EM 2008

Montag, 30. Juni 2008

Eine erste Reaktion





Freitag, 27. Juni 2008

Die UEFA und die Zensur: Allmachts-Phantasien alter Männer

Das TV-Bild fällt aus, Lahm spielt 89 Minuten schwach und schießt in der 90. Minute dennoch das entscheidende Tor. Während sich Deutschland ins Finale rumpelt wirft die Fußballwelt unverhofft einen Blick auf die Schattenseite der Euro 2008. Als in Wien das "offizielle" TV-Bild der UEFA (dank Petrus) ausfällt, erhält der deutsche Zuschauer (mit Hilfe von ganz oben, sozusagen) einen Blick auf das wirkliche Geschehen in Basel. Das ZDF schleift das (nicht-zensierte) Bild des Schweizer Fernsehen durch und es dauert nur wenige Minuten, da ist der erste Flitzer der Euro 2008 in deutschen Wohnzimmern. Der erste Flitzer der Euro?

Ganz sicher ist der Flitzer nicht der erste aufmerksamkeit-suchende „Fan“. Aber die wenigen Minuten dieser Notübertragung stellen die unterdrückte Kritik an der Zensur der UEFA ins Rampenlicht. Scheinbar nur in der Schweiz wird ernsthaft schon vor Beginn der Meisterschaft über die Aushebelung der Pressefreiheit diskutiert (siehe nachfolgende Links). Bilder von Ultras, von Rauchbomben, von Ausschreitungen werden systematisch unterdrückt, Kritik wird nicht geduldet. So sind es kleine Regionalzeitungen und YouTube die öffentlich machen, was keiner sehen darf: Wo Licht ist, ist auch Schatten.

All das ist nicht neu. Auch 2006 wurde viel gemutmaßt, was Hinter den Kulissen abging. So erzählte uns ein Bundeswehrsoldat, den wir zufällig in der U-Bahn trafen, von seinem Einsatz beim Endspiel. Auf die Nachfrage, wie es sein kann, dass er als Bundeswehrsoldat beim Endspiel eingesetzt wurde, antwortete er: es wäre besser, die Öffentlichkeit würde nicht wissen, was dort im Hintergrund gelaufen ist.
Ein Spinner? Interessanterweise gibt ausgerechnet das Sommermärchen einen Ausblick auf die Wahrheit, dort ist er (und seine Kameraden) nämlich zu sehen, dem deutschen Mannschaftsbus zuwinkend. Ein Freizeitausflug einer Bundeswehrbrigade in Uniform?

Ein Blick ins Internet lohnt, um sich die gestohlenen Informationen zurückzuholen, zum Beispiel hier:
[Ein Gastbeitrag der Familie Butz]

Donnerstag, 26. Juni 2008

O – GS – SCH – SG – Ü

Ordentlich, grottenschlecht, schwach, sehr gut, übel.

Es kommt eben nicht darauf an, immer gut zu spielen. Sondern darauf, in den richtigen Spielen nicht das Quäntchen zu schlecht zu sein.

Bisschen peinlich, aber wahr.

Mittwoch, 25. Juni 2008

Piep, Piep, Piep

Weil das Thema gerade so aktuell ist und weil mir gerade diese Fahne begegnete: Ich halte zu denen mit den schwarzen Hosen.


Samstag, 21. Juni 2008

Russland

... hatte ich im Tippspiel unter Freunden vor dem Turnier als Finalteilnehmer eingestuft. Neben Deutschland. Ma'kucken.

Gewünscht hätte ich mir allerdings ein Finale unsere Nationalmannschaft gegen die Niederlande. Ich mag dieses anders komplexbeladene Seefahrervölkchen mit der sympathischen Sprache, den vielen Fahrrädern und den hübschen Frauen, das soviel zu leisten im Stande ist. Gerade auch im Fußball. Das dabei aber meistens (wieder) zu Hause ist, wenns drauf ankommt. Jammer.

Das (hoffentlich letzte Rum-)Hupen

„Wir werden nun die ganze Nacht rumfeiern!“
... sprach die junge Deutsche mit Migrationshintergrund dem ARD-Reporter vor Ort ins Mikrofon, nach dem Sieg der Türkei gegen Kroatien.

Den nebenanstehenden, jungen Kroaten fragte der gleiche Reporter, ob er sich nun zwecks weiterer Abendgestaltung den türkischstämmigen Mitbürgern anschließen wolle.
„Nicht wirklich. Ich geh' jetzt mit meiner Freundin 'n bisschen trauern.“
Ich wünsche ihnen, dass morgen alle wieder wohlauf sind, und niemand ungewollt schwanger wird.

Freitag, 20. Juni 2008

Zu große Fußstapfen

Als Barcelona bei seinem Gastspiel auf Schalke in der 82. Minute 1:0 führte, machte mich der neben mir sitzende kurtspaeter auf den auf den linken Flügel spurtenden Samuel Eto’o aufmerksam. Zunächst wusste ich nicht was daran bemerkenswert sein sollte. Tatsächlich war er auf dieser Seite bislang selten gesehen, aber gut, ein kreativer Spieler eben. Mir wurde es erst klar, als Sekunden später das Schild mit seiner Rückennummer zur Auswechslung hochgehalten wurde.

Von dort aus hatte er tatsächlich den weitesten Weg zur Spielerbank. Es war die 82. Minute als er ausgewechselt werden sollte, aber sicher die 83., als das Spiel fortgeführt werden konnte. Mit nie mehr als einer dreiviertel Fußlänge pro Schritt bewegte er sich vorwärts, verabschiedete per Handschlag von allen in der Nähe stehenden Mitspielern, winkte mal hier, mal dorthin, zu Tribünen, von denen aus ihn tatsächlich keinerlei Sympathie entgegen schlug.

Diese Szene fiel mir gestern Abend wieder ein, als ich Miroslav Klose in der 89. Minute und der knappsten aller möglichen Führungen vom Platz rennen sah.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Die deutsche Nationalmannschaft spielt heute besser als gegen Österreich und Kroatien, weil …




Mittwoch, 18. Juni 2008

Herrlich naive Niederländer

Es war ihre bislang schwerste Aufgabe in diesem Turnier, und Oranje scheiterte. Trotz massivem Ersatzleuteeinsatz gelang es nicht, Italien aus dem Turnier zu werfen. Weil jeder einzelne Rumäne so schwach agierte, als sei ihm von Silvio Berlusconi oder einem anderen Paten ein Angebot gemacht worden, das er nicht ablehnen konnte.

Aber vielleicht wollte het Elftal auch einfach tatsächlich gewinnen. Es würde ins Bild passen, welches man von dieser Mannschaft bei diesem Turnier bislang bekommen hat. Eine Mannschaft, die auf ihr schnelles Spiel Richtung gegnerisches Tor setzt, die den Eindruck vermittelt, jeden Gegner überrennen zu können. Und die daran wohl auch selbst glaubt.

Eine Mannschaft, die aber dennoch defensiv schwächen offenbarte, die trotz des hohen Siegs gegen Frankreich vor dem eigenen Tor viel Glück hatte, und von der man bislang nicht weiß, wie sie sich schlägt, wenn sie mal in Rückstand gerät und der Gegner keinen Platz für weiträumiges Spiel lässt.

Die Chancen stehen gut, das Oranje in acht Tagen in Wien noch mal gegen Italien antreten darf. Hoffentlich behält die niederländische Selbsteinschätzung gegenüber meiner dunkleren Ahnung die Oberhand.


[Foto: Jackie Kever]

Dienstag, 17. Juni 2008

Ein Hoch dem Spektakel – wenn’s grade passt

90. Minute. 3:2 für die mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein kämpfenden Türken. Aber bei den Türken steht, nach Rot für Torwart Volcan, Mittelfeldspieler Tuncay im Tor. Einmal noch müssten die Tschechen mit dem Ball vors Tor kommen, ein halbwegs gezielter, hoher Schuss ...

Und Tuncay hätte im Mittelpunkt eines Elfmeterschießens gestanden.

Elfmeterschießen.
Nicht der Koeffizient aus der Qualifikation hätte entschieden, keine Fairplay-Wertung, kein Los. Spannung, eine Entscheidung im Sinne des Zuschauers, auch im Sinne des Sports, denn immerhin ist dabei ein Ball im Spiel.

Und es lässt interessante Gedankenspiele zu. Man stelle sich vor: Alle 6 Spiele in einer Gruppe enden 1:1. Elfmeterschießen wohin man schaut!

Eins hier, eins dort. Das jeweils andere auf der Videoleinwand. Die Fans, erst von dem ihrer Mannschaft elektrisiert, dann gebannt das parallel stattfindende verfolgend. Jürgen Klopp würde vor Extase den Heimweg nicht mehr finden.
Und dann? Die Sieger in einem weiteren Elfmeterschießen, einen Tag später oder noch in der Nacht (so groß sind die Länder ja nicht), in einem dritten Stadion oder gar auf Kunstrasen, mitten in der Fanmeile – alles im Sinne des Zuschauers, ein Hoch dem Spektakel!

Nein. Soweit geht die Phantasie der UEFA-Funktionäre dann doch nicht. Haben am Ende mehr als zwei Mannschaften dieselbe Anzahl Punkte, sticht eben doch der Koeffizient, die Fairplay-Wertung, das Los. Man mag es als die einfachere Lösung akzeptieren. Diese Regelung gilt allerdings auch dann, wenn es nur zwei Teams mit derselben Punktzahl gibt, diese aber eben nicht ausgerechnet am letzten Vorrundenspieltag aufeinander treffen. Was dazu führen könnte, dass in der einen Gruppe ein Weiterkommen durch Elfmeterschießen, in der anderen aber durch die Fairplay-Wertung entschieden wird.

Eben doch reine Pragmatiker, die UEFA-Funktionäre. Hätte man ihnen kaum zugetraut.



[Das Regelwerk zur EM gibt’s hier. Der beschriebene Sachverhalt wird unter den Punkten 7.07 und 7.08 geregelt]

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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