Wann ist ein Fan ein Fan?
„Mir ist der FC Schalke 04 am liebsten. Ich bin aber nicht fanatisch, also auch kein Fan.“
... sagt Manni Breuckmann in einem Promotion-Interview. Und da muss ich doch gleich mit dem Kopf schütteln, weil ich nicht gedacht hätte, dass jemand, der so im Fußball drin ist, derart töricht die Strippe zieht, von fanatisch zu Fan.
fa|na|tisch: [lat.-fr.] Adj. Völlig begeistert u. blind eifernd; für vernünftige Argumente nicht zugänglich
Fan: [engl.] /fän/ der; -s; -s Person, die einer Sache, einem Verein, einer Person usw. enthusiastisch, leidenschaftlich anhängt, dafür schwärmt
Nee, blind eifernd bin ich nicht, und ich bin auch durchaus für vernünftige Argumente zugänglich. Mit der oben aufgeführten Definition für Fan komme ich schon besser klar. Aber ist es das wirklich schon? Wann ist ein Fan ein Fan?
Für mich persönlich habe ich mal festgelegt, dass ich nur in Leuten echte Fans sehe, die es ärgert, wenn ihr Verein verliert. So habe ich irgendwann festgestellt, dass das nichts wird, mit mir und Meiderich, und wenn Schalke verliert, ärgert mich das sehr.
Nun mag es aber auch gute Verlierer geben, die das völlig anders definieren möchten. Eigentlich eine große Frage, wie ich finde. Viel zu groß für dieses kleine Blog. Aber vielleicht klaut sie ja mal jemand mit dem geeigneten Besucherverkehr; ist ja schließlich ansonsten nix los.
Das ist eine gute Frage
Die Frage des Beobachters
In diesem Sinne sagt eine Unterscheidung immer mehr über den Beobachter als über das Beobachtete aus...
Btw: Gro0oßes Thema! Davon sollten wir alle mehr schreiben.
Sehr interessant, Deine Darstellung. Mir könnte so was, dass mich die Verpflichtung eines bestimmten Spielers derart runterzieht, nicht passieren – glaube ich zumindest. Das ist immerhin noch Fußball.
Was ich mir eher vorstellen kann, ist, dass der Verein eine Politik betreibt, die mir derart zuwider ist, dass mir die Identifikation mit dem, was mir da geboten wird, völlig flöten geht. Also eher Ereignisse im Nicht-Fußball-Bereich.
Wenn diese Firma beispielsweise völlig den Charakter eines Fußballvereins verliert, mit Leuten auf den Zuschauerrängen, denen das Spiel mehr bedeutet als bloße Unterhaltung.
Mag schwammig formuliert sein. Das liegt daran, dass ich jetzt noch nicht weiß, was es war, wenn es soweit ist.
Aber vielleicht kommt’s ja doch nicht so weit.
Achja, das Thema ‚Ultras’ erweitert meine ursprünglich auf das Gefühl des Einzelnen bezogene Frage um ein Vielfaches. Guter Beitrag, den Du da geschrieben hast. Und das verlinken funktioniert hier eigentlich: Hier geht’s lang.
Auf Schalke ist der Graben zwischen Ultras und traditionellen Fans (noch) nicht so arg, jedenfalls meinem persönlichen Empfinden nach. Aber natürlich ist das auch auf Schalke ein Thema.
Ich persönlich könnte prima ohne die Stadionpräsentationen der Ultras leben, konnte das früher ja auch. Ich brauche keinen Vorsänger, erst recht keine Choreographien oder Doppelhalter. Was ich allerdings schätze ist, dass es mit ihnen eine alternative Stimme von organisierten Fans gibt, neben der Linie des Fanclubverbands, der sich meiner Ansicht nach zu häufig zu sehr zurückhält. Denn es passiert heutzutage soviel scheiße im Umgang mit Fans, dass es dazu viel zu sagen gibt. Ja, vielleicht. Dann bin ich mit meiner oben beschriebenen Definition in vielen Augen wohl eher ein Laschi. Watte sachs!
Naja, war vielleicht ein wenig dramatisch formuliert
Da habe ich mich falsch ausgedrückt