Sonntag, 7. Oktober 2007

Power-Fußball ohne Power

(Zum Spiel FC Schalke 04 – Karlsruher SC)

Schalkes Spiel lebt von Organisation und Tempo, Genialität ist hier höchstens das Salz in der Suppe. Wenn das Tempo ausbleibt, kann das schon mal böse enden.

Kraftlos waren sie, die Schalker. Also standen sich da in der ersten Hälfte zwei wohlorganisierte Mannschaften gegenüber, denen beide kaum was einfiel um dem Gegner zu überraschen. Respektabel, wie gut der KSC stand, wie jeder Schalker Spielzugversuch spätestens nach dem zweiten Pass kassiert wurde. Völlig ok, wie das Schalker Mittelfeld nach hinten arbeitete, wie dem KSC in der gesamten ersten Hälfte nur ein Torschuß gestattet wurde. Doch wie grausam für jeden, der sich Torschüsse, gute Chancen, was Schönes erhoffte!

Und wenn Schalke sonst in solchen Situationen noch mal das Tempo, den Druck erhöht, war das gestern nichts mehr. Zwei Tage Regeneration waren wohl doch zu wenig.
Der so häufig in solchen Situationen geforderte Mesut Özil wurde in der Halbzeit eingewechselt: Dem Spiel der Schalker war es nicht anzumerken. Auch die Einwechslungen von Peter Løvenkrands und Mimoun Azaouagh blieben ohne jeden Effekt.

Natürlich ist es ärgerlich, dass der schwache Dr. Fleischer und sein Gespann auch noch ein Tor durch Kuranyi nicht anerkannt und auch ich denke, dass das Spiel nach einer 1:0 Führung gewonnen worden wäre. Aber wenn Schalke in 90 Minuten gegen eine gut organisierte, aber insgesamt doch hausbackene Mannschaft kaum drei Torchancen erspielen(!) kann, dann ist das schon enttäuschend. Und dass Schalke solche Spiele nie 0:0 spielt, sondern grundsätzlich noch verliert, ist schlicht schlecht!

Samstag, 6. Oktober 2007

Dialog

Der KSC hat bisher, wenn er gegen Topteams spielte, immer extrem klar verloren.
Gegen Bayern und Bayer. Nur in den anderen spielen konnte man überzeugen.
Ich denke es wird ein 3:0 oder 4:0 für Schalke.


Also ist Stuttgart für dich kein Topteam?
Wenn man überlegt, dass ihr da gerade mal 2:2 gespielt habt und wir 1:0 gewonnen haben ...
Mag ja sein, dass ihr wahrscheinlich gewinnen werdet.
Aber mehr als ein 2:1 ist für euch nicht drin, dafür seid ihr nicht effektiv genug in der Chancenauswertung.


Ja, aber irgendwann nutzen wir auch mal mehr als 2 der 15 Torchancen.
Und so positiv und gut ihr auch spielt - Torchancen verhindern ist nicht eure allergrößte Stärke.


Solange wir unsern Killer Miller im Tor stehen haben schon.
Außerdem stehen wir immer besser (siehe Frankfurtspiel).
Zwar lassen wir immernoch einiges zu, aber Tendenz steigend.


Euer Killer-Miller hat die letzen Spiele allerdings nicht so dolle ausgesehen.
Und selbst wenn er in Form ist, die Punkte bleiben im Revier.


Je länger die Saison dauert desto besser stehen wir hinten.
Hoffe auf einen Punkt in Schalke, wäre aber auch mit einer Niederlage zufrieden wenn die Leistung ansprechend war.


Ich weiß gar nicht, was die Hektik hier soll.
Karlsruhe spielt überraschend und erfreulicherweise (ich mag den Becker irgendwie) gut.
Aber im Normalfall gibt es bei uns nix zu holen.
Imho sieht es so aus, dass, wenn es schlecht läuft, alles für einen Arbeitssieg spricht (2-1 oder so).
Wenn sich die Mannschaft aber noch mal zusammenreißen kann vor der Pause, kann das aber auch ein Sieg mit 2 oder 3 Toren Differenz geben.


[Quelle: Forum transfermarkt.de]

Nun abber ma Butter bei die Fische!

Lehmann hat sich fit gemeldet. Sonntag spielt der FC Aresenal gegen Sunderland. Für Lehmanns Chef Arsène Wenger ist es nun entgültig an der Zeit zu entscheiden, wer seinen Nr. 1 ist.

Mit Lehmanns Konkurrent Manuel Almunia im Tor hat Arsenal in der Liga alle 5 Spiele gewonnen, bei einem Torverhältnis von 13:2. Ausserdem gewann Arsenal mit ihm seine beiden Champions League Begegnungen, beide male spielte Almunia zu Null.

Lehmann hofft nun auf ähnlich weiche Argumente, auf die auch Kahn vor der WM gehofft haben muss, als sich sein Konkurrent Jens Lehmann sportlich nichts zu schulden kommen lies.

Freitag, 5. Oktober 2007

Das überraschende Spitzenspiel

(Das immer schwerste Spiel: Karlsruher SC)

Zweiter gegen Dritter. Das zweitbeste Auswärtsteam tritt beim zweitbesten Heimteam an. Konnte man nicht unbedingt erwarten, beim Gastspiel des Karlsruher SC.

Zum KSC fallen mir vor allem große Europapokalabende ein, die Festung Wildparkstadion: 4:1 nach einem 0:1 in Bukarest, 3:0 gegen AS Rom. Und natürlich das 7:0 nach einem 1:3 in Valencia! Der KSC war ein moderner Club mit dem passenden Trainer, Winnie Schäfer. Der Verein produzierte Stars, entwarf das Konzept 2000; um in der ersten schwachen Phase Schäfer zu entlassen und just im Jahr 2000 in die Regionalliga abzusteigen.

Nun ist der KSC wieder da und spielt einen Fußball, im dem er selbst gerne die Initiative ergreift. Die stärke des KSC liegt in der Vorwärtsbewegung, nicht im Mauern. Mit einer Mannschaft, in der Ex-Schalker Tamas Hajnal ein Leistungsträger ist.

Schalke hat nun viermal in Folge gewonnen und dabei kein Tor kassiert. Nicht alles war supertoll und gegen Berlin war die Mannschaft am Ende arg platt, trotzdem hätten die letzten 2 Wochen natürlich kaum besser laufen können.

Ein wenig problematisch ist derzeit lediglich die einseitige Verletztensituation. Slomka stehen für die Offensive reichlich, für die Defensive aber kaum Alternativen zur Verfügung. Höwedes wird wohl erneut Christian Pander ersetzen, der auch der Nationalmannschaft für die nächsten beiden Länderspiele abgesagt hat. Bleibt nurnoch Gustavo Varela als ein Spieler, der schon mal Abwehrarbeit verrichtet hätte, der aber gegen Trondheim zum ersten mal seit gefühlten hundert Jahren auf dem Platz stand. Oder vielleicht Jermaine Jones …

Nach diesem Spiel sind 13 Tage Pause. Nochmal volles Haus mit guter Stimmung, nochmal drei Punkte, nochmal zu Null: Wäre schon schön!
Der KSC sei dann damit getröstet, dass laut welt.de noch nie eine Mannschaft abgestiegen ist, die nach 8 Spieltagen 15 Punkte hatte. Isdochschommawatt!

Nix zu hören! Zwei vertane Chancen. Aber ...

Der Video-Podcast der 11Freunde entwickelt sich ja noch. In der ersten Folge rappelte die Kamera noch hin und her, brachte Bewegung ins Bild. Kunst? Eher nervig. Die 11Freunde merkten es selbst und verzichteten ab Folge zwei auf das Gewackel. Dafür war dann der Ton scheiße. Das war wohl keine Absicht, dass die Herren in einem stilvollen Altbau sitzen, kann man auch am Bild erkennen.

Bleibt die Fragen, wieso der Video-Podcast keine eigene Rubrik erhält? Die letzten Folgen sind so äußerst schwer zu finden. Und natürlich, wieso das ganze nicht auch als Audio-Podcast zum Download und mit Feed angeboten wird: Für die Inhalte braucht es zu 99% kein Bild. Ein entsprechender Forum-Eintrag blieb leider ohne jegliche Reaktion.

Noch solch eine vertane Chance auf einen ordentlichen Fußballpodcast ist „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“, die nächtliche Sonntagssendung nämlich. Die wird nicht nur im WDR-Fernsehn, sondern auch im Radio Bremen 4 übertragen, funktioniert also als Audioversion, auch wenn Arnd Zeigler deutlich mehr zu zeigen hat als die 11Freunde.

Also habe ich mich auch da mal bemüht …
Hallo WDR.

Warum gibt es von dieser Sendung nicht auch einen Audio-Podcast?

Das man die Sendung unter wdr.de komplett nachschauen kann, finde ich schon sehr lobenswert. Als Radiofan würde ich mir die Sendung aber noch lieber zeitunabhängig anhören. Das sich die Sendung dazu eignet, zeigt ja die Radioübertragung bei Bremen Vier.

Machensedochma.

Mit schönen Grüßen aus dem Ruhrgebiet,
Torsten Wieland
Und in diesem Fall bekam ich auch eine Antwort.
Lieber Torsten Wieland,

wir haben deine Anfrage postwendend (sagt man jetzt "mailwendend"?) an Bremen Vier weitergeleitet und die werden sich darum kümmern, dass es die Sendung demnächst auch als Audio-Podcast bei Bremen Vier zum download gibt. Also, noch ein bisschen Geduld haben und dann wirds bestimmt bald was.

Viele Grüße aus der Zeigler-Redaktion

Nora
Natürlich hatte ich eh bereits parallel an Bremen 4 geschrieben. Aber wenn Nora mailt schaut Bremen 4 vielleicht doch eher hin. Ma’kucken.


[Nix zu hören?!   1   2   3   ]

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Te koop: Het hartje van Van Bommel

„Mit diesem besonderen Souvenir zeigt Ihr jedem, für wen Euer Herz schlägt. Zögert nicht zu lange und steigert Euch rein!“


Und für wen könnte das Herz heftiger schlagen als für everybody’s darling? Sein Herz ist übrigens stark limitiert. Die Auktion läuft um 21 Uhr aus. Aktueller Preis: 1 €. Ich kann mir leider die Versandkosten nicht leisten, deshalb gebe ich den Tipp mal weiter.

Wenn die Köpfe den Füßen im Weg sind

(Zum Spiel Rosenborg Trondheim - FC Schalke 04)

Nervös, nervöser, Schalke 04. Die Königsblauen spielen in der Champions League schlechter als in der Bundesliga. Eine Sache des Kopfes: Sie müssen begreifen, dass sie dort hingehören.

Wenn der FC Bayern in den vergangenen Jahren in der Champions League gegen Real Madrid oder Manchester United angetreten ist, waren das meist große Fußballabende. München war dann sehr präsent. Hasan Salihamidzic, in der Bundesliga gehobener Durchschnitt, lieferte sich dann plötzlich Weltklasseduelle mit Roberto Carlos. Jeder Spieler brachte 10% mehr Leistung als in einer Bundesligapartie gegen Hertha, Wolfsburg oder Bielefeld. Einstellung und Körpersprache suggerierten dabei: Wir sind der deutsche Rekordmeister, uns schafft ihr nicht aus dem Weg.

Bei Schalke ist das anders. In der Champions League benimmt es sich jedes mal wie ein Neuling! Schalke verwechselt dann Aktivität mit Hektik, Aggressivität mit Übermut, Coolness mit Leichtsinn.

Rosenborg Trondheim hat schwach gespielt, und trotzdem hat Schalke es stark gemacht. Trondheim hat kaum eine Torchance gehabt. Gefährlich wurde es nur dann, wenn Schalke es gefährlich werden lies. Es waren nicht die Aktionen, die nicht stimmten, es waren deren unpräzise Ausführungen. Und es war das von jedermann selbst am TV zu fühlende, unsichere Auftreten.

Solch ein Fauxpas wie bei dem Beinaheeigentor würde Westermann in der Liga nicht passieren. Er würde den Knicker kurzerhand wegpöhlen und auf den Einwurf pfeifen. Wenn Bordon aus 40 Metern aufs Tor schießt – was ich generell für schwachsinnig halte – geht der Ball für gewöhnlich wenigstens Richtung Tor.
Heute gab es zig ungenaue Zuspiele zu sehen, kleine Fouls und Nickeligkeiten die notwendig wurden, weil der jeweilige Schalker einen Schritt zu spät kam, weil die Situation nicht antizipiert wurde.

Schalke fehlt die notwendige Arroganz. Es scheint zu staunen, wenn es plötzlich gegen Valencia, Chelsea oder in der Nähe des Polarkreises zu spielen hat, statt zu realisieren, dass es in diese Liga gehört.
Vielleicht ist es ja das, was mit „internationaler Erfahrung“ gemeint ist. Ma’kucken. Der nächste Prüfstein liegt in London.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Ronaldinho, Messi, Roque!

Acht schwache Jahre in München, und dennoch ist sein Ruf noch nicht ruiniert. Deutlicher kann einem nicht gemacht werden, als wie unwichtig die Bundesliga in der Welt angesehen wird.


Ronaldinho, Messi, Roque!

Viele, viele Pausen

Na, den Dritten hätte der kicker auch noch verwandeln können.


Kein Trikolon!

Schalke im hohen Norden

Kann es sein, dass Rosenborg Trondheim noch nie gegen eine deutsche Mannschaft verloren hat?

Manchmal bin ich unaufmerksam, lese was, notiere mir aber die URL nicht und kann den Text später nicht mehr finden. Ich meine ich las was davon, und von 2 Unentschieden gegen die Bayern. Aber genau weiß ich das nicht.

Sei’s drum. Schalke helfen nur Punkte, möglichst drei. Allein ich glaub nicht dran.

Was die Leistung in der Bundesliga angeht versuche ich ständig, gegen die Pessimisten anzugehen. Da ist Schalke zweiter, vier Punkte hinter München, alles im Soll. Diese Position würde ich mir 10 Spieltage vor Saisonende wünschen.

In der CL, gegen Valencia, war Schalke schlecht und Trondheim hat einen Punkt in London geholt. Schalke erspielte sich nur zwei Torchancen und kassierte durch einen Torwartfehler das 0:1. Und das schlimmste: Anschließend machte in Fankreisen die Mär die Runde, Schalke wäre die bessere Mannschaft gewesen und hätte in der einen Situation nur Pech gehabt. Ich hoffe Slomka ist weiser. Einen ordentlichen Überblick hatte er ja.

RBK ist Dauermeister in Norwegen. Der ehemalige Werderaner Rune Bratseth ist deren Sportdirektor. Der Torwart ist gebürtiger Kanadier mit einem deutschen Pass und stand mal bei Cottbus unter Vertrag, hat aber keinen Profieinsatz für Energie zu verzeichnen. Und dann gibt’s da noch die ‚Heias’, von denen Matthias berichtete. Mehr weiss ich über Rosenborg Trondheim nicht. Will ich auch nicht. Ich will nur drei Punkte.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Nach hinten raus ständig Scheiße am Hacken

Nach wie vor hat mit keiner der bloggenden Germanisten eine geeignete und griffige Entsprechung für das amerikanische „falling short“ gegeben. Dabei könnte es, wer über Schalke schreibt, wirklich gut gebrauchen!

Schalke II spielte am letzten Spieltag in der Oberliga Westfalen gegen die Sportfreunde Lotte. Laut RevierSport waren die Schalker die bessere Mannschaft und führten verdient mit 2:0, gegen durch eine rote Karte dezimierte Sportfreunde.

In der 88. Spielminute erzielte Philipp Böwing-Schmalenbrock das 2:1 für Lotte. In der Nachspielzeit gelang Rafael Fiugeiredo der Ausgleich. Falling short. Schalke. Und der Spielbericht auf der Homepage der Sportfreunde Lotte beginnt mit dem Satz: „Es gibt Spiele, die sind für die Ewigkeit.“


[Quellen: reviersport.de, sf-lotte.de]

Borussen nehmen sich Schalker zum Vorbild

Die Mannschaft von Borussia Dortmund wird bis auf Weiteres nicht mit Medienvertretern kommunizieren. „Presseboykott“ hieß das gleiche Tun in der letzten Saison auf Schalke. Mit „sich einen Maulkorb“ verpassen überschreibt Herr sid die Meldung in Bezug auf Borussia.

Auch sonst kommt die Aktion weicher rüber. Die Spieler würden sich „ein bisschen zurückziehen“, wird Trainer Doll zitiert. Und überhaupt sei die (Medien-)Kritik angebracht und berechtigt gewesen.

Ob die Spieler das auch so sehen, wird nicht ganz klar. Auch wenn die Journalisten nicht angeklagt werden, im Ergebnis werden die Spieler nicht mit ihnen sprechen, ebenso wie die Schalker in der letzten Saison. Damals war das Gezeter der Schreiber groß, man hätte meinen können, sie seien ihrer einzigen Arbeitsgrundlage beraubt worden. Ma’kucken wie die Aktion der Borussen demnächst dargestellt wird.

Sonntag, 30. September 2007

Spieltag 1500! Und kaum einer gratuliert ...

Gut, wenn man googlet findet man ein paar Portale die es bemerkten. Aber generell finde ich dieses Jubiläum zu wenig gewürdigt. Spieltag 8 war der 1500. Spieltag seit Bundesligabestehen. Dat is doch wat!

Das der Hamburger SV der einzige Verein ist, der an allen Spieltagen beteiligt war, kann nun jeder Überlebende des Dinogeblubbers in der vergangenen, beinahe-Abstiegs-Saison des HSV kombinieren. Bei Wielands gab’s gestern übrigens Holsten. Und selbstverständlich war es Zufall.

Samstag, 29. September 2007

Hoch verdient und trotzdem knapp

(Zum Spiel FC Schalke 04 – Hertha BSC Berlin)

Das ein Spiel oft unterschiedlich gesehen wird, hatte Stefan von blog-g.de erst vorgestern thematisiert. Mir wurde das heute früh wieder bewusst, als ich die Zeitung aufschlug und las, das Schalke auch in der zweiten Halbzeit das überlegene Team gewesen sei. Und als ich im Radio einen O-Ton von Mirko Slomka hörte der sagte, dass es kein schönes Spiel gewesen wäre.
Dabei war Schalke doch in den letzten 30 Minuten mit den Kräften völlig am Ende – und ich fand das Spiel großartig!

Meine Hoffnung auf die Dominanz des Schalker Mittelfelds hat sich erfüllt, jedenfalls in der ersten Halbzeit. Da spielte Schalke toll: Es lies Hertha kaum Raum für zwei Pässe, dem ballführenden Herthaner standen ständig zwei Schalke gegenüber. Viele Ballgewinne im Mittelfeld. Nach Ballgewinnen ein schnelles Umschalten auf Angriff. Hohes Tempo, keine Pausen. Ruhe brachte nur Berlins Torwart Drobny ins Spiel, der sich ab der 15. Minute bei Abschlägen immer mehr Zeit lies.

Was fehlte war der Abschluss. Wieder mal. Häufig wurde ein Spieler in aussichtsreiche Schussposition gebracht. Doch die folgenden Abschlüsse waren nicht mal knapp genug, als dass von vielen echten Chancen gesprochen werden könnte.
Konsequenterweise musste eine guten Schussposition alleine zum 1:0 herhalten, als Jones in eben einer solchen von den Beinen geholt wurde. Rafinha verwandelte sicher. Der „Held des Spiels“, wie kicker.de ihn heute morgen noch nannte, war er trotzdem nicht. Das war Jermaine Jones; und das hatte mit dem Elfer nichts zu tun.

Jones ist ein Spieler der Bälle erobert denen andere nicht mal hinterher schauen. Der, nachdem er abgegrätscht wurde, nachdem die Situation eigentlich vom Gegner bereinigt wurde, aus der Rutschbewegung heraus wieder aufsteht, den Ball zurückholt und die nächste Chance generiert. Eigentlich merkwürdig, aber so was ist in der Bundesliga nicht üblich. Jones machte das gestern 90 Minuten lang. In seinen bislang nur 8 Einsätzen für Schalke hat er sich selbst bei den kritischsten Fans größten Respekt erarbeitet.

In Halbzeit 2 kam Hertha dann zu mehr Spielanteilen. Nach einer Stunde baute Schalke immer mehr ab, ließen die Kräfte nach. Immer seltener konnte der Ball nach Eroberung konzentriert in die Spitze gespielt werden. Das Geschehen verlagerte sich mehr und mehr vor den Schalker Strafraum. Kraftlos anmutend, wankte Schalke mit der knappen 1:0 Führung im Rücken, dem erlösenden Schlusspfiff entgegen.
Zum Teil lag es an dem noch funktionierenden, ordentlichen Stellungsspiel der Königsblauen, dass Hertha trotzdem keine richtig guten Chancen mehr erhielt. Zum Teil lag es aber auch nur an der fehlenden Kreativität der Berliner, bei denen Trainer Favre in der Schlussphase Pantelic auswechselte. Ich war froh darüber.

Gut war es, was Schalke in der ersten Hälfte zeigte. Spannend war das Spiel in der zweiten. Ein Spiel ohne Pausen. Dazu noch die Punkte Sieben bis Neun in sieben Tagen. Ich fand’s toll! Egal was andere schreiben.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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