Sonntag, 28. Oktober 2007

Nix Halbes, nix Ganzes

(Zum Spiel FC Schalke 04 – Werder Bremen)

Letzte Saison hatte Schalke die vielleicht beste Defensive der Liga. Nun bleibt Schalke vorne gewohnt unzuverlässig, wird aber hinten immer anfälliger.

Die Sportschau fand es ein tolles Spiel. Für einen neutrale, eher unbeteiligten Zuschauer mag es das gewesen sein. Ich kann mich seit einigen Spielen nicht mehr entspannen und kann nichts tolles daran finden, wenn Schalke derart unstrukturiert, planlos spielt.

Auch gestern entstanden die besten Chancen wieder aus purem Zufall. Ein Pander-Freistoß aus 40 Meter der an den Pfosten segelte, nicht weil es geplant gewesen wäre, sondern weil niemand den Ball mehr berührte. Ein Benaheeigentor von Mertesacker. Eine Bogenlampe von Rakitic aus 30 Metern. Und selbst das Freistoßtor von Grossmüller war schlecht geschossen; solche Bälle hat man andere Torhüter schon stehenderweise fangen sehen.
Von Passkombinationen, davon, dass mal ein Stürmer steil hinter die Abwehr geschickt wird, oder simplen, meinetwegen biederen Doppelpässen, war auch gestern wieder nichts zu sehen.

In der Verteidigung hingegen sind zwei bis drei Blackouts mittlerweile die Regel. Entweder werden die aufgerückten Verteidiger dabei schlicht überlaufen oder die Innenverteidiger stehen schlecht. Marcelo Bordon hat gerade ein wirklich schwache Phase, weshalb er sich vermehrt mit Fouls behelfen muss und fast in jedem Spiel kurz vor einer Roten Karte steht.

Auch gestern hatte der Gegner seine erste Chance nachdem Westermann einen Diego-Lob passend auf Sanogos Fuß verlängerte. Beim Gegentor tauchten drei Bremer völlig frei vor Neuer auf. Und auch in der Schlussphase segelte der Ball quer durch den Schalker Strafraum, ohne dass einer der drei dazwischenstehenden Schalker in der Lage gewesen wäre, einzugreifen. Pures Glück, dass der völlig freie Sanogo nicht zum Bremer Sieg einschoss.

In Bremen mag es eine Tradition sein, es hinten nicht so genau zu nehmen und zu versuchen, vorne einfach ein Tor mehr zu erzielen. So lange Schalke im Sturm derart unproduktiv bleibt wie es das aktuell ist, wäre ich für eine stabile Defensive respektive einer gepflegten Langeweile in Schalkes Hintermannschaft äußerst dankbar. Die neutralen Zuschauer sind mir dabei scheißegal.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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