Gefühlschaos
Die Presse zum Spiel deckt sich mit meiner Meinung. Ist nicht immer so, deshalb direkt zu Anfang. Mehr Probleme habe ich eigentlich mit meinem eigenen Gefühl zu Schalke in der Champions League.
Irgendwie kam ich nur ganz schwer in die passende Stimmung zu diesem Spiel. Was mir fehlte war die Erwartungshaltung: Die Chancen nicht wirklich einschätzen zu können ließ die gewohnte Anspannung schwinden. Ich hielt es für richtig, dass sich Schalke selbst als Außenseiter darstellte. Dass Herr Schnusenberg allerdings beim Thema Champions League ausschließlich über Einnahmen sprach, war mir doch zuviel Missachtung der sportlichen Bedeutung dieses Spiels.
Und so verlief das Spiel für mich dann auch emotional wechselhaft: Erst ruhiger als sonst, war ich über den Schalker Sturmlauf in der Anfangsphase überrascht und wurde nach dem 1:0 prompt nervös, da plötzlich auf dem Videowürfel klar abzulesen war, was es zu verlieren gab. In der Folge fühlte ich mich fast aufrührerisch, als wieder, ähnlich wie gegen Valencia und Chelsea, deutlich zu sehen war, dass die Gegner allesamt die technisch besseren Einzelspieler haben, ich als Anhänger aber quasi mit der Mannschaft den Beweis antreten wollte, dass dem durchaus Organisation, Zweikampfhärte und Einsatz entgegenzusetzen sind. Und zum Schluß fühlte ich mich trotz des Erfolgs fast ein wenig niedergeschlagen, weil ich einsehen musste, wie scheißeknapp es mit nur diesen Stärken wurde, wie die technisch besseren Spieler mit nur etwas verbesserter Organisation das Spiel mehr als ausgeglichen gestalten konnten.
Vermutlich ging es nicht nur mir so, weshalb auch Christoph Biermann recht hat, der Schlusspfiff brachte weniger die Freude über das erreichte ‚Wunschresultat’, eher war man froh, dass es vorbei war.
Falls Schalke Porto übersteht, gehe ich mutiger ins Viertelfinale. Versprochen.