Hamit
Schalkes Spieler Nr. 12 der letzten Saison: Im Star-Ensemble des FC Bayern hat er sich in kürzester Zeit ein besseres Standing erspielt, als er es auf Schalke je gehabt hätte.
Hamit stand in allen Bundesligaspielen in dieser Saison auf dem Platz. Sieben mal spielte er über 90 Minuten. Fünfmal wurde er ein-, dreimal ausgewechselt. Im Durchschnitt spielte er 70 Minuten pro Spiel. Und häufig richtig gut!
Auch ich habe ihm das nicht zugetraut, habe ihn dort gesehen, wo Schlaudraff nun sitzt.
Spielt er plötzlich so viel besser? Oder lag es an Schalke, gar an den oft recht kritischen Fans?
Nein, ich habe mir seine schwachen Spiele, seine Schüsse aus 30 Metern Richtung Oberrang nicht eingebildet. Und ja, ich habe häufig mit dem Kopf geschüttelt, wenn er allzu offen einen Stammplatz forderte, wenn er sich laut gab, statt einfach die Klappe zu halten und ordentlich zu spielen.
Andererseits sagt man doch, dass man hier so sei! Und er ist eben von hier.
Wir mögen Spieler wie Nemec oder Kobiashvili, weil sie die Schnauze halten und Fußball spielen. Wir sind aber als Zuschauer und Fans selbst durchaus aufbrausend, schnell kritisch und rasch Unmut äußernd. Bei uns wird schon gepfiffen, während in München noch darüber gestritten wird, wer für deren scheiß Stimmung verantwortlich ist.
Vielleicht wurde einfach zuviel erhofft von diesem jungen Mann, nach seinem überragenden Debüt gegen Dortmund. Vielleicht lag dadurch die Latte direkt etwas höher. Vielleicht hätte man ihn konstanter auf einer Position einsetzen sollen, statt ihn überall mal auszuprobieren. Vielleicht, vielleicht ...
Nun ist’s egal. Er kam nach München und war im richtigen Moment der richtige Mann für die richtige Position. Hoffentlich bleibt das auch nach der Winterpause so, hoffentlich auch, nachdem Hoeneß wieder einkaufen geht.
Alles Gute, Hamit, und sorry, dass auch ich nicht an Dich geglaubt habe!