Ein erstes Lichtlein flackert

(Zum Spiel Hannover 96 – FC Schalke 04)

Wo ist sie nur, diese beste Abwehr der Liga aus der vergangenen Saison? Das defensiv so starke Schalke, das letztes Jahr 14 mal zu Null spielen konnte?

Bordon patzt mittlerweile in jedem Spiel. Das er tatsächlich laut kicker-Noten der zweitstärkste Verteidiger der Saison sein soll beweißt, dass man sich kein Urteil anhand dieser Noten bilden sollte. Krstajic ist nicht fit. Westermann muss mangels Alternativen die Linie entlang rennen. Ernst ist sich im Abwehr-Tohuwabohu meist nicht schnell genug darüber im klaren, welches Loch am nötigsten gestopft werden muss. Und Neuer setzt das Erfahrung sammeln fort.

Gegen Hannover traf Schalke zum Glück auf einen Gegner, der häufig genug ähnlich unkoordiniert verteidigte. Außerdem wollte auch Robert Enke, der Torwartmessias aller gewollt anderen Fußballexperten, mal nicht so sein und zeigte, dass auch er scheiße spielen kann. Also entwickelte sich das, was häufig ein offenes Spiel genannt wird ...

Jetzt mach’ aber mal halblang mit diesem miesepetrigem, achso kritischen Geschreibsel! Nervt es Dich nicht selbst, immer was zu kacken zu haben? Ein spannendes Spiel, fünf Tore und gewonnen – sei gefälligst mal zufrieden!

Tatsächlich war es ein sehr unterhaltsames Spiel! Es war nie langweilig, der Schiedsrichter und sogar der Premiere-Kommentator hatten gute Tage.
Schalke spielte nach vorne, 90 Minuten lang. Und es wollte spielen, es wartete nicht auf Standardsituationen. Rakitic ackerte viel, seine Pässe waren allerdings meist zu unpräzise und im Abschluß traute er sich nicht viel zu, wieso auch immer. Özil war effizienter, tauchte aber zeitweise etwas ab, was möglicherweise noch seiner gerade überstandenen Verletzung geschuldet war. In jedem Fall belebten die beiden das Offensivspiel der Schalker, brachten Bewegung in das zuletzt so statische offensive Mittelfeld.

Kuranyi war der beste Spieler auf dem Platz. Es gelang nicht alles, aber er war immer in Bewegung und trieb auch seine Mitspieler an. Seine Tore waren nicht toll, aber er war da und hat den Knicker reingedrückt. Seine Vorlage zum entscheidenden dritten Tor war allerdings wirklich klasse.

Endlich mal wieder ein richtiges Tor!
Kein abgefälschter Ball wie gegen Hamburg, kein eigentlich haltbarer Freistoß wie gegen Bremen. Kein irgendwie aus einem Pulk reingeprügelter Ball.
Eine gute Ballannahme und ein sehenswerter Direktpass von Kuranyi, ein gewonnenes Laufduell und ein präziser Abschluss Marke „echter Stürmer“ durch Halil Altintop: 3:2 gewonnen. In Bremen oder München mag so was Standard sein, auf Schalke wurde man zuletzt wahrlich nicht verwöhnt.

Meine Hoffnungen sind jedenfalls noch mal angefacht worden. Mit Rakitic und Özil lassen sich Chancen generieren, mit Kuranyi und Altintop lassen sich Tore schießen.

Aber hinten war’s trotzdem schrecklich.

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Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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