Freitag, 16. Mai 2008

Mit 3 Zweitligaspielern und Odonkor gegen Österreich

Welch ein Schelm, der Herr Löw! Zunächst sieht es so aus, als wolle er nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Bis das Spiel gelaufen ist, und Österreich erkannt haben wird, dass Deutschland sogar mit zwei Zweitligajunioren, einem Ex-Star und einem, der nur schnell geradeaus laufen kann, gewonnen hat.

Schelmisch kann er es jedenfalls nur gemeint haben, der Bundestrainer. Welchen Grund sollte es sonst geben, Spieler für die Endrunde einer Europameisterschaft zu nominieren, die sich das ganze Jahr nur gegen Mannschaften wie Paderborn oder Kaiserslautern beweisen mussten?!
Oder will er sie tatsächlich im Fall der Fälle gegen Puyol oder Carvalho anrennen lassen?

Ich gebe zu, es können einem schon Zweifel kommen.
Es können einem Zweifel kommen, wenn Löw in der Winterpause sagt, dass Lehmann spielen müsse, er aber keine Alternative aufbaut und stattdessen hinnimmt, dass er mit einer Nummer 1 ohne Spielpraxis in ein Turnier startet. Man darf sich wundern, wenn er Metzelder als Stütze des Teams hofiert, obwohl Metzelder in diesem Jahr in genau einem(!) Ligaspiel auf dem Platz stand. Und als durchaus bemerkenswert hätte man auch das Bohei erachten können, dass um den Ausfall von Bernd Schneider gemacht wurde, einem Spieler, den sein Vereinstrainer längst zum Teilzeitkicker werden ließ, und der, wenn er denn spielte, höchst durchschnittliche Leistungen bot.

Das alles könnte einen wundern, wenn man noch an das Leistungsprinzip glaubt, dass vor der WM 2006 vom Duo Klinsmann / Löw ausgerufen wurde. Findet man sich aber damit ab, dass Löw zu dem zurück gekehrt ist, was vor dem Sommermärchen die Regel war, wundert einen nichts mehr. Da hilft auch keine topmoderne Präsentation beim Almöhi, oder ein groß angekündigter Härtefall: Wer sich als zweiter oder dritter Torwart den Hintern platt sitzt ist völlig wurscht. Die viel symbolträchtigere Entscheidung des Tages ist die Nominierung von David Odonkor.

Wir werden sehen, was draus wird. Völler schaffte es schließlich auch ins Finale, und Vogts wurde gar Europameister.
Trotzdem: Im Trainerteam der letzten WM steckte wohl doch mehr Klinsmann, als millionen Kinobesucher glauben mochten.



[Bild: TeecNosPos]

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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