Hitler, Arielle und dä Fisch

... aber auch Sebastian Deisler, Patrick Owomoyela oder Fabian Ernst – hat Mathilde Betz.
Als Klebebildchen. Gestern vor 200 Jahren wurde das Verfahren zur Herstellung von Abziehbildern entwickelt.

Am 10. Juli 1807 erhielten die Gebrüder Girard aus Paris ein Patent auf ihr Verfahren, mit Hilfe von Zuckerlösungen produzierte mehrfarbige Kupferstiche auf lackiertes Blech „abzudrucken“. Damit gelang es erstmals, Bilder von Papier auf zuvor unbedruckte Gegenstände zu übertragen.

Daraus entwickelten sich die noch heute bekannten Bildchen, die aufgelegt, angefeuchtet und vorsichtig abgezogen, ihre Farbe worauf auch immer hinterlassen. Als 1961 Giuseppe Panini seine große Idee hatte, waren die Bildchen längst mit einem Klebstofffilm versehen.

Die Familie Panini vertrieb Zeitungen, Magazine und auch Sticker. Das Kundeninteresse an den Bildchen war gegeben, dennoch waren die Paninis der Meinung, dass sie mehr und bessere Sticker verkaufen könnten, würden sie sie nur selbst herstellen. Und das taten sie dann auch.

Sie machten sie farbig, und vor allem druckten sie Fußballer ab! Die komplette Serie A, das Album kam dazu und bereits in der ersten Saison 61/62 verkauften sie 3 Millionen Bilder.


„Gesichter die man nie vergisst”
(Fotostrecke bei manager-magazin.de)


Zur WM 1974 erschien die erste Panini-Serie in Deutschland. Zur WM 2006 wurden in Deutschland 200 Millionen Bilder verkauft. Sogar an Frau Wieland. Und natürlich an Frau Betz.

Die ist aus Recklinghausen, 70 Jahre alt und Sammlerin von Abziehbildern und Aufklebern aller Art. Natürlich hat sie ihr Panini-Album 2006 voll. Obwohl ...
„Für Sport interessiere ich mich gar nicht, außer Tennis, aber Du musst dat mitmachen, denn die meisten Sportbilder werden gesucht!“
Und während Frau Betz zum tauschen in ihren Keller einlädt – dort lagern ca. 10 Millionen doppelte Bilder – bin ich das erste mal froh, dass Frau Wieland für etwas (lediglich) ein Tupperware-Döschen benutzt.



Quellen und weitere Infos
Zu Panini: paninionline.com, faz.net, cash.ch und bolzen-online.de. Zu Frau Betz: n-tv.de.

Ausserdem widmete der WDR der Erfindung der Gebrüder Girard zum gestrigen Jahrestag eine Zeitzeichen-Folge (Feed/direkt). Darin geht es auch um Frau Betz, der Erfolgsstory von Stickern an sich und das Phänomen der Sammelleidenschaft.

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Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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