Wieso machen Sie
das, Herr Präsident, wieso hauen sie derart auf die Kacke?
Westfalen seien bodenständig und dickköpfig, heißt es. Von großmäulig spricht der Volksmund nicht. Klar soll Schalke irgendwann
auf Augenhöhe zu den Bayern kommen. Aber das dauert noch seine Zeit, wenn es denn überhaupt gelingt. Das wollten schon viele Clubs und bislang sind alle gescheitert.
Wieso nehmen nicht auch Sie sich diese Zeit, um im Schwadronieren auf Augenhöhe zum anderen, in München polternden,
großkopferten Westfalen zu kommen?
Lassen Sie es doch passen. Drehen Sie auf, wenn es Gründe dafür gibt, und nicht Jahre zuvor. Vor nicht langer Zeit brauchte es noch Privatkredite, um den Laden am laufen zu halten. Nun braucht es acht Champions League Teilnahmen in zehn Jahren. Es müssen noch 216 Millionen Euro Schulden abbezahlt werden. Und Sie schwafeln von
„einem der reichsten Clubs der Welt“?!
Nein, mit Öffentlichkeitsarbeit haben Sie’s nicht. Diese Sprüche sind schlicht peinlich.
Und wenn es ums sportliche ging waren Sie zuletzt auch nicht auf der Höhe. Wie fühlt man sich, wenn man in Interviews Sätze mit
„wie ich gehört habe“ beginnen muss? Wie fühlt man sich, wenn man Journalisten diktiert, dass die Verpflichtung eines Stürmers nur Sinn mache, wenn er zum Trainingslager zur Verfügung steht, und wenn dann der Manager vom Skifahren heimkehrt und den Spieler in der Woche
nach dem Trainingslager verpflichtet?
Auf der Jahreshauptversammlung, bei Ihrer Inthronisierung, haben Sie Ihren Vorgänger Gerd Rehberg für seine Amtsführung gelobt. Warum nehmen Sie sich nicht ihn als Vorbild, statt den Westfalen aus dem fernen Bayern?
Glauben Sie mir, dem Club, den Fans und letztlich auch Ihnen ginge es besser, wenn Sie sich einfach an die goldene Regel für Fußballfunktionäre halten würden:
„Schnauze halten, funktionieren.“