Furchtbarer Fußball
Wolf-Dieter Poschmann: „Auf wie viel gute Spiele kommen Sie, wenn Sie das Spielerische nehmen, also die Mannschaft, wie sie sich dargestellt hat, mal unabhängig vom Ergebnis?“Womit klar sein dürfte, dass Schalke nicht schlecht in Form ist, sondern dass durchaus Absicht hinter der Art und Weise steckt, wie sich Schalke 04 derzeit präsentiert.
Mirko Slomka: „Wie kommt man zum Erfolg, ist immer die Frage. Man kann auch mit anderen Mitteln zum Erfolg kommen.“
Diese anderen Mittel sind, hinten mit ganz vielen Füßen und einem Mischmasch aus Können und Massel Gegentore zu verhindern, und vorne auf ruhende Bälle zu hoffen. Das hat was von Petrick Sander und Energie Cottbus und – ganz ehrlich gesagt – mich kotzt dieser Anti-Fußball an!
Wie dramatisch schwach ist die Bundesliga, wenn Schalke 04 ohne Offensivkonzept, ohne individuelle Klasse im Angriff und ohne jegliche Spielintelligenz in offensiv-zentraler Position auf Platz 3 der Tabelle steht?
Weniger Fußball geht nicht, der Vizemeister und Champions League-Viertelfinalist war dem Aufsteiger aus Karlsruhe spielerisch völlig offensichtlich unterlegen, hätte verlieren müssen und hätte doch beinahe noch gewonnen, denn tatsächlich wurde noch Kobaishvili kurz vor Schluß im gegnerischen Strafraum gefoult.
Vielleicht ist das alles wirklich Teil einen Masterplans, vielleicht ist Mirko Slomka wirklich ähnlich Ottmar Hitzfeld, einer dieser Trainer, die zur jeweiligen Lage die erfolgreichsten Mittel auswählen. Vielleicht spielt Schalke jetzt eben ‚nur’ relativ erfolgreich und weiß irgendwann, wenn Rakitic wieder dabei ist, wenn Zé Roberto vielleicht mal fit wird und wenn Albert Streit integriert wurde, wieder mit schnellem, zielstrebigen Offensivfußball zu begeistern.
Aktuell allerdings beschert Schalke allen seinen Fans, die sich dieses Gekicke über 90 Minuten anschauen, richtig fiese Samstage.
Die Zitate stammen aus dem Aktuellen Sportstudio vom gestrigen Samstag, in dem Mirko Slomka zu Gast war.
Das Interview ist in der ZDF Mediathek nachzuschauen, siehe hier.