Freitag, 2. November 2007

Slomka in Gefahr

(Zum Spiel Energie Cottbus – FC Schalke 04)

Bereits nach dem Spiel gegen Werder hatte ich das Schalker Spiel „unstrukturiert und planlos“ genannt. Viele ergebnisorientierte Fans waren nicht meiner Meinung. Heute sollte es auch der letzte Schalker geschnallt haben.

Leider habe ich es nicht geschafft, einen Vorbericht zu diesem Spiel zu schreiben. Fabian Ernst sagte gegenüber dem kicker sinngemäß, dass es egal wäre wie das Spiel in Cottbus verliefe, Hauptsache es würde gewonnen. Das hätte ich unterschrieben. Aber heute hat Schalke weder gut gespielt, noch gewonnen.

Das läuferische Engagement der technisch limitierten Cottbuser reichte völlig aus, Schalke in Schach zu halten. Dabei würde ich den Schalker Spielern niemals eine mangelnde Einstellung unterstellen. Jupp Heynckes, mehrfacher Meister und Champions-League-Sieger sagte mal: „Wenn Fans ‚Wir woll’n Euch kämpfen seh’n!’ rufen, ist das eigentlich falsch. Sie müssten ‚Wir woll’n Euch spielen seh’n!’ rufen, denn kämpfen tun sie alle!“.

Es war ein unstrukturiertes Anrennen, was Schalke in Cottbus fabrizierte. Kaum eine Torchance wurde herausgespielt, wenn Schalke Richtung Tor maschierte war der Zufall der Regisseur. Natürlich hatte Schalke Chancen, es traf gleich dreimal (?) die Latte. Doch wenn eine Mannschaft, die oben mitspielen möchte, beim Tabellenletzten auftritt, erwarte ich eigentlich ein organisiertes Angriffsspiel über eine Halbzeit, und nicht ein paar nach vorne geflipperte Bälle, die dann beinahe hätten verwertet werden können.

Akuell hat Schalke jedes Konzept verloren. Offensiv funktioniert weder das Außenstürmer- noch das Zwei-Stürmer-plus-ein-10er-System. Und derzeit funktioniert nichtmal die ehemals sichere Abwehr ...

Slomka muss nun versuchen, die Auswechslung Kuranyis als unbedingt notwendig zu verkaufen. So sehr wie nie hängt sein Schicksal an der Leistung seiner Mannschaft. Dienstag geht’s gegen Chelsea. Ma’kucken.


O-Ton:
Ich verfolgte das Spiel in der Kneipe meines Vertrauens. Lövenkrands hat die Angewohnheit, selbst nach seinem verzweifeltsten Torschuss noch eine Ecke zu fordern.
Irgendwann ist mir das zu doof und ich verfalle in die typische vor-dem-TV-Meckerhaltung, bedeute wortstark, dass es im Fußball um Tore ginge, nicht um Ecken! „Höhö ...“, lacht der Typ neben mir, cirka 58, mit kleinem Bier und Mariacron auf dem Tisch, WEST rauchend, obwohl HB besser ins Bild gepasst hätte, „Drei Ecken, ein Elfer!“. „Jo“ sach ich, „hasse recht“.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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