Hoch verdient und trotzdem knapp

(Zum Spiel FC Schalke 04 – Hertha BSC Berlin)

Das ein Spiel oft unterschiedlich gesehen wird, hatte Stefan von blog-g.de erst vorgestern thematisiert. Mir wurde das heute früh wieder bewusst, als ich die Zeitung aufschlug und las, das Schalke auch in der zweiten Halbzeit das überlegene Team gewesen sei. Und als ich im Radio einen O-Ton von Mirko Slomka hörte der sagte, dass es kein schönes Spiel gewesen wäre.
Dabei war Schalke doch in den letzten 30 Minuten mit den Kräften völlig am Ende – und ich fand das Spiel großartig!

Meine Hoffnung auf die Dominanz des Schalker Mittelfelds hat sich erfüllt, jedenfalls in der ersten Halbzeit. Da spielte Schalke toll: Es lies Hertha kaum Raum für zwei Pässe, dem ballführenden Herthaner standen ständig zwei Schalke gegenüber. Viele Ballgewinne im Mittelfeld. Nach Ballgewinnen ein schnelles Umschalten auf Angriff. Hohes Tempo, keine Pausen. Ruhe brachte nur Berlins Torwart Drobny ins Spiel, der sich ab der 15. Minute bei Abschlägen immer mehr Zeit lies.

Was fehlte war der Abschluss. Wieder mal. Häufig wurde ein Spieler in aussichtsreiche Schussposition gebracht. Doch die folgenden Abschlüsse waren nicht mal knapp genug, als dass von vielen echten Chancen gesprochen werden könnte.
Konsequenterweise musste eine guten Schussposition alleine zum 1:0 herhalten, als Jones in eben einer solchen von den Beinen geholt wurde. Rafinha verwandelte sicher. Der „Held des Spiels“, wie kicker.de ihn heute morgen noch nannte, war er trotzdem nicht. Das war Jermaine Jones; und das hatte mit dem Elfer nichts zu tun.

Jones ist ein Spieler der Bälle erobert denen andere nicht mal hinterher schauen. Der, nachdem er abgegrätscht wurde, nachdem die Situation eigentlich vom Gegner bereinigt wurde, aus der Rutschbewegung heraus wieder aufsteht, den Ball zurückholt und die nächste Chance generiert. Eigentlich merkwürdig, aber so was ist in der Bundesliga nicht üblich. Jones machte das gestern 90 Minuten lang. In seinen bislang nur 8 Einsätzen für Schalke hat er sich selbst bei den kritischsten Fans größten Respekt erarbeitet.

In Halbzeit 2 kam Hertha dann zu mehr Spielanteilen. Nach einer Stunde baute Schalke immer mehr ab, ließen die Kräfte nach. Immer seltener konnte der Ball nach Eroberung konzentriert in die Spitze gespielt werden. Das Geschehen verlagerte sich mehr und mehr vor den Schalker Strafraum. Kraftlos anmutend, wankte Schalke mit der knappen 1:0 Führung im Rücken, dem erlösenden Schlusspfiff entgegen.
Zum Teil lag es an dem noch funktionierenden, ordentlichen Stellungsspiel der Königsblauen, dass Hertha trotzdem keine richtig guten Chancen mehr erhielt. Zum Teil lag es aber auch nur an der fehlenden Kreativität der Berliner, bei denen Trainer Favre in der Schlussphase Pantelic auswechselte. Ich war froh darüber.

Gut war es, was Schalke in der ersten Hälfte zeigte. Spannend war das Spiel in der zweiten. Ein Spiel ohne Pausen. Dazu noch die Punkte Sieben bis Neun in sieben Tagen. Ich fand’s toll! Egal was andere schreiben.

Du sprichst mir aus dem Herzen...

Passend analysiert. Die Highlights des Spiels gibts unter http://schalke04blog.blogspot.com
hier kann man auch den Spieler des Spiels voten, sowie meine Einzelkritik lesen.

@ Herr Wieland: Würde mich über einen Link zu meinem Blog freuen ;)


Auf geht's zum CL- Sieg gegen Trondheim

Hi Tobi (?)

Die Aufnahme in die Blogroll folgt, hatte ich ja schon versprochen. Ich bin bislang nur noch nicht dazu gekommen, war froh, meine Beiträge noch auf'e Kette zu kriegen. Morgen wird das erledigt, bestimmt.

In der zweiten Halbzeit war es trotz schwindender Kräfte

eine ordentliche Leistung. Das muß man auch erstmal schaffen. Jones kann sich auf Schalke unsterblich machen und vielleicht bei ein Thema für Löw werden. Aber warten wir es einmal ab. Am meisten freut es mich, daß Slomka anscheinend lernfähig ist. Özil stand während der letzten 3 erfolgreichen Spiele nie mit Rakitic zusammen auf dem Platz.

berka (Gast) schrieb am 1. Oktober 2007, 13:08 :

Ich sitze auf der Gegengerade, recht weit unten und nah der Nordkurve. Strafraumszenen auf unserer Seite sind zum Greifen nahe, solche auf der Gegenseite lassen sich wegen des flachen Blickwinkels oft schwer einschätzen. Anfänglich spielten die Schalker meist in der 2. Hälfte auf diese Seite, sodaß wir eigene Tore in der spielentscheidenden Phase gut mitbekamen. Hat mir gefallen. Als sie das Anfang letzter Saison änderten ärgerte ich mich zunächst. Inzwischen sehe ich aber auch die Vorteile: am Freitag fiel das einzige Tor vor unserer Nase, und in der 2. Hälfte konnten wir gut beurteilen dass die Berliner den Ball nicht oft gefährlich vor unser Tor brachten. Gut für die Nerven.

Ich bin sicher: noch vor 2-3 Jahren hätte bei solchem Spielverlauf irgendwann in der 2. Halbzeit unverhofft der Ball im Netz gezappelt. Auf der falschen Seite.

Noch was:
Bei zwei Berlinern fiel mir auf dass sie den Ball vor Ecken oder Freistößen elegant auf dem Rasen auf der Stelle rotieren ließen. Sah witzig und gekonnt aus, hab' ich bei anderen noch nie beobachtet.
Ich fürchte einer der beiden war Lucio. Hoffen wir für ihn dass er doch nochmal Gelegenheit zu solchen Kunststückchen bekommt.

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Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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