Jetzt aber, Herr Slomka!

Erst mal Herzlichen Glückwunsch! Ein riesiger Erfolg, für den Verein wie für Sie.
Natürlich hat die Mannschaft nicht gut gespielt, aber sie hat gut gestanden, gut organisiert verteidigt und mit dem nötigen Glück, mit Geschick und mit einem tollen Manuel Neuer diesen Sieg errungen.

Jetzt sind Sie am Zug.

Natürlich kann ihre Mannschaft noch den dritten Platz und damit das ausgerufene Saisonziel erreichen. Aber Sie haben einen Präsidenten, der Sie loswerden will, der selbst nach einem ausgerufenen Burgfrieden wieder in die Öffentlichkeit drängt und Politik gegen Sie betreibt. Ich kann nicht beurteilen ob es stimmt, was in den Zeitungen steht, dass Ihre Ablösung zum Saisonende bereits beschlossene Sache ist, aber Sie sollten ab sofort unbedingt so handeln, als wäre es so. Denn Sie würden davon nur profitieren.

Bleiben Sie smart nach außen, lächeln Sie die Unverschämtheiten einfach weg.
Aber werden Sie unbedingt hart nach innen. Werfen Sie Kuranyi raus!

Seine Respektlosigkeit, ihnen die Hand zu verwehren, muss Konsequenzen haben, sonst verlieren Sie ihr Gesicht. Spielen Sie ohne ihn in Bielefeld, und machen Sie Kuranyi klar, dass sein Verhalten darüber entscheidet, ob er spielt, und dass seine Einsätze auf Schalke darüber entscheiden, ob er bei der EM dabei sein wird oder nicht.

Überhaupt, denken Sie nicht zurück und nicht über die Saison hinaus, denken Sie nur im Hier und Jetzt. Sie haben Kuranyi als Führungsspieler behandelt und ihn unabhängig seiner Form immer gebracht. Nun sehen Sie, dass Spieler ihnen solche Treue nicht danken.
Bringen sie keinen Spieler, weil Sie sich in der Vergangenheit auf ihn verlassen konnten. Schonen Sie keine Talente, weil Sie sie nicht verheizen wollen. Benutzen Sie ihre Möglichkeiten. Bringen Sie die Spieler, die noch was werden wollen, und nicht die, die nur den Status Quo erhalten möchten, und scheuen Sie keine Konflikte. Aus dieser unbeständigen Saison gibt es kaum etwas Erhaltungswürdiges.

Machen Sie sich klar, dass es nicht an Ihnen liegt, wie lange Sie Trainer auf Schalke sein werden. Machen Sie sich klar, dass es auch nicht ihr Ziel sein sollte, möglichst lange irgendwie auf Schalke Trainer zu sein.
Ihr Ziel sollte sein, immer die Kontrolle über die ihnen per Vertrag zugeschriebenen Kompetenzen zu haben. Wenn Ihnen das gelingt, werden Sie auch ob ihrer auf den Sport bezogenen Fähigkeiten immer einen Job haben. Bei welchem Verein auch immer.

Kuranyi auf die Bank, diese Schlagworte würde ich unterschreiben.
Ich bin entsetzt über die Leistung des sogenannten (selbsternannten?) Führungsspielers.

Er positioniert sich regelmäßig und relativ deutlich mit Worten. Etwas lehrte uns aber selbst der unsäglichste aller Führungsspieler. Klapperte Lothar Matthäus, dann brachte er Leistung. Sonst biste angreifbar.

Ich würde ausschließlich die Leistung als (berechtigtes) Argument anbringen.

Der verwehrte Handschlag ist genau dort einzuordnen, wo der Jubel in Mönchengladbach mit Frank Rost und (angeblich) gegen Mirko Slomka letzte Saison einzuordnen ist. Schön für den Boulevard, absolut nebensächlich auf dem Fußballplatz.
Da wird jemand ausgewechselt in einem Spiel, in dem er grottenschlecht ist, ist sauer übers Spiel, (hoffentlich) über sich selbst und dann auch auf den Trainer. Kann ich völlig nachvollziehen, wenn man dann einfach so vorbeigeht.

Das es auch aus sportlichen Gründen gerechtfertigt wäre, Kuranyi mal auf die Bank zu setzten, ist reine Glückssache.

Meines Erachtens ist solch eine Geste genauso dazu geeignet die Position des Trainers zu schwächen, wie die Politik des Präsidenten. Gegen beides muss sich Slomka verteidigen, die Hierarchie bestimmt die Mittel.

Glückssache?

Hilfst Du mir bitte auf die Sprünge?

Es fällt nun mal leichter, auf einen formschwachen Spieler zu verzichten, als auf einen formstarken. Ich hielte eine Reaktion von Slomka aber auch dann für absolut notwendig, wenn der Spieler in den letzten 5 Spielen zehnmal getroffen hätte.

Ich kann dem Urteil über Kuranyi nur zustimmen. Mir tat diese Geste beim Zusehen weh, obwohl ich weder große Bindung an Schalke, noch an Slomka habe, war der ausgeschlagene Handschlag in Slomkas Situation ein offener Schlag ins Gesicht. Menschliche Abgründe taten sich da auf und das tut eigentlich immer auch schon beim Zuschauen weh...

Anderes Thema: Herr Wieland, seit wann sind Sie denn als Mentaltrainer auf Schalke engagiert?

Fruchtet schon, oder?!

;-)

War toll mit anzusehen, wie Neuer mit jeder gelungenen Aktion sicherer wurde, wie er plötzlich wieder Sicherheit ausstrahlte, nachdem er zuvor noch oft mit allzu roten Wangen zwischen den Pfosten stand. Irgendwann kam sogar die Becker-Faust und es stand dort ein ganz anderer Torwart als in den letzten Wochen. Das war wohl das, was in den besagten Beiträgen mit Flow gemeint ist.

Daniel Theweleit hat das schön nacherzählt.

Warum

wird eigentlich so viel Theater um den verwehrten Handschlag gemacht? Warum wird diese eine Geste zig mal in Zeitlupe wiederholt, warum fühlt sich jeder dazu berufen, diese Szene ausführlich und bewertend zu kommentieren?
Hat eigentlich jemand das gestrige Interview mit Slomka selbst gesehen? Auf dessen eigene Einschätzung geachtet? Tenor: "Er war sauer, kann ich nachvollziehen, alles halb so tragisch". Das nenne ich souverän.

Weil die Protagonisten in der Beziehung Chef zu Mitarbeiter zueinander stehen. Weil es für Verhalten in solchen Beziehungen Regeln gibt. Weil eine Regel vor einem Millionenpublikum gebrochen wurde. Weil dem Chef gegenüber auch schon von anderer Seite Regeln gebrochen wurden, er somit bereits angeschlagen war, und weil es sich bei dem Mitarbeiter ausgerechnet um jemanden handelt, der zuvor als loyal gegenüber seinem Chef galt.

Ein klassisches Theaterstück, so was interessiert die Menschen seit tausend Jahren.

Falls Du solche Regeln für altmodischen Humbug hältst: Probier’s in Deinem Job mal aus.

Ich zweifle weder die Regeln an, noch ist mit die Natur der Beziehung zwischen den beiden unklar. Letzteres trifft aber auf die Tatsache zu, dass Außenstehende das Geschehen weitaus mehr aufbauschen als die Mitwirkenden selber.

Ist doch klar, dass Kuranyi den Ball flach halten will, oder?
Ich denke, Slomka setzt das falsche Signal.

Herzlichen Glückwunsch! Könnte man ja glatt ein Neuer-Fan werden! ;-)

Neue Fans sind immer willkommen!

Meiderich lässt Dich auch wirklich leiden, was?!
;-)

Aber nicht dass Ihr denkt, Ihr könntet den Kevin wieder an Stuttgart loswerden!

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Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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