Montag, 18. Februar 2008

Lattekeske Fußballrhetorik: Kreierte Wichtigkeit

„Wir waren uns einig, dass solche Spiele wie in Hannover wichtiger sind als die direkten Duelle gegen die Spitzenmannschaften. Dabei werden Meisterschaften entschieden.“
Selbst der Hoeneß Uli ist manchmal nur ein Lattek, und zieht gar andere mit hinein.

Gerne hätte ich von Ihm nach dem Unentschieden gegen Bremen gehört, dass das Spiel nicht so wichtig gewesen sei, schließlich würde die Meisterschaft gegen Hannover entschieden.
Oder man stelle sich Schaafs entrückten Blick vor, hätte Hoeneß nach einem 3:0 Sieg gegen Bremen verlauten lassen, dass er sich schon über die drei Punkte freue, aber dass das Augenmerk der Bayern vor allem auf die Spiele gegen Hannover, Dortmund und Bielefeld gerichtet sei, weil es schließlich um die Meisterschaft ginge, und diese nicht gegen Bremen zu entscheiden wäre.

Dabei ist es dem fehlenden Punkt egal, aus welchem Spiel er stammt.

HOPE for CHANGE

Internet-Umfragen sind eine tolle Sache. Geht’s um Politik, jagen Parteien schon mal einen Hinweis durch den Mitglieder-E-Mail-Verteiler, um ein Ergebnis freundlicher erscheinen zu lassen. Bei Abstimmungen zu Fußballthemen werden die potenziellen Stammwähler häufig durch Fanforen zur Stimmabgabe animiert. Es ist also alles wie bei ‚echten Wahlen’: Die Wahlberechtigten werden umworben, mal erfolgreich, sehr häufig nicht, und am Schluss lässt sich sehr berechtigt die Frage stellen, ob das Ergebnis tatsächlich den Willen des Volkes abbildet.

Die Wahl zum besten Sport-Blog-Beitrag des Jahres bei American Arena ist schon deshalb grundlegend anders, weil bislang kein Autor der zur Wahl stehenden Beiträge in seinem Blog explizit zur Wahl seines Werks aufrief. Und während dem Volk bei politischen Wahlen zum Verwechseln ähnliche Angebote gemacht werden, gibt es hier 11 Blog-Beiträge, die einen Großteil der Möglichkeiten von Sportblogs abdecken.
Da gibt es Kritiken, Lokales, Investigatives, eine Liste, ein kommentiertes Foto, einen Cartoon. Und selbst ich bin mit meiner Geschichte zur Derbybahn bei dieser Wahl vertreten.

Die entscheidende Absicht hinter der Auswahl ist es, die wachsende Qualität und die Bandbreite der Text- und Gedankenkultur deutscher Blogs zu dokumentieren, sagt Jürgen Kalwa, der Initiator der Wahl. Also bedanke ich mich hiermit vor allem für das Kompliment, unter dieser Prämisse zur Wahl zu stehen. Ich freue mich über jede Stimme, noch mehr aber über jeden neuen Besucher, der durch die Aktion diese Seite findet und möglicherweise künftig öfter durch Lesen und Kommentieren an diesem Blog teilnimmt.

Zum Lesen, Staunen und Wählen geht’s hier entlang.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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