten (2006; wmv-Datei)


Dumm nur, dass man hierzulande so gut wie nichts aus der Eredivisie zu sehen bekommt, weshalb in allen Artikeln nur wiederholt wird, was es im Netz zu lesen gibt: Dass Rutten Twente offensiv und im 4-3-3-System spielen lässt. Beides liest sich gut, und kann doch alles und nichts bedeuten, denn gerade auf Schalke weiß man davon zu berichten, wie unterschiedlich ein und die selbe Mannschaft ein formales 4-3-3-System interpretieren kann. Wird es auch in der nächsten Saison eine Doppelsechs geben oder ist das zu defensiv? Mag der Mann einen zentralen Mittelfeldspieler hinter den Stürmern oder verteilt er die Aufgaben lieber auf mehrere Schultern? Welchen Spielstil hat Twente? Ich weiß es nicht, weil solcherlei in schriftlichen niederländischen Spielberichten genauso selten zu finden ist wie in deutschen.

Wie auch immer, den Fans scheint es zu gefallen, denn der Mann ist unglaublich beliebt. Das er ein Top-Trainer sei der Spieler besser macht, ist zu lesen, wenn man sich durch niederländische Blogs und Foren wühlt. Aussagen von Twente-Fans, dass er zu gut sei um bei Twente zu bleiben, dass weitere Karriereschritte folgerichtig seien, sind zu finden. Das Algemeen Dagblad titelte schon letzte Woche, dass die Fans ihrem Fredje einen Wechsel gönnen würden.

Schade, dass sich der DFB und Schalke 04 gegen die Austragung der Play-Off-Spiele des FC Twente in der Arena auf Schalke ausgesprochen haben. Die Plätze wären gut gefüllt gewesen, wenn nicht mit Niederländern, dann mit Schalkern, die sehen wollen wie Fred Rutten spielen lässt. So bleibt es vorerst bei der Vorstellung von einer Kreuzung aus Huub Stevens, Thomas Schaaf und Jürgen Klopp, die aber auch mit Schlips nicht doof aussieht. Wäre schon schön.



Fred Rutten bei der heutigen Pressekonferenz auf Schalke (youtube.com)


Mehr von der Pressekonferenz gibt es als Audio-Podcast bei Radio-Emscher-Lippe: Hier (Feed)

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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