FC Schalke 08/15?
Gäbe es tatsächlich dieses Ultimatum, für die Vereinsführung wäre es ein Unfähigkeitsbeweis. Jeder klar denkende Fan wird Mikro Slomka nicht den zur Niederlage führenden Gegentreffer in Leverkusen vorwerfen, sondern die Art und Weise, wie Schalke (keinen) Fußball gespielt hat. Vom Vorstand muss ich noch mehr erwarten dürfen, den Blick nach vorne, das Perspektivische. Es heißt Vereinsführung, nicht Vereinsreaktion.
Ein Vorstand sollte mit einer Stimme reden. Einer dagegen, einer dafür und einer sachtnix – das ist per se ein schwaches Bild. Weiter muss der Vorstand wissen, ob er die Arbeit des Trainers schätzt oder nicht. Also hat er ihn zu verteidigen oder rauszuschmeißen. Natürlich darf sich die Meinung des Vorstands ändern, aber wenn er sich zusammensetzt um über den Trainer zu beraten, wie angeblich letzten Sonntag geschehen, hat er eine klare Entscheidung zu treffen. Diese Entscheidung den Unwägbarkeiten von ein oder zwei Fußballspielen zu überlassen wäre ein Stehlen aus der Verantwortung.
Josef Schnusenberg gibt sich längst nicht mehr als Diener des Vereins, sondern macht auf Big Boss. Ein Ultimatum an den Trainer wäre ein weiteres Indiz einer unsouveränen Vereinsführung. Bald darf auf der Jahreshauptversammlung bestimmt auch wieder gesoffen werden.