Mittwoch, 7. November 2007

Schalke zeigt sich selbst wie’s geht

(Zum Spiel FC Schalke 04 – FC Chelsea)

Das zweite der drei ganz wichtigen Heimspiele, und wieder endete es nur unentschieden. Trotzdem geht’s mir besser.

Ob dieses Spiel nun tatsächlich die Initialzündung in einen besseren Saisonverlauf war, kann erst die Zukunft zeigen. Gestern hat Schalke jedenfalls gezeigt, dass es noch ordentlich Fußball spielen kann. Sogar gegen einen stärkeren Gegner, und sogar noch unter Mirko Slomka. Und es hat seine Fans wieder begeistert.

Was war das für eine unglaublich tolle Stimmung! 90 Minuten Anspannung, viel intensiver als bei einem normalen 0:0. Bei jedem Eckball waren die Zuschauer auf ihren Füßen. Fangesänge wurden nicht nur in der Nordkurve sondern auch in der Süd- und auf der Gegengrade angestimmt. Eine riesige Menge Adrenalin in 11 plus 53.000 Schalkern, immer mit dem Wissen, dass ein einziger Fehler gegen eine Mannschaft mit Didier Drogba jederzeit zum Gegentor führen kann.

Schalke war der Außenseiter, deutlicher als gegen Bayern München oder Valencia, gerade in der aktuellen Situation. Und trotzdem war Schalke die bessere Mannschaft, und das nicht nur weil Chelsea wenig Initiative ergriff und nur auf Fehler wartete. Keine Mannschaft lässt freiwillig gegnerische Chancen zu. Schalke spielte schnörkellos und schnell. Sehr diszipliniert und mit hoher Laufbereitschaft. Und in der taktischen Grundformation, mit der es schon letzte Saison seine besten Spiele ablieferte, mit Doppelsechs und zwei hängenden Außen, mal neben, mal hinter dem einen Stoßstürmer.

Westermann und Özil trauten sich von Beginn an in 1:1 Situationen und schöpften aus jeder einigermaßen erfolgereichen Situation weiteren Mut. Überhaupt war der auf Außen eingesetzte Özil der technisch beste Schalker. Und Rakitic brachte als offensiver Mittelfeldspieler in diesem Spiel mehr Vorwärtspässe an den Mann als Großmüller in seinen fünf Spielen.

Bordon leistete sich einen riesen Bock, und ohne die klasse Rettungstat von Neuer wäre das Spiel sehr früh auf eine völlig andere Schiene gesetzt worden. Krstajic verschätzte sich auch zweimal, und schnell sah dann das Tun hinten nervös und hektisch aus. Sie haben auch wieder kein Tor geschossen, und ob die Mannschaft weiterhin so spielen kann bleibt abzuwarten.

Aber die Spieler, die Fans und sogar Journalisten haben gesehen, das es geht. Trotz der vielen Verletzten, trotz einer gegnerischen Mannschaft mit besseren Einzelspielern. Zumindest bis Samstag um 17:15 ist das Trübsalblasen ausgesetzt. Sehr Erholsam.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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