Heute vor 3.094 Tagen gab Gerald Asamoah sei Debüt für Schalke 04 und fungiert seit dem als gutes Gewissen für diejenigen, die auf Grund
falsch verstandener Traditionen glauben, dass auf Schalke Fußball
gearbeitet werden müsse. Denn während in europäischen Clubs Stürmer afrikanischer Abstammung für gewöhnlich mit Leichtfüßigkeit und guter Technik assoziiert werden, ist Gerald Asamoah der am ehesten mit den berüchtigten
deutschen Tugenden in Verbindung zu bringende Spieler im Schalker Kader.
Gerald Asamoah ist technisch limitiert, lässt sich gerne mal fallen und gibt ab und an Interviews von zweifelhafter Qualität, in denen er sagt, dass er eigentlich nichts sagen wollte, dann aber doch sagt, was er nicht sagen wollte. Wenn er unzufrieden ist weil er nicht aufgestellt wird hegt er auch schon mal Gedanken gegen den Trainer zu stänkern, und äußert dies gegenüber anderen, die damit prompt zu eben dem potenziellen Stänkeropfer laufen.
Eigentlich ist auf einem Level, auf dem Schalke spielen will, kein Platz mehr für Gerald Asamoah. Aber Schalke ist eben noch weit von diesem Level entfernt. Und deshalb spielt Gerald Asamoah auch immer wieder.
Außerdem ist er jemand dem man abnimmt, dass er gerne hier lebt, gerne für diesen Verein spielt, Identifikation empfindet. So was gibt es pro Club nur ein- bis zweimal, diese Spieler sind bei vielen Fans sehr beliebt und somit auch objektiv wichtig. Dies sind die Spieler, über die die Manager sagen, dass sie auch nach ihrer aktiven Zeit an den Verein gebunden werden würden. Und deren Identifikation auch niemand gerne auf die Probe stellen möchte. Weshalb Verhandlungspoker in der Regel sehr leise ablaufen.
Schalke hat lange überlegt und den Vertrag mit Asamoah leise verlängert. Bei dessen Ablauf wird sein Debüt ca. 4.300 Tage her sein. Ich hoffe, dass die Blauen dann endlich das gewünschte Level erreicht haben.
[Bild: actionandi]