Die wichtige Niederlage

Deutschland hat wieder eine starke Nationalmannschaft, sicher. Aber will man sich deshalb gleich in der Vorrunde mit Holland, Italien und Frankreich messen? Eben. Die Niederlage gegen Tschechien war ein wichtiger Schritt zum Titelgewinn 2008.

Bei der Gruppenauslosung zur EM-Endrunde sind dem Titelverteidiger sowie dem Ausrichterland Plätze in Topf 1 vorbehalten. Griechenland steht nach dem Sieg in der Türkei kurz vor der Qualifikation und wird seinen Platz in Anspruch nehmen.

Durch den Umstand des Außenseitersiegs bei der EM vor 3 Jahren, gepaart mit gleich 2 Ausrichterländern die beide nicht sooo stark sind (ein Sorry in die Schweiz, aus der ich eigentlich ein Schulterzucken bei gleichzeitigem Kopfnicken und „Naja“-Gemurmel erwarten würde), wird Topf 1 zum schwächsten Topf der Gruppenauslosung zur Endrunde. Aufgefüllt nur durch das Team mit dem besten UEFA-Koeffizienten. Das war bis gestern Deutschland.

Durch die Niederlage gegen Tschechien stehen nun die Chancen ganz gut, gemeinsam mit der Niederlande und Italien in Topf 2 der Auslosung zu landen und diesen Mannschaften in der Vorrunde aus dem Weg zu gehen. Natürlich sind noch zwei Spieltage der Qualifikation zu spielen. Diese Länder müssen sich erstmal überhaupt qualifizieren, und bei einer EM gibt es eh keine schwachen Gruppen. Aber wie es auch im Endeffekt aussehen wird: Alles ist besser als in Topf 1 darauf zu warten, die volle Breitseite an starken Gegenern abzukriegen.

Dies ist die aktuelle Tabelle nach UEFA-Koeffizienten. Die Teams, die sich nach heutigem Stand aus eigener Kraft für die Endrunde qualifizieren können, sind fett dargestellt. In der letzten Spalte ist der Topf angegeben, in dem sich das jeweilige Team bei der Gruppenauslosung befinden würde. Für den Koeffizienten werden die Spiele der letzten beiden Qualifikationen zu großen Turnieren herangezogen; in diesem Fall also die aktuelle Runde zur EM 2008 und die Qualifikation zur WM 2006. Die erzielten Punkte werden durch die Anzahl der Spiele geteilt.


[Daten aus fussballdaten.de]

Hmm. Bei der UEFA steht "mit den besten Koeffizienten auf der Grundlage ihrer Ergebnisse ..."

Auf der Grundlage. Das heißt, es werden offenbar noch andere Faktoren für den schließlich maßgebenden Koeffizienten hinzuberechnet. Habe hier mal einen Tagesspiegel-Text zitiert, in dem es heißt, D müsse noch gegen Zypern und Wales verlieren, um in den zweiten Topf zu rutschen. Da fehlt offenbar noch was.

Bloß was?

Ich denke eigentlich, dass das eindeutig ist:

„Bei der Auslosung werden die Gastgeber Schweiz und Österreich als Gruppenköpfe A1 beziehungsweise B1 gesetzt. Die 14 anderen Teams werden in vier Töpfe aufgeteilt. In Topf 1 kommt der amtierende Europameister Griechenland, wenn er sich qualifiziert. Dazu gesellt sich die Mannschaft mit dem höchsten Koeffizienten. Die übrigen Teams kommen entsprechend ihrer Koeffizienten aus den beiden Qualifikationen für die FIFA-Weltmeisterschaft 2006 und die UEFA EURO 2008™ in die Töpfe 2 bis 4.“

So schreibt es die UEFA selbst auf ihrer Website. Gut, die Jungs vom Tagesspiegel sind ja für gewöhnlich nicht doof, ich gebe zu ich bin etwas verunsichert. Aber die Indizien sprechen für meine Darstellung.

Grundlage der Bewertung sind die Ergebnisse. Quali 06 und/oder Quali 08. Bei der UEFA findet sich im Reglement (http://de.uefa.com/newsfiles/64688.pdf) kein weiterer Punkt, der mit in den Koeffizienten spielt.

Einzig die ungleiche Anzahl an Gruppenmitgliedern (Gruppe A hat 8 Mannschaften) während der Quali kann ich mir als Faktor theoretisch vorstellen. Beispielsweise, das nur die Ergebnisse gegen die ersten 5 oder 6 einer Gruppe gewertet werden. Das hat man zumindest gemacht, als noch die Zweiten jeder Gruppe in die Play-Offs gingen.

Sowas wäre natürlich denkbar. Aber ich denke, dann stünde das da.

Und so kanns am Ende aussehen

In Schalkeforum hat jemand die Koeffizienten zum Ende der Qualifikation dargestellt. Sehr gut und übersichtlich, wie ich finde: HIER.
sohnvonsohnvonpeter (Gast) schrieb am 23. Oktober 2007, 12:30 :

Ist mir beim erneuten Überfliegen grad aufgefallen...

Schottland und die Türkei können sich doch auch aus eigener Kraft qualifizieren, oder? Schottland muss Italien schlagen und die Türkei Norwegen und Bosnien-Herzegowina. Oder übersehe ich da irgendwas?

Du hast recht

... die können sich auch noch aus eigener Kraft qualifizieren. Vielleicht hätte ich die auch noch fett darstellen, ihnen aber keinen Topf zuweisen sollen? Sei’s drum.

Was ich darstellen wollte war eine aktuelle Tabelle, wie es an dem Tag in der Ranking ausschaut, wenn ab nun alles „gerade“ verläuft. D.h. wenn die die oben stehen nicht mehr verlieren. In den angesprochenen Fällen haben ich die aktuell besserplatzierten Teams die Töpfe zugewiesen.
Möglciherweise habe ich mich auch nur in der Erklärung unverständlich ausgedrückt.

Noch sind zwei Spieltage zu spielen, da kann sich noch einiges verschieben. Weshalb mir die oben verlinkte Prognose auch eigentlich besser gefällt.

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Trackbacks zu diesem Beitrag

dreieckeneinelfer.twoday.net - 22. Oktober, 21:22

Mal flott nachgefragt

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Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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