Das Problem der Straßenbahnderbys

... ist die Straßenbahn.


(klicken vergrößert)


Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bedeutet für Fußballfans normalerweise eine Anreise mit dem Zug. Gegnerische Fans werden dann im Gelsenkirchener Hauptbahnhof zu einem anderen Ausgang geleitet und mit gesonderten Bussen zum Stadion gebracht. Das klappt meistens tadellos.

Bochumern reicht der Dienst der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA). Mit der Linie 302 geht’s direkt auf Schalke. Dies ist allerdings genau die Linie, die auch von Schalke-Fans für den Weg vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof zum Stadion genutzt werden muss.

Da die BOGESTRA qua ihrer Existenz an das Gemeinsame zwischen Bochumern und Gelsenkirchenern zu glauben scheint, hält sie es nicht für nötig, die mit VfL-Fans gefüllten Kurzzüge um den Gelsenkirchener Bahnhof herum zu leiten. Jede Bahn schleicht also durch die auf einen leeren Wagen wartende Menge Schalke-Fans.

Auch freie Fahrt erhalten diese Bahnen nicht immer. Ab und an organisiert die BOGESTRA ein spontanes Fan-Benchmarking, indem sie eine dieser Bahnen tatsächlich direkt am Zustieg wegen eines roten Signals halten lässt. Der Höhepunkt der Hauptbahnhofbegegnungen am letzten Samstag war aber sicherlich die Überraschung, dass sich tatsächlich die Türen öffneten, als irgendein Schalker einfach mal auf den entsprechenden Knopf drückte!

Eine Szene wie in einer Komödie: Plötzlich waren alle mucksmäuschenstill, die sich gerade noch durch die Scheiben gegenseitig angeblafft hatten. Perplex ob der direkten Konfrontation, die so direkt wohl doch niemand wollte. Nichts bewegte sich.
Als sich die Türen wieder geschlossen hatten, ging das Gezeter augenblicklich weiter wie zuvor.

Lächerlich zwar, aber besser so. Wohl auch für die BOGESTRA.
dafeld (Gast) schrieb am 3. Dezember 2007, 10:46 :

Wie heißt die Derby-Bahn?

Was für ein witziger Bericht! Ich sehe geradezu vor meinem inneren Auge, wie sich die Türen der 302 öffnen und - Nichts...
Ich erinnere mich noch daran, wie die BOGESTRA in den 1980er Jahren ihre Bahnen nach Schalker Spielern benannt hat. Bis dahin waren nach jedem Schalker Spiel, egal ob Sieg oder Niederlage, mehrere zerlegte Straßenbahnen zu beklagen. Auch das war natürlich lächerlich, aber es funktionierte: Kein Schalke-Fan demoliert schließlich die Olaf-Thon-Bahn!
Schön zu lesen, dass mittlerweile auch die Dariusz-Wosz-Bahn verschont bleibt.

Ich lach mich weg...

:-D

Angst essen große Schnauze auf

Wie herrlich:D

Sehr witzig.
Gar nicht witzig fand ich meine Zugfahrt von K nach D im Regionalexpress vorletzten Samstag. In Köln war der Zug schon gerammelt voll von Weihnachtsmarktbesuchern, Stehen im 1.Klasse-Abteil war angesagt.
In LEV stiegen dann noch Fussballfans zu.
Ich sags ihnen, ich war nah an einer Panikattacke.
Gottlob musste ich nicht bis DU mitfahren....

So schlimm, die Meidericher?
Aber ja, ich weiß. Zugfahren mit Fußballfans kann scheisse sein.

Noch besser:

Zugfahren nach den Fußballfans. "Quer durch Deutschland mit der rollenden Mülltonne". Aber daran tragen nicht nur die Fans Schuld, auch die Bahn selbst muss sich Vorwürfe von der Kapazitätsplanung bis hin zur Reinigung gefallen lassen.

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Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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