Freitag, 4. April 2008

Fanlogik

„Der kann nur Köppen, mitte Füße kann der garnix!“ mosert der schalker Hexenjäger, und bejubelt die Auswechslung des Kevin Kuranyi, nachdem der, wie zuletzt so oft, 60 Minuten lange Bälle zum Vertändeln serviert bekam.

„Sisse, getz geht da wat!“ freut sich derselbe, nachdem in Abwesenheit Kuranyis nacheinander Westermann, Bordon und zweimal Sören Larsen ordentliche Flanken über das Tor köpften.

Donnerstag, 3. April 2008

Nix zu hören?! „Der Fußball an sich hat eine zerstörerische Kraft in sich“

Fans hauen sich gegenseitig die Köpfe ein. Hooligans treffen sich gar ausschließlich dazu. Schiedsrichter werden zusammengeschlagen. Spieler treten sich absichtlich um und beleidigen einander auf übelste Art und Weise. Fußballspiele werden als Plattform für Konflikte jedweder Art missbraucht.

Aus dem Fernseh-Fußball konnten die schlimmsten Auswüchse von Gewalt recht erfolgreich verdrängt werden, trotzdem gibt es all das, hat jeder so was schon mal gehört und gibt es Menschen, die aus eigener Erfahrung davon berichten können.

‚Hallo Ü-Wangen’, ein Flagschiff des Wortradios, widmete dieser Problematik unter dem Titel ‚Ein Hauen und Stechen? Fußball auf Amateurebene’ eine Sendung.

Das Thema ist groß, manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Bogen zu weit gespannt wurde. Und selbstverständlich kam man nicht zu einem, dem Ergebnis; wie es eben in Diskussionssendungen nie gelingt.
Aber die Gäste waren gut, wie sie es in dieser Sendung fast immer sind. Und die Gastgeberin führte gut, wie sie es fast immer macht. Und so kommen die Positionen und Meinungen zur Geltung, erhält man Denkanstöße, ist man am Ende eher auch schlauer als nur eine Weile geeignet unterhalten.


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Mittwoch, 2. April 2008

Wenn der Ruf nicht nur voraus eilt, sondern auch nachhallt

(Zur Darstellung des Spiels FC Schalke 04 - FC Barcelona)

Du hast es gesehen, das gestrige Spiel des FC Schalke 04 in der Champions League? Gut. Ja, ich weiß wer der Gegner war, die Überirdischen, die, dessen Vereinsname per se für Zauberfußball steht. Aber vergiss das mal kurz. Stelle Dir vor, der Gegner wäre nur ein als halb so überirdisch geltender Verein gewesen, am Besten nicht aus den großen Ligen, vielleicht sogar nur aus Deutschland – sagen wir Bayern München ...

Ich denke nicht, dass sich die Berichterstattung derart auf eine Halbzeit beschränkt hätte.

Man hätte von einem tollen Pass gelesen, der das frühe Tor der Gäste einleitete, dass das Tor aber erst durch den Fehler Neuers möglich wurde. Man hätte von technisch deutlich überlegenen Gästen gelesen, und davon, dass Schalke nicht ins Spiel kam, es wäre aber sicher zumindest erwähnt worden, dass sich die Gäste in ihrem Ballbesitz genügten, dass sie sich kaum weitere Chancen erspielen konnten oder wollten.

Vielleicht hätte man sogar lesen können, dass Schalke zu ängstlich war. Dass Schalke es kaum mal schaffte im Mittelfeld in Überzahl zu gelangen, weil immer gerade der Schalker, der in der Mitte hätte nachrücken müssen, hinten blieb, um im Defensivverbund keine Räume zu eröffnen, obwohl Fußball in Unterzahl nicht funktioniert.

Aber selbst wenn in Bezug auf die erste Hälfte nur auf die Stärke der Gäste eingegangen worden wäre: Bei einem irdischen Bundesligaduell wäre wohl kein Journalist auf die Idee gekommen, derart über die Ballbehandlung einer Mannschaft in Verzückung zu geraten, dass er für die Mehrzahl an Chancen des Gastgebers in der zweiten Hälfte kein Platz mehr gehabt hätte. Es wäre von Schalker Pech oder Schalker Abschlussschwäche geschrieben worden, oder von Gästen, die sich über die Zeit gerettet hätten. Jedenfalls hätte kein renommierter Schreiber dem Gästetrainer ohne Süffisanz erlaubt, den Leistungsabfall seiner Mannschaft mit fehlender Kraft zu erklären.

Aber es war eben Barca.

Und bei solchen Gegnern will man das Schöne sehen, will man an die stete Überlegenheit glauben, daran, dass die Mannschaft immer noch zulegen könnte, wenn sie denn müsste. Selbst wenn es keine vernünftige Erklärung dafür gibt, weshalb eine Mannschaft Torchancen zulässt.


(Dieser Beitrag bezieht sich insbesondere auf die Texte von Stefan Osterhaus, siehe hier und hier. Das Phänomen tritt allerdings auch in anderen Artikeln zum gestrigen Spiel auf.)

Montag, 31. März 2008

1970 trat Schalke mit Neuzugang Klaus Fischer gegen Barca an

Nach der Auslosung des Viertelfinals der Champions League war häufig zu lesen, dass Schalke 04 noch nie gegen den FC Barcelona gespielt hätte. Das ist falsch. Zwar begegneten sich die Clubs noch nie in einem Pokalwettbewerb der UEFA, aber Schalke 04 durfte bereits zweimal um die Trofeo Joan Gamper spielen, war 1970 und 1977 in Katalonien zu Gast und spielte dabei auch zweimal gegen den FC Barcelona.

Das Joan-Gamper-Turnier ist ein Einladungsturnier des FC Barcelona und wird seit 1966 jährlich ausgetragen. Ins Leben gerufen wurde es durch den damaligen Vereinspräsidenten Enric Llaudet, zu Ehren des Schweizers Hans Gamper, der als 22 Jähriger im Jahr 1899 in Barcelona per Zeitungsannonce Fußball-Interessierte suchte und mit eben den Leuten, die sich daraufhin meldeten, den heute mitgliederstärksten Fußballverein der Welt gründete. Der Legende zu Folge hat Gamper dabei dem neuen Verein die Farben Blau und Granatrot in Erinnerung an den FC Basel verpasst, bei dem er zuvor selbst spielte; das aber nur nebenbei.

Seit 1997 findet auf Grund des immer engeren Terminkalenders nurnoch ein Spiel zwischen Barca und einem ausgewählten Club statt, zuvor wurde in der Regel ein Turnier mit drei namhaften Mannschaften plus dem Gastgeber ausgetragen.

Schalke 04 war 1970 zu Gast, nachdem es in der Saison 69/70 im Europapokal der Pokalsieger bis ins Halbfinale vorstieß und somit, trotz einer nur durchschnittlichen Bundesligasaison, von sich reden machen konnte. Schalke verlor das erste Spiel gegen Újpest Dózsa (Budapest), da aber auch der Gastgeber sein erstes Spiel gegen Dynamo Moskau verlor, trafen die Blauen im Spiel um Platz 3 am 26.08.1970 erstmals in der Vereinsgeschichte auf den FC Barcelona.

Nicht ganz so wie angekündigt, sondern mit Norbert Nigbur, Jürgen Sobieray, Klaus Fichtel, Heinz van Haaren, Rolf Rüssmann, Herbert Lütkebohmert, Stan Libuda, Klaus Scheer, Klaus Beverungen und dem 20-jährigen Neuzugang vom TSV 1860 Klaus Fischer trat Schalke an – und verlor 0:1 durch ein Tor von Jose Fusté.

1977 nahm Schalke als amtierender Bundesliga-Vizemeister noch mal an diesem Turnier teil. Nach einem 1:0 Sieg gegen die Boca Juniors, die nur 22 Tage später die Copa Libertadores gewinnen sollten, spielte Schalke diesmal um den Pokal, verlor aber erneut gegen Barca, diesmal mit 1:4.

2 Niederlagen in 2 Spielen, keine allzu grandiose Bilanz. Aber na ja, ein Heimspiel gegen Barca gab’s wohl wirklich noch nie – und nach dem letzten Spiel gegen Barca hat Schalke in den nächsten 5 Bundesligaspielen 4 mal gewonnen und einmal unentschieden gespielt. Irgendwas findet sich eben immer. Man muss nur lange genug suchen.


Die Bilder stammen aus einer Sammlung von Stickern und offiziellen Ankündigungen und Programmen zum Turnier um die Trofeu Joan Gamper. Mit freundlicher Genehmigung durch Joan Vinyals.

Sonntag, 30. März 2008

Furchtbarer Fußball

(Nach dem Spiel Karlsruher SC – FC Schalke 04)
Wolf-Dieter Poschmann: „Auf wie viel gute Spiele kommen Sie, wenn Sie das Spielerische nehmen, also die Mannschaft, wie sie sich dargestellt hat, mal unabhängig vom Ergebnis?“

Mirko Slomka: „Wie kommt man zum Erfolg, ist immer die Frage. Man kann auch mit anderen Mitteln zum Erfolg kommen.“
Womit klar sein dürfte, dass Schalke nicht schlecht in Form ist, sondern dass durchaus Absicht hinter der Art und Weise steckt, wie sich Schalke 04 derzeit präsentiert.
Diese anderen Mittel sind, hinten mit ganz vielen Füßen und einem Mischmasch aus Können und Massel Gegentore zu verhindern, und vorne auf ruhende Bälle zu hoffen. Das hat was von Petrick Sander und Energie Cottbus und – ganz ehrlich gesagt – mich kotzt dieser Anti-Fußball an!

Wie dramatisch schwach ist die Bundesliga, wenn Schalke 04 ohne Offensivkonzept, ohne individuelle Klasse im Angriff und ohne jegliche Spielintelligenz in offensiv-zentraler Position auf Platz 3 der Tabelle steht?

Weniger Fußball geht nicht, der Vizemeister und Champions League-Viertelfinalist war dem Aufsteiger aus Karlsruhe spielerisch völlig offensichtlich unterlegen, hätte verlieren müssen und hätte doch beinahe noch gewonnen, denn tatsächlich wurde noch Kobaishvili kurz vor Schluß im gegnerischen Strafraum gefoult.

Vielleicht ist das alles wirklich Teil einen Masterplans, vielleicht ist Mirko Slomka wirklich ähnlich Ottmar Hitzfeld, einer dieser Trainer, die zur jeweiligen Lage die erfolgreichsten Mittel auswählen. Vielleicht spielt Schalke jetzt eben ‚nur’ relativ erfolgreich und weiß irgendwann, wenn Rakitic wieder dabei ist, wenn Zé Roberto vielleicht mal fit wird und wenn Albert Streit integriert wurde, wieder mit schnellem, zielstrebigen Offensivfußball zu begeistern.

Aktuell allerdings beschert Schalke allen seinen Fans, die sich dieses Gekicke über 90 Minuten anschauen, richtig fiese Samstage.



Die Zitate stammen aus dem Aktuellen Sportstudio vom gestrigen Samstag, in dem Mirko Slomka zu Gast war.
Das Interview ist in der ZDF Mediathek nachzuschauen, siehe hier.

Samstag, 29. März 2008

Oder hat Pander vielleicht Husten?

Krstajic ist wieder fit. Bordon auch. Pander auch, Westermann und Rafinha waren es eigentlich immer. Einer zuviel. Also muss der Trainer wohl eine Entscheidung treffen ...

Aber er wird doch wohl nicht ... ?
Zuzutrauen wäre es ihm, er hält in der Regel an seinen Häuptlingen fest. Aber das kann er eigentlich nicht machen, oder? Nachzuvollziehen wäre es nicht, was müsste jemand leisten, um ...?

Aber vielleicht leidet Krstajic ja doch noch unter einem eingewachsenen Zehnagel, oder Pander hat Husten ...

Haha

... dachte ich, FC Karsruhe, welch verwobene, verschrobene Verschwörungsgeschichte mich da wohl erwarten wird, dachte ich.
Aber nein.

Mit ‚Ich weiß ja nicht wo Ihr wart’ starten seine Beiträge, und mit der Behauptung, dass er selbst da gewesen wäre.
Aber nein, er war nicht da, der Blogger mit 2 bis 3 Beiträgen pro Monat. Wer da war weiß, dass es, bei aller Verhohnepipelung mit Kar und Ostern und so, ein Sport-Club war, gegen den Borussia spielte.

Kein Kommentator der erbarmen zeigt, niemand mit anderer Meinung. Kein Blogger. Kein Blog. Keiner, den ich Borusse beschimpfen würde.

Ein Schauspieler auf unbekanntem Terrain.

Freitag, 28. März 2008

Konsequentes Google News

Zu der immergleichen Soße gibt’s neuerdings bei Google News die Originalmeldungen – noch vor der Veröffentlichung von Wiederholungen!

Lukas Podolski spricht von einem Abschied aus München, falls sich an seinem Reservistendasein nichts ändere. Klar, dass es dazu wieder von Olaf Thon etwas zu hören geben wird, zumal Manager Müller für den Fall der direkten Qualifikation zur Champions League die Verpflichtung von 2 Stars angekündigt hat.

Nachrichten müssen schnell sein, wieso also auf das Absehbare warten?


(klicken vergrößert)

Also fand Google News vor 2 Stunden bei Bild.de die Meldung „Thon fordert: Poldi nach Schalke“, eine Meldung, die vom 01. Dezember letzten Jahres stammt. Das spart Thon einen Pressetermin, zumindest eine telefonische Absprache, und den Bild-Schreibern langweiliges Umformulieren. So geht eben moderne Kommunikation.

Mittwoch, 26. März 2008

Zuviel Weltgeschehen stört den Planeten Fußball - Oder: Halbzeitnachrichten nerven!

Sicher ist Weltgeschehen wichtig. Aber braucht es in einer Halbzeitpause tatsächlich eine – zumal gekürzte – Nachrichtensendung?

Wollen Fußballfans in der Halbzeit wirklich mal eben, in aller Kürze, über den Terror in Tibet und über die Stasimethoden einer Discountkette informiert werden? Ich denke Fußballfans würden lieber mehr von Jürgen Klopp hören, mir geht es jedenfalls so, statt von Kerner gesagt zu bekommen, dass es eine ausführlichere Analyse gäbe, wenn es die Zeit erlaube. Weltgeschehen geht prima vorher oder nachher.

Oder wird die Sendung nicht für Fußballfans gemacht?
Vielleicht glauben die Sender ja an Menschen, die sich nicht für Fußball interessieren, die aber einen halben Abend lang auf eben diese, so herrlich auf das Wesentlich bezogene Nachrichtensendung warten, um genau dazu kurz aufmerksam zu werden, oder gar von woanders hin-, und danach wieder wegzuschalten.

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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