Wer bloggt demnächst für die DFL und deren Franchises?
Die Story um die Klage des Würtembergischen Fußballverbands gegen hartplatzhelden.de ist mittlerweile berühmt.
Nun zitiert nolookpass in seinem Euro 2008-Blog aus den UEFA-AGB, nach denen jeder Besucher eines EM-Spiels anerkennen muss, dass Beschreibungen des Stadions und des Spiels über jegliche Medien, insbesondere auch dem Internet, untersagt sind. Kurz: Wer eine Karte kauft hat Blogverbot.
Der Beitrag schließt mit der Frage, ob das wohl rechtlich bindend sei. Das kann ich nicht beantworten. Aber klar erkennbar ist die Tendenz, dass die Verbände für jegliche Form der Darstellung eine Exklusivität erreichen wollen, um die entsprechenden Rechte verkaufen zu können.
Und so nennt beispielsweise auch Philip Banse vom dradio das, was wir Sportblogger so treiben, eine „kostenlose Berichterstattung“, mit der es „bald vorbei“ sein könnte. Damit hat er möglicherweise recht, und das war auch schon das Einzige, womit er in seinem siebenminütigen Beitrag mit dem Titel Sport im Web 2.0 wirklich ins Schwarze traf.
Ansonsten stellt er fest bzw. lässt auch Philipp Köster feststellen, dass „eigentlich originär journalistisch wenig gearbeitet wird“, zieht aber keinerlei Schlüsse aus dieser Erkenntnis. Einer, der ihn hätte aufklären können, Kai Pahl, kommt auch zu Wort. Allerdings blieb von dem, was er möglicherweise alles gesagt hat, lediglich übrig, dass Kai die Qualität eines Blogs als „grausam“ zerreißt – nachdem Herr Banse anmoderierte, dass Kai die „große Stärke der Sportblogger in deren Fachwissen“ sehe ...
Also beharren Journalisten darauf, dass Bloggen nichts journalistisches an sich hat, und die Herren Sportproduktproduzenten in Frankfurt, Nyon und Zürich beharren auf das Gegenteil, um Geld damit verdienen zu können.
An solch einem Blödsinn nähren sich Blogs.
Der dradio-Beitrag des Philip Banse ist hier nachzuhören (direkt).