EM 2008
Montag, 30. Juni 2008
Freitag, 27. Juni 2008
Die UEFA und die Zensur: Allmachts-Phantasien alter Männer
Ganz sicher ist der Flitzer nicht der erste aufmerksamkeit-suchende „Fan“. Aber die wenigen Minuten dieser Notübertragung stellen die unterdrückte Kritik an der Zensur der UEFA ins Rampenlicht. Scheinbar nur in der Schweiz wird ernsthaft schon vor Beginn der Meisterschaft über die Aushebelung der Pressefreiheit diskutiert (siehe nachfolgende Links). Bilder von Ultras, von Rauchbomben, von Ausschreitungen werden systematisch unterdrückt, Kritik wird nicht geduldet. So sind es kleine Regionalzeitungen und YouTube die öffentlich machen, was keiner sehen darf: Wo Licht ist, ist auch Schatten.
All das ist nicht neu. Auch 2006 wurde viel gemutmaßt, was Hinter den Kulissen abging. So erzählte uns ein Bundeswehrsoldat, den wir zufällig in der U-Bahn trafen, von seinem Einsatz beim Endspiel. Auf die Nachfrage, wie es sein kann, dass er als Bundeswehrsoldat beim Endspiel eingesetzt wurde, antwortete er: es wäre besser, die Öffentlichkeit würde nicht wissen, was dort im Hintergrund gelaufen ist.
Ein Spinner? Interessanterweise gibt ausgerechnet das Sommermärchen einen Ausblick auf die Wahrheit, dort ist er (und seine Kameraden) nämlich zu sehen, dem deutschen Mannschaftsbus zuwinkend. Ein Freizeitausflug einer Bundeswehrbrigade in Uniform?
Ein Blick ins Internet lohnt, um sich die gestohlenen Informationen zurückzuholen, zum Beispiel hier:
- Sport und Medien: Ein Anpfiff (St. Galler Tagblatt)
- Wenn das die Chinesen täten (medienlese.de), mit YouTube-Links zur Dokumentation ‚Hooligans – Ein anderes Sommermärchen’
- Die von der UEFA zensierten TV-Bilder (swiss-lupe.blogspot.com)
[Ein Gastbeitrag der Familie Butz]
Donnerstag, 26. Juni 2008
O – GS – SCH – SG – Ü
Es kommt eben nicht darauf an, immer gut zu spielen. Sondern darauf, in den richtigen Spielen nicht das Quäntchen zu schlecht zu sein.
Bisschen peinlich, aber wahr.
Mittwoch, 25. Juni 2008
Piep, Piep, Piep
Samstag, 21. Juni 2008
Russland
Gewünscht hätte ich mir allerdings ein Finale unsere Nationalmannschaft gegen die Niederlande. Ich mag dieses anders komplexbeladene Seefahrervölkchen mit der sympathischen Sprache, den vielen Fahrrädern und den hübschen Frauen, das soviel zu leisten im Stande ist. Gerade auch im Fußball. Das dabei aber meistens (wieder) zu Hause ist, wenns drauf ankommt. Jammer.
Das (hoffentlich letzte Rum-)Hupen
„Wir werden nun die ganze Nacht rumfeiern!“... sprach die junge Deutsche mit Migrationshintergrund dem ARD-Reporter vor Ort ins Mikrofon, nach dem Sieg der Türkei gegen Kroatien.
Den nebenanstehenden, jungen Kroaten fragte der gleiche Reporter, ob er sich nun zwecks weiterer Abendgestaltung den türkischstämmigen Mitbürgern anschließen wolle.
„Nicht wirklich. Ich geh' jetzt mit meiner Freundin 'n bisschen trauern.“Ich wünsche ihnen, dass morgen alle wieder wohlauf sind, und niemand ungewollt schwanger wird.
Freitag, 20. Juni 2008
Zu große Fußstapfen
Von dort aus hatte er tatsächlich den weitesten Weg zur Spielerbank. Es war die 82. Minute als er ausgewechselt werden sollte, aber sicher die 83., als das Spiel fortgeführt werden konnte. Mit nie mehr als einer dreiviertel Fußlänge pro Schritt bewegte er sich vorwärts, verabschiedete per Handschlag von allen in der Nähe stehenden Mitspielern, winkte mal hier, mal dorthin, zu Tribünen, von denen aus ihn tatsächlich keinerlei Sympathie entgegen schlug.
Diese Szene fiel mir gestern Abend wieder ein, als ich Miroslav Klose in der 89. Minute und der knappsten aller möglichen Führungen vom Platz rennen sah.
Donnerstag, 19. Juni 2008
Die deutsche Nationalmannschaft spielt heute besser als gegen Österreich und Kroatien, weil …
Mittwoch, 18. Juni 2008
Herrlich naive Niederländer
Aber vielleicht wollte het Elftal auch einfach tatsächlich gewinnen. Es würde ins Bild passen, welches man von dieser Mannschaft bei diesem Turnier bislang bekommen hat. Eine Mannschaft, die auf ihr schnelles Spiel Richtung gegnerisches Tor setzt, die den Eindruck vermittelt, jeden Gegner überrennen zu können. Und die daran wohl auch selbst glaubt.
Eine Mannschaft, die aber dennoch defensiv schwächen offenbarte, die trotz des hohen Siegs gegen Frankreich vor dem eigenen Tor viel Glück hatte, und von der man bislang nicht weiß, wie sie sich schlägt, wenn sie mal in Rückstand gerät und der Gegner keinen Platz für weiträumiges Spiel lässt.
Die Chancen stehen gut, das Oranje in acht Tagen in Wien noch mal gegen Italien antreten darf. Hoffentlich behält die niederländische Selbsteinschätzung gegenüber meiner dunkleren Ahnung die Oberhand.
[Foto: Jackie Kever]
Dienstag, 17. Juni 2008
Ein Hoch dem Spektakel – wenn’s grade passt
Und Tuncay hätte im Mittelpunkt eines Elfmeterschießens gestanden.
Elfmeterschießen.
Nicht der Koeffizient aus der Qualifikation hätte entschieden, keine Fairplay-Wertung, kein Los. Spannung, eine Entscheidung im Sinne des Zuschauers, auch im Sinne des Sports, denn immerhin ist dabei ein Ball im Spiel.
Und es lässt interessante Gedankenspiele zu. Man stelle sich vor: Alle 6 Spiele in einer Gruppe enden 1:1. Elfmeterschießen wohin man schaut!
Eins hier, eins dort. Das jeweils andere auf der Videoleinwand. Die Fans, erst von dem ihrer Mannschaft elektrisiert, dann gebannt das parallel stattfindende verfolgend. Jürgen Klopp würde vor Extase den Heimweg nicht mehr finden.
Und dann? Die Sieger in einem weiteren Elfmeterschießen, einen Tag später oder noch in der Nacht (so groß sind die Länder ja nicht), in einem dritten Stadion oder gar auf Kunstrasen, mitten in der Fanmeile – alles im Sinne des Zuschauers, ein Hoch dem Spektakel!
Nein. Soweit geht die Phantasie der UEFA-Funktionäre dann doch nicht. Haben am Ende mehr als zwei Mannschaften dieselbe Anzahl Punkte, sticht eben doch der Koeffizient, die Fairplay-Wertung, das Los. Man mag es als die einfachere Lösung akzeptieren. Diese Regelung gilt allerdings auch dann, wenn es nur zwei Teams mit derselben Punktzahl gibt, diese aber eben nicht ausgerechnet am letzten Vorrundenspieltag aufeinander treffen. Was dazu führen könnte, dass in der einen Gruppe ein Weiterkommen durch Elfmeterschießen, in der anderen aber durch die Fairplay-Wertung entschieden wird.
Eben doch reine Pragmatiker, die UEFA-Funktionäre. Hätte man ihnen kaum zugetraut.
[Das Regelwerk zur EM gibt’s hier. Der beschriebene Sachverhalt wird unter den Punkten 7.07 und 7.08 geregelt]