Dienstag, 13. März 2007

Nur "Schubladen" oder sind die Trainertypen Stevens und Doll konträr?

"In Deutschland werden die Menschen gern und schnell in Schubladen gesteckt und nicht mehr rausgelassen. Auf meiner Schublade steht: harter Hund."
Das sagte Huub Stevens in einem Interview im Tagesspiegel.
Tatsache ist, das kaum ein Artikel, der den aktuellen Erfolg Stevens in Hamburg beschreibt, ohne den Hinweis darauf auskommt, wie sehr Stevens doch Wert auf Disziplin legt, dass die Spieler weniger Freiheiten als früher geniessen oder wie hart Stevens durchzugreifen vermag (vlg. die zeitweise Streichung Ljubojas aus dem Kader). Frank Heike von der FAS lies sich gar zu der Schlussfolgerung hinreissen
"Der Antriebsmotor der Hamburger Profis heißt: Angst. Es ist nicht die Abstiegsangst, sondern Furcht vor dem neuen, respekteinflößenden Coach.“
Wenn aber gerade das den Unterschied macht, macht es den Unterschied zu Doll, der schliesslich der Vorgänger Stevens in Hamburg war. Was wiederum die Frage aufwirft, wieso Borussia Dortmund ausgerechnet Doll verpflichtet, zumal sie zuvor angeblich zunächst Felix Magath haben wollten, der in der öffentlichen Meinung auch eher dem Typ Huub Stevens' denn dem Dolls nahekommt.

Alles Mumpitz.
Nicht das die Trainertypen verschieden sind, das ist schon so, wenn auch sicher nicht im Ausmaß dieser Schwarz-Weiß-Malereien. Aber darauf kommt es nicht an!

Nun hat der Huub grade mal wieder Erfolg. Wenn der Typ "harter Hund" den nicht hat, heisst es meistens, dass er nicht mit den Spielern sprechen würde, das er zu dickköpfig sei, zu unflexibel (vgl. dazu die Nachrufe auf Magath als Bayern-Trainer).

Thomas Doll hatte zum Schluss keinen Erfolg mehr in Hamburg. Wenn der Typ "gefühlter Spielertrainer" diesen hat, dann ist er besonders innovativ und nah dran am Team, kann die Gruppendynamik beeinflussen, ist ein guter Kommunikator, ein guter Motivator sowieso (vgl. dazu auch Artikel zu Jürgen Klopp, aber bitte nur welche aus der letzten Saison oder der diesjährigen Rückrunde ...).

2004 übernahm Doll den HSV nach dem achten Spieltag. Hamburg stand auf dem letzten Tabelleplatz und beendete die Saison auf Rang acht.
Im besagten Tagesspiegel-Interview antwortete Stevens auf das (Vor-)Urteil, er sei ein Defensivfanatiker, was durch die Tatsache bestätigt würde, dass der HSV in den letzten vier Partien nur ein Gegentor kassiert hat
"Aber wir haben im selben Zeitraum auch neun Tore selbst geschossen. Was sagen Sie dazu?"
An dieser Stelle war das Interview zu Ende.

(Quelle Interview: tagesspiegel.de; entdeckt via indirekter-freistoss.de)

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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