Sonntag, 3. Juni 2007

Ein Glückwunsch und noch was Bemerkenswertes

Haben die Gesichtzüge dieser beiden Herren nun eine gewisse Ähnlichkeit oder nicht?


Heinz van Haaren, Frank Rost
Mehr Bilder zum weiteren Vergleich gibts HIER (van Haaren) und HIER (Rost)


Heinz van Haaren hat heute Geburtstag, er wird 67 Jahre alt. 1964 begann er seine Profikarriere beim Meidericher SV. 1968 wechselte er zu Schalke 04 und wurde 1972 Vizemeister und Pokalsieger. Van Haaren gehörte zu den besten Bundesligaspielern seiner Zeit.

Ulrich Homann beschreibt den im Marl geborenen Mann mit niederländischer Staatsangehörigkeit in seinem Buch „Ausländer in der Fußball-Bundesliga 1963-95“ mit dem Satz: "Der fliegende Holländer, ein Mittelfeldstratege allererster Güte, in dieser Zeit (1965-72) auf seiner Position eigentlich nur von Günter Netzer übertroffen.“

Heinz van Haarens Karriere in Deutschland endete mit dem Bundesligaskandal. Wie alle am Spiel des 17.04.72 gegen Bielefeld beteiligten Schalker wurde er vom DFB gesperrt. Gemeinsam mit Stan Libuda wechselte er zu Racing Straßburg.

Frank Rost hat erst in 27 Tagen Geburtstag und wie lange seine neue Homepage online ist, weiss ich nicht. Jedenfalls bin ich just heute über eben diese gestolpert, und natürlich ist mir die Unterseite "Nordkurve" unter dem Menüpunkt "elfer" aufgefallen. Dort schreibt er:
"Ich bin jetzt Hamburger und Spieler des HSV. Und dem HSV gilt auf und neben dem Platz meine ganze Aufmerksamkeit als Sportler. Allerdings möchte ich auch klar machen, dass ich in meiner Zeit in Gelsenkirchen zu einem Schalker geworden bin. [...] Und ich bin keiner von denen, der alte Zeiten so abstreift wie eine alte Haut und dann in die neue springt. Das geht bei mir nicht. Deshalb wird es auch auf der neu gestalteten HP eine Nordkurve geben - die blau-weiße Ecke. Ich bin mir sicher, dass die Fans des HSV das richtig verstehen werden."
Ich war nie ein großer Fan des Typen Frank Rost und meine Meinung über ihn tangiert es nicht, aber diese Sätze finde ich schon bemerkenswert. Und ich nehme sie ihm auch so ab.



Links/Quellen zu Heinz van Haaren:
wikipedia.org
fussballdaten.de
100-schalker-jahre.de

(Bildquellen: van Haaren, Rost)

Suggestivfragenalarm: Magath ein Taktik-Tor?

In Wolfsburg ist er nun, der Schachspieler, der Quälix. Zweimal Meister und Pokalsieger in Folge, und dann zu Wolfsburg? Herrliche Vorlage für Witzchen aller Art. Was mich allerdings noch wesentlich mehr verwundert ist der Ruf des schlechten Trainers, der Magath immer häufiger angedichtet wird.

Wenn es bei einem Club nicht läuft wird gemeckert. Und dass, wer erfolglos ist, nicht genug mit den Spielern spricht, gehört mittlerweile zu den Allgemeinplätzen. Sowas ist normal. Umgekehrt ist beim Erfolgreichen auch immer alles gut. Fußballdeutschland ist da plump.

Im Falle Magaths konnte einem allerdings auffallen, dass die Kritik nach seiner Entlassung eher schärfer wurde. Plötzlich war er nicht mehr nur der Quälix, auf einmal soll er auch ein Tor in Sachen Taktik sein, diese nicht trainiert haben.

Wer gerne Meinungen bildet, ist ausreichend bekannt. Raimund Hinko, der von der Sportbild bezahlte Bayernschreiber, eröffnete uns in der Ligashow-Folge Spieltag 23 die Erste, dass München seiner Meinung nach zweieinhalb Jahre "nur auf Kraft hat spielen müssen", da eben "nur auf Kraft trainiert wurde", dass "Taktik völlig vernachlässigt" worden sei.
Er schloss mit der an Zynismus nicht zu überbietender Aussage, dass Magath am Besten nach dem zweiten Doublegewinn entlassen worden wäre!

Seine Kollegen von Bild und Bild-Online tuteten schon zuvor und in der Folge ins gleiche Horn. Vor allem der von Magath so arg unverstandene Podolski diente als Aufhänger für viele bunte Seiten.

Gab es von seriösen Journalisten ähnliche Kritik an Magaths angeblich nicht vorhandener Taktik? Ich weiss es nicht. Jedenfalls wurde die Vorstellung des völlig verfehlten Trainings scheinbar dankend aufgenommen. Nur zwei Beispiele:

Bei Bundesliga-Blog.de kommentierte Herr Busch den Artikel zu Magaths Wechsel zu Wolfsburg mit den Worten:
"Erschreckend finde ich daran allerdings, dass veraltete Spiel- und Trainingssysteme (für beides ist Magath der absolute Inbegriff) in der Bundesliga überhaupt noch gefragt sind. Ekelhaft!!!"
Unter Stefans (Die Welt aus Sicht der Südtribüne) Beitrag zum gleichen Thema verewigte Arno seine Meinung:
"Kein Topclub ist an seinen antiquierten Vorstellungen interessiert und wieviele Spieler er rausekeln kann, sieht man ja bei uns."




Mit der Ressource "gute Jugendarbeit" führte Magath den VfB Stuttgart von Platz 17 erst auf Rang 8, wurde dann Vizemeister und verpasste in seiner letzten Saison bei den Schwaben die Qualifikation zur Champions League erst am letzten Spieltag.

Die jungen Wilden waren das, sie spielten eine schnellen und offensiven Fußball. Keine Taktik, nur Hauruck?

Vier Titel in zwei Jahren, zuletzt in der Champions League Inter Mailand hinter sich gelassen, und Magath ist so'ne Eierfeile, dass Ottmar Hitzfeld "mühsam mit dem Fußball-ABC" beginnen musste?

Erst freuten sich die Bayern nach einem angeblich zu laschem Hitzfeld auf die angeblich so harte Hand Magaths, und nun hat Magath ebenso angeblich ehrenwerte Spieler vergrault?

Irgendwann kurz vor dem zweiten Double wollte Rummenigge Magath noch mit einem Rentenvertrag auszeichnen. Zum Glück konnte Raimund Hinko, der alte Seher, das noch gerade verhindern. Auf seine sicherlich vorgetragene Entlassungsempfehlung ist der sture Westfale Rummenigge dann aber doch nicht eingegangen ...

In Wolfsburg hat Magath nun an allen Stellschrauben die Finger dran. Er wird sich nicht selbst den wichtigsten Spieler wegkaufen lassen, ohne für Ersatz zu sorgen. Sein Budget kann ich nicht einschätzen, aber Wolfsburg war noch nie wegen Finanzproblemen in den Schlagzeilen.

Mit Dejagah, Munteanu und Radu hat Wolfsburg schon ohne Magath drei, wie ich finde, ordentliche Verpflichtungen getätigt. Durch Magath, bzw. durch die Installation einer so starken Position, wird in der nächsten Saison sogar Wolfsburg zu den interessanten Vereinen gehören!

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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