Samstag, 21. April 2007

"Sander-Test" bestanden!

Gewonnen.

Ich bleibe bei meiner vor dem Spiel gemachten Aussage: Cottbus wird wohl in der Liga bleiben und das ist eine große Leistung. Schön finden muss man das "wie" dennoch nicht.

Wikipedia beschreibt den Begriff Taktik als das geschickte Nutzen einer gegebenen Lage. Die gegebene Lage, auf der die Taktik des Petrick Sander basiert, ist der beschränkte Fussball der Vereine in der Bundesliga.

Im Wissen dieser Beschränktheit hat Petrick Sander etwas entwickelt, was eher einer Prüfung für den Gegner gleicht, als dass es dazu dienen würde, ein Fussballspiel siegreich zu absolvieren.

Wenn Baumgart nach 1:30 Minuten einen Ball aus dem Mittelfeld ins Aus statt zum Mitspieler köpft und wenn Torwart Piplica ab der 5. Spielminute damit beginnt, auf Zeit zu spielen, testet dies die Nerven des Gegners. Wenn sich acht der zehn Cottbuser Feldspieler am eigenen Strafraum aufbauen, um dem Gegner immer ein Bein in den Weg zu stellen, den Ball wegzuschlagen, meist nur weg, ohne jegliches Ziel, ist das destruktiv. Vorallem aber ist es ein Test für die Technik und Taktik, für den Willen und die Beharrlichkeit, zusammengefasst: für die Fähigkeit des Gegners.

Ein schwerer Test, denn wenn der Gegner nicht aufpasst, verliert er das Spiel sogar. Fussballspielen können die Grellorangefarbenen durchaus, wenn sie denn mal in den Weg Richtung Tor finden. Finden sie aber selten, da sie ihn nicht suchen.

Auch Schalke hat gerade in der ersten Halbzeit nicht die Fähigkeiten an den Tag gelegt, die es braucht, um einen solch schweren Test zu bestehen. Schnelle und ballsichere Kombinationen waren kaum zu sehen. Sicher war Schalke bemüht, aber viel zu oft gingen die Schalker in 1:1-Situationen. Damit gibt es in der Enge des Cottbuser Dickichts nichts zu gewinnen.

In der zweiten Hälfte zahlte sich die Schalker Stärke im Fach Beharrlichkeit aus, auch wenn es Timo Rost war, der den Ball letztlich über die eigene Torlinie schob. Schalke spielte unaufhörlich nach vorne und bemühte sich, den Ball in den Strafraum zu bringen, Fehler der Cottbuser zu erzwingen. Bezeichnend, dass es Hamit Altintop war, der dem Ball zum Cottbuser Eigentor in den Fünfer schlug. Hamit spielte heute wirklich gut, trieb das Spiel an, machte es schnell.

Nach der Führung spielte Schalke konzentriert weiter. Mit dem 2:0 war der Test bestanden! Neuer hielt das zu Null, als Cottbus gegen Ende doch noch nach vorne kam.

Schalke war nicht besonders gut. Auch Schalke konnte Cottbus nicht spielerisch besiegen. In der anderen, besseren Welt, in welcher in der Bundesliga ausschliesslich technisch hochklassiger Tempofussball zelebriert wird, würde Cottbus ohne Punktgewinn absteigen.

In der realen Welt steht Cottbus auf Platz 8. In der realen Welt hat Schalke zweimal gegen Cottbus gewonnen und Bremen zweimal nur unentschieden gespielt. Wenns am Ende für Schalke reicht, dann auch wegen der Schalker Beharrlichkeit.

Weiter ist es Schalkes Magische Zahl. Nun ist es die 11! Nur noch 4 Spiele.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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