Toller Fußball trotz Verrat

Einst war Johan Cruijff der größte Fürsprecher Marco van Bastens. Doch pünktlich zur EM reihte sich auch König Johan in die Legion der Kritiker ein, warf Van Basten Verrat am niederländischen Spielsystem vor, weil dieser in der Grundformation nur eine echte Spitze aufbot.

Aber „Offensiv ist wie machen in Platz“ wusste Giovanni Trapattoni schon vor 10 Jahren, und selten wurde das so gut dargestellt wie von het Elftaal in deren ersten beiden EM-Partien! Eine Spitze hin oder her: Wenn Oranje stürmt, rasen immer drei bis vier hochtalentierte Spieler auf die überforderten Gegner zu. Cruijff kann’s nicht fassen:
„Das ist nicht normal. Sieben Tore in zwei Spielen. Dass wird die Vorrunde so ausgezeichnet spielen, ist phantastisch.“
Phantastisch anzuschauen auf jeden Fall. Die Orangefarbenen sind die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Derweil bin ich recht froh über den kruden Spielplan, der das Tableau bis zum Finale in zwei Hälften trennt. Wegen des Artenschutz’ für Deutschland, und weil es mir leichter fällt, mich für das niederländische Spiel zu begeistern, solange sich die Wege Hollands und Deutschlands nicht kreuzen.

Vielleicht fällt unserer Nationalmannschaft ja wieder ein, dass am Ende immer Deutschland gewinnt. Und vielleicht vergisst ja Oranje – über den Rausch des eigenen, schönen Spiels – irgendwann das Siegen. Tipps und Tricks dazu hätte sicher Johan Cruijff.

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Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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