Mittwoch, 2. Januar 2008

Kasperle Theater

Es sind halt die Bayern. Deshalb steht alles überall, wird berichtet, wer wann in welchen Logensessel furzt. Alles muss inszeniert werden. Und deshalb war es eben wichtig, dass der Hoeneß Uli selber die entscheidende Meldung besetzte. Nichts einreißen lassen, sonst erklärt sich demnächst noch jemand selbst zum Bayerntrainer.

Und eigentlich ging es das ganze Jahr nur darum, wer wann was verkünden würde. Sie holten Hitzfeld, schmissen ihn raus. Holten ihn als Feuerwehrmann zurück und waren nicht in der Lage, einen neuen Trainer zu finden, also umgarnten sie ihn zu bleiben. Der einzig richtige sei er, der beste Trainer für die Bayern. Schuster wollte nach München radeln. Schuster? Erfahrungen aus Levante und Getafe würden niemanden für den FC Bayern qualifizieren, sagte der Hoeneß Uli.

Hitzfeld unterschrieb für ein Jahr und Bayern legte einen tollen Ligastart hin. Bald schon ging es wieder um Hitzfelds Vertrag. Wann er den denn wohl verlängern wolle, wurde er immer öfter gefragt. Das hätte Zeit, das würde er später entscheiden, sagt Hitzfeld. Und fortan mussten die Hierarchien wieder zurechtgerückt werden.

Als die Stars nicht mehr zauberten, griffen die Mechanismen. Anstatt den eigenen Trainer zu schützen, stellte der wilde Vorstandsvorsitzende öffentlich seine Kompetenz in Frage, Hoeneß ließ ihn gewähren.
Fortan galt Hitzfeld als angeschlagen, hatte ausentschieden.
Fortan hatten die Bayern wieder das Heft in der Hand – und man kann das so schreiben und jeder weiß, wer „die Bayern“ sind, und dass Hitzfeld nicht dazu gehört. Hitzfelds letztes Aufbäumen, seine Ankündigung, im Januar seine Zukunft erklären zu wollen, war peinlich. Er musste gewusst haben, dass es nicht mehr an ihm war, und er wird geahnt haben, dass man ihm zuvor kommen würde.

Ob Hoeneß eine Übergangslösung bis Saisonende geplant hat?
Eine spannende Frage, die beantwortet würde, wenn sich Hitzfeld gegen ein Possenspiel bis zum Saisonende entschiede. Wird er aber nicht. Dazu ist General Hitzfeld zu sehr Soldat, an Ungehorsam, an Pflichtverletzung ist bei ihm nicht zu denken. Und wird er bis zuletzt das bleiben, was er immer war: Überaus erfolgreich. Überaus anpassungsfähig. Überaus geduldig. Und bis an die Schmerzgrenze langweilig.
Eben der einzig richtige Trainer für die Bayern.

Schweizer Semiotik

Im Blog Zum Runden Leder gab’s heute wieder ein Bilderrätsel.

Schwierig. Aber ich hätte drauf kommen sollen.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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