Samstag, 24. November 2007

Schalkes 1. Advent in Hannover

(Das immer schwerste Spiel: Hannover 96)

Zahlen sind im Fußball wichtiger als Gefühle. Als unsereins in der letzten Saison nach 10 Spieltagen das Gefühl hatte, dass es für Trainer Slomka verdammt eng geworden sei, lag Schalke auf Rang 4, drei Punkte hinter dem Tabellenführer. Heute brächten drei Punkte gerade mal einen UEFA-Cup-Platz und zum erklärten Ziel, einem Champions League-Platz, muss Schalke schon 8 Punkte aufholen.

Angesichts dessen finde ich es bemerkenswert, dass Mirko Slomka von den Medien noch nicht angezählt wird. Hier scheint sich das demonstrative Beiseitestehen und sogar die stoische Art von Manager Müller auszuzahlen, ihm traut man wohl keine ad hoc Aktion zu. Was hoffentlich auch zutreffend ist.

Aber der Satz, dass Schalke in der Winterpause eine Bestandsaufnahme machen will, steht. Also prescht der sportlich verantwortliche Slomka nach vorne und verlangt 4 Siege aus den letzten 4 Bundesligaspielen vor Weihnachten. Ein ambitioniertes Ziel wenn man bedenkt, dass Schalke von seinen 17 Bundesliga- und Champions League-Spielen gerade mal 5 gewinnen konnte.

Schafft Schalke das, hat Slomka bewiesen, dass mit ihm Ziele erreicht werden können, dass er die Mannschaft noch motivieren kann. Schafft er es nicht, gibt er seinen Kritikern ein Argument mehr. Allerdings wäre er dann bereits ob der Tabellensituation in einer solch schlechten Position, dass es darauf auch nicht mehr ankäme.

Vom Pokalspiel gegen Hannover habe ich nichts mitbekommen. Das letzte Ligaspiel in Hannover war grauenvoll.

Meine Hoffnungen ruhen auf Altintop, Kuranyi und Özil. Zuletzt hatte Schalke kein Angriffsspiel, nur eine Standardsituationenformation. Ich hoffe auf Bewegung in der Spitze, hoffe auf erfolgreiche Özil-Dribblings, darauf, dass sich bewegende Stürmer von Rakitic eingesetzt werden können.
Daran, dass ich auf gute Leistungen von Spielern baue, die gerade aus Verletzungspausen zurückgekommen sind, lässt sich erahnen, wie wenig wohl mir dabei ist. Aber dass bei Lövenkrands nun ausgerechnet funktioniert, was die ganze Saison noch nicht funktioniert hat, oder dass Larsen über Nacht wieder zur Waffe geworden ist, daran kann ich eben noch viel weniger glauben.

[Was beim letzten mal wa(h)r: „Als Spitzenreiter am spielerischen Tiefpunkt“]

Freitag, 23. November 2007

Lord Helmchens Seitenwechsel

„Herbert, Herbert! Ändere das. Sonst merkt das noch jemand und ich kriege wieder doofe Fragen gestellt.“
So etwas ungefähr könnte Volker Roth nach dem 8. Spieltag zu Herbert Fandel gesagt haben. In sechs von sieben Bundesligaeinsätzen hatte der Herr Konzertpianist mehr Fouls gegen die Auswärtsmannschaft als gegen die Heimmannschaft gepfiffen.

Selbstverständlich waren die Auswärtsteams die jeweils ungestümeren Mannschaften. Wenn das jemand beurteilen kann, dann ja wohl der Herr Fandel. Aber Schiedsrichter die auffallen sind schlechte Schiedsrichter, also galt es was zu ändern.

In seinen folgenden 5 Bundesligaeinsätzen pfiff Herr Fandel jeweils mehr Fouls gegen die Heimmannschaft. Im Schnitt stimmt es nun wieder.



[Datenquellen: kicker.de, dpa.infocom]

Donnerstag, 22. November 2007

„Erstatte Anzeige, solche Leute arbeiten im falschen Beruf“

Trainer Baade hat heute den Blick auf Berti Vogts gerichtet, den ollen Strippenzieher des Weltfußballs. Erst bescherte er uns den dritten WM-Platz, dann schickte uns zur EM und nebenbei machte er auch noch die EM-Qualifikationsgruppe B spannend. Danke dafür.

Aber wenn ich an Berti Vogts denke, schießt mit immer nur der Satz mit dem Kaninchen und der Extra-Möhre in den Kopf. Und ich war gerade völlig platt, dass sich das sogar im Netz finden lässt. Großartig!



Berti Vogts im ‚Tatort’

Die Schmach von Frankfurt

Als solche hätte das freiwillige 0:0 der deutschen Nationalmannschaft gegen Wales in die Geschichte eingehen können. Wird es aber nicht, weil es niemanden gibt, der sich beschweren könnte. Schließlich haben die Niederländer selbst bescheißen wollen. Vielleicht ist es ein Akt der endgültigen Emanzipation, dass das bislang so bewußt korrekte Deutschland begonnen hat, zurück zu bescheißen.

England hatte Pech, dass Kroatien schon am letzten Spieltag freiwillig in Moldawien verloren hatte. So durfte Kroatien gestern ruhig gewinnen. Clevere Teams verlieren eben zeitig die richtigen Spiele, damit zum Schluß nichts mehr anbrennt.

Deutschland ist also in Topf 3 gelandet, wenn stimmt was der kicker errechnet hat, der schneller war als ich und dem ich einfach mal glaube. Mit deutschem Losglück könnte es zu einer Gruppe mit Österreich, Schweden und Polen kommen. Das Worst-Case-Scenario beweist allerdings, dass alles Fudeln umsonst gewesen sein könnte: Eine Gruppe mit den Niederlanden, Italien, Frankreich und Deutschland würde wohl gleich in der allerersten Agenturmeldung als Todesgruppe benannt werden. Ma’kucken, am 02.12. erfolgt die Auslosung.

Hätte ich das geahnt ...

Gute Güte: Da mache ich mal ’ne Woche Pause und schon spinnen alle rum!

Der Hoeneß Uli sieht sich im Die oder Ich-Duell mit den eigenen Fans, weil die in ihrer seiner Kurve ’ne Bude statt ’ner Blaskapelle möchten. Die Macht wollten sie, sagt er, welche und wozu verrät er nicht, natürlich auch nicht alle, einige, und überhaupt wolle er den Anfängen wehren. Populistische Scheiße eben.

Auch der letzte große Schnauzbartträger Rudi Völler gab mal wieder Gas. Füße aus Malta habe der Sich-selbst-auf-die-Schulter-Klopfer Oliver Bierhoff, ließ Völler wissen, und erreichte damit fast höchstes Beckenbauergepolterniveau. Nur dass Beckenbauer auch am nächsten Tag noch immer Herr Kaiser ist und Völler als rumzickende Tante Käthe daher kommt.

Auch auf Schalke meint wieder jeder tröten zu müssen, wenn auch im kleineren Rahmen. Nachdem Schnusenberg als Präsident schon zum Dampfplauderer mutiert wollte auch Kotlettkönig Tönnies mal wieder im angenehmen Zusammenhang in der Zeitung stehen. „Andere Entscheiden, und was ich weiß sag ich nicht, aber fragen sie mich ruhig trotzdem.“ So’n Satz am Anfang hätte die Sache abkürzen können.

Konkreter wird da schon Star-Stürmer Kuranyi, der auch mal wieder auf die Kacke haut. Verstärkungen bräuchte Schalke, Stürmer! Und siegen müsse Schalke, in allen 4 Bundesligaspielen bis zur Winterpause!
In einer anderen, besseren Welt wäre es Kuranyi, der dafür sorgt, dass sich niemand andere Stürmer wünscht. Aber in dieser Welt gebe ich ihm recht und fordere dasselbe. Und ohne dabei zu lachen geht das nur, weil ich seine Worte las und nicht hörte, denn Kuranyi teilt ein Schicksal mit Vogts und Heynckes: Sie sagen kluge Sachen, es klingt aber immer absolut bescheuert.

Achja, und die Engländer spinnen natürlich auch. Ein Heimspiel. Und dann noch ein Borusse. Vermutlich reißen die ihr neues Wembleystadion nun wieder ab. Zu recht. Ausgerechnet England. Eine Bereicherung für jedes Tunier und doch nie eine echte Gefahr. Wirklich ein Jammer.

Samstag, 17. November 2007

Pause bis Donnerstag

Hier gehts erst am Donnerstag, den 22.11. weiter.
Aktuell passiert ja nichts dolles, nichtmal die Länderspiele sind noch spannend. Und bevor ich nurnoch Humbug schreibe, schreibe ich lieber mal garnichts.

Donnerstag, 15. November 2007

33 Fouls pro Schalke-Spiel

Nachdem ich mich über das zerfahrene Spiel der Schalker gegen Hamburg aufgeregt hatte, habe ich behauptet, dass sich Schalker Spieler in der Champions League weniger schnell fallen lassen würden. Auch hatte ich bislang immer den Eindruck, das CL-Spiele ruhiger, besser, weniger kleinlich gepfiffen werden würden.

Für das Fallenlassen kann man keinen Vernünftigen Beleg erbringen. Was die ruhiger gepfiffenen Spiele angeht dachte ich mir, man würde sicherlich einen Unterschied in der Anzahl der gepfiffenen Fouls in der Bundesliga zur Champions League erkennen.

Pustekuchen. Zumindest was die Schalke-Spiele angeht gibt es da keinen nennenswerten Unterschied. Eher erstaunt es, wie sehr ähnlich die Quoten doch sind!
In den 4 CL-Spielen wurden im Schnitt 15 Fouls von Schalker Spielern an ihre Gegner gepfiffen (BF), in 13 Bundesligaspielen waren es 16,6 Fouls. Bei den gepfiffenen und vom Gegner an Schalkern begangenen Fouls (EF) waren es sowohl in der CL, als auch in der Bundesliga im Schnitt 17 Fouls pro Spiel.

Insgesamt erleben Schalkefans also im Schnitt pro Spiel 33 Foulspielpfiffe, alle 2:43 Minuten einen. Viel, oder? Und dann kommen noch Ecken, Einwürfe und Abstöße dazu. Schalke liegt damit in der Bundesliga übrigens ziemlich im Mittelfeld. Die Spiele des MSV Duisburg werden am häufigsten durch Fouls unterbrochen, im Schnitt bereits alle 2:05 Minuten. Aber das nur nebenbei.

Als Fazit bleibt: Entweder sind die weniger chaotischen CL-Spiele pure Einbildung, oder mein Ansatz, einen statistischen Nachweis zu erbringen, ist absoluter Mumpitz. Aber womit soll man sich sonst schon beschäftigen, während einer Länderspielpause ...


[Datenquellen: uefa.com (CL), wahretabelle.de (BL)]

Mittwoch, 14. November 2007

Ich auch, ich auch!

Mittlerweile haben ja fast alle was zur Wutrede des Hoeneß Uli geschrieben. Dabei ist das halb so doll, wie ich finde, oder wie es Stefan bei Yalcin so treffend ausdrückt:
So tritt Hoeneß immer in der Öffentlichkeit auf. Neu ist nur, dass es mal die eigenen Fans trifft.
Und auch ich fühle mich in meiner grundsätzlichen Meinung zu den Bayern-Bossen bestätigt. Der lustige ist der Rummenigge, und es ist ein Jammer, dass das ein bisschen untergeht.

Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge legte noch nach. Es sei eine Unverschämtheit, die Schuld für die schlechte Stimmung beim Verein zu suchen, man tue im Gegenteil alles dafür. Doch die Fans seien sich untereinander „nicht grün“ und insbesondere der Club 12 spiele eine „ganz beschissene Rolle“ [...] Rummenigge nannte auch ein Beispiel, dass viele Bayernfans an den Rand des Nervenzusammenbruchs [...] bringen dürfte: Man habe schließlich vorgeschlagen, eine Kapelle in der Südkurve zu installieren, was in Holland „wunderbar funktioniere“, aber abgelehnt worden sei. „Der Club 12 sollte langsam mal seiner Verantwortung gerecht werden, allen Fans gegenüber“.


[via 11Freunde.de]

Dienstag, 13. November 2007

„Ich sehe was, was Sie nicht seh’n“

… riefe mir Herr Olsen vermutlich zu, würde er mich kennen.
„Ihr Glaube in Ehren“ antwortete ich ihm „und Danke für die Spielpraxis.“

Montag, 12. November 2007

Falsches im Wahren

Da spielt Schalke richtig schlecht. Da gibt’s soviel zu zetern und zu zaudern, zu bemängeln und zu beklagen, sich zu sorgen. Und plötzlich brandet tosender Jubel auf, schreien tausende Menschen vor Freude. Weil auf dem Videowürfel der Zwischenstand aus Stuttgart bekannt gegeben wird.

Da wird in der Halbzeit die Blitztabelle präsentiert und der Stadionsprecher kommentiert, dass die Bayern plötzlich „nicht mehr weit weg“ seien.

Richtig. Für Hamburg. Aber was schert mich Hamburg?
Was schert mich Stuttgart? Was scheren mich die Bayern, wenn sie 9 Punkte Vorsprung haben und Schalke mit sich selbst mehr zu kämpfen hat als mit jedem Gegner?

Für Schalke sind die Bayern ganz weit weg. Und Hamburg auch. Und Bremen.
Und der schlechteste Meister aller Zeiten ist plötzlich punktgleich mit dem Vizemeister der vergangenen Saison. Es wird Zeit, dass auf Schalke der Blick auf das Wahre gerichtet wird. Auf Schalke.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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