Mittwoch, 16. Januar 2008

Wer bloggt demnächst für die DFL und deren Franchises?

Fußballblogs wie die in meiner Blogroll, oder wie eben auch Drei Ecken, ein Elfer, sind heute. Aber wie lange noch heute ist, bzw. wann die DFL möchte, dass endlich morgen wird, ist völlig offen. Sehr weit weg scheint der Moment allerdings nicht mehr zu sein.

Die Story um die Klage des Würtembergischen Fußballverbands gegen hartplatzhelden.de ist mittlerweile berühmt.
Nun zitiert nolookpass in seinem Euro 2008-Blog aus den UEFA-AGB, nach denen jeder Besucher eines EM-Spiels anerkennen muss, dass Beschreibungen des Stadions und des Spiels über jegliche Medien, insbesondere auch dem Internet, untersagt sind. Kurz: Wer eine Karte kauft hat Blogverbot.

Der Beitrag schließt mit der Frage, ob das wohl rechtlich bindend sei. Das kann ich nicht beantworten. Aber klar erkennbar ist die Tendenz, dass die Verbände für jegliche Form der Darstellung eine Exklusivität erreichen wollen, um die entsprechenden Rechte verkaufen zu können.

Und so nennt beispielsweise auch Philip Banse vom dradio das, was wir Sportblogger so treiben, eine „kostenlose Berichterstattung“, mit der es „bald vorbei“ sein könnte. Damit hat er möglicherweise recht, und das war auch schon das Einzige, womit er in seinem siebenminütigen Beitrag mit dem Titel Sport im Web 2.0 wirklich ins Schwarze traf.

Ansonsten stellt er fest bzw. lässt auch Philipp Köster feststellen, dass „eigentlich originär journalistisch wenig gearbeitet wird“, zieht aber keinerlei Schlüsse aus dieser Erkenntnis. Einer, der ihn hätte aufklären können, Kai Pahl, kommt auch zu Wort. Allerdings blieb von dem, was er möglicherweise alles gesagt hat, lediglich übrig, dass Kai die Qualität eines Blogs als „grausam“ zerreißt – nachdem Herr Banse anmoderierte, dass Kai die „große Stärke der Sportblogger in deren Fachwissen“ sehe ...

Also beharren Journalisten darauf, dass Bloggen nichts journalistisches an sich hat, und die Herren Sportproduktproduzenten in Frankfurt, Nyon und Zürich beharren auf das Gegenteil, um Geld damit verdienen zu können.
An solch einem Blödsinn nähren sich Blogs.


Der dradio-Beitrag des Philip Banse ist hier nachzuhören (direkt).

Dienstag, 15. Januar 2008

Lasses Schluckauf

Würde nicht der Club des schwäbischen Metzgersohns die Feedreader verstopfen, das Hickhack um den nicht, vielleicht, bestimmt, dann doch nicht Wechsel von Jens Lehmann zu Borussia Dortmund wäre die Soap des Winters geworden.

Eigentlich ging alles relativ fix. Bis Mitte Dezember blieb Lehmann standhaft bei seiner Aussage, nicht in die Bundesliga wechseln zu wollen. Erst kurz vor Weihnachten schien ein Wechsel nach Dortmund plötzlich doch möglich. Am 30. Dezember meldeten die Nachrichtenagenturen, dass Wenger Lehmann ziehen ließe. Letzten Freitag, am 11.01. wurde der Wechsel endgültig als geplatzt bezeichnet.

Keine vier Wochen: Unter Manager Müller gab es auf Schalke selten in solch kurzer Zeit Klarheit. Und doch war es ein gefühlt ewiges Hin und Her, ein bisschen Ballack-Wechsel light. Und am Ende bestätigte die Absage doch noch das Bild, das die Leser eines Interviews bekamen, welches Lehmann ziemlich genau vor einem Monat, eben kurz vor Beginn der ganzen Story, der Zeitung DIE ZEIT gab.


[Bild: theadz01]

Montag, 14. Januar 2008

Fräulein Kassandra als Programmdirektorin





Samstag, 12. Januar 2008

Der Wahrmacher

Es gibt Leute die glauben, sie wüssten was über Napoleon, weil sie mal eine ZDF-Zweiteiler zum Thema gesehen haben. Meine Eltern schocken ab und an mit dem Satz „Wenn das nicht stimmen würde, käme das doch nicht im Fernsehen“. Klarer Fall, sowas macht Pickel. Und doch ist seit gestern in den Fußballforen und Blogkommentaren zum Thema Klinsmann als Bayern-Trainer eine der gängigsten Thesen, dass die Wahl des Co-Trainer nun das Allerwichtigste sei.

Nachdem Joachim (fka Jogi) Löw trotz erfolgreicher Arbeit beim VfB Stuttgart 1998 nicht weiterbeschäftigt wurde, tingelte er sechs Jahre durch Europa. Nach seiner vierten Entlassung holte ihn Klinsmann zum DFB und Löw galt als Co-Trainer: Zwar der erfahrene Mann neben dem Trainerneuling Klinsmann, aber doch der zweite Mann. In der Folge wurde Klinsmanns Team-Konzept ausgerollt, wurden Spezialtrainer eingestellt, der Betreuerstab vergrößert, wodurch für die gerne in Hierarchien denkenden Deutschen die Stufe Assistenten neu definiert wurde. Über Assistenten muss es auch Hauptakteure geben und so entstand das Bild der Chef-Troika Klinsmann, Löw, Bierhoff.

So weit so gut. Doch dann kam „Deutschland. Ein Sommermärchen“ und sortierte die Helden in Schubladen, weil ein Film eben Rollen braucht. Also wurde Ballack zum Capitano, wurde Kahn als bärbeißiger, aber am Ende doch gutmütiger Alm-Öhi dargestellt. Seit diesem Film liebt Deutschland das Bild der besten Freunde Schweini & Poldi und Gerald Asamoah gilt als fußballspielende Version von Roberto Blanco. Und Löw steht an der Taktiktafel und fordert die Umsetzung mit höxschter Disziplin. Und Klinsmann gibt den Mr. Positiv, hüpfend, brüllend, mit den Armen rudernd. Und nun war erstmal das die Wahrheit.

Jetzt braucht Klinsmann einen neuen Löw. Die Forderung, dass ihm Wenger zur Seite gestellt werden müsse, habe ich noch nicht gelesen, aber viel weiter unten beginnt die Suche nicht. Schließlich zeige Löws Erfolg in der EM-Qualifikation ja seine Qualität, beweise ja quasi, dass sehr viel Löw im Sommermärchen steckte. Ein großer Motivator sei er, der Klinsmann, und Dinge anschieben könne er auch. Aber einen mit allen Wassern gewaschenen Trainer, einen Taktikfuchs, brauche es schon für den Erfolg der Bayern. Somit ist Klinsmann der erste Trainer, der nicht als Trainer gesehen wird.

Klinsmann wird einen guten Mann aussuchen. Aber nur weil Klinsmann in der Kabine als Hampelmann gezeigt wurde, heißt das ja nicht, dass er nur ein Hampelmann ist. Wieviel wer in einem Team zu einem Erfolg beiträgt, lässt sich immer schwer beurteilen. Schon bei einer Fußballmannschaft. Erst recht bei hauptsächlich im verborgenen agierenden Betreuern. Fest steht: Es liegt einzig und alleine am Namen des demnächst als Klinsmanns Assistent agierenden, welches Image der Trainer Klinsmann die nächsten Jahre mit sich trägt. Oder aber Sönke Wortmann dreht noch einen Film über den FC Bayern.


[Bild: Thomas Wanhoff]

Freitag, 11. Januar 2008

Hut ab, Herr Hoeneß!

Jedenfalls hat Herr Rensing nun die Gewissheit, dass Oliver Kahn nicht noch mal verlängern wird.
Und vermutlich hatte Manager Müller bereits eine Insiderinfo, denn gestern wurde erstmals vermeldet, dass er Gerald Asamoah auf Schalke halten will. Er kommt damit Gerüchten zuvor, nach denen die Bayern ihn nach München holen wollen, weil er die Xavier Naidoo-Texte so gut beherrscht.

Malocherclub FC Schalke 04

Nee, wat hamse alle malocht! Die Kuzorras, die Szepans und die Klodts waren unter Tage tätig, haben trotzdem über Tage gespielt und für Schalke gewonnen. Außerdem kreiselten sie. Was zwei Schlussfolgerungen zulässt:

  1. Schalke war zur Zeit des Schalker Kreisels die technisch überlegene Mannschaft. Mit dem Mythos des Malocherclubs eine vermeintliche Tradition der Kämpfer gegenüber den Technikern aufzubauen, ist gegen die Tradition des FC Schalke 04.


  2. Auch die Stars von damals taten, was sie taten, für Kohle, für Penunzen, für Asche; für Geld! Auch Szepan und Kuzorra schufteten für ihr auskommen.

Und nun geht unser Arbeiterverein, unser Malocherclub hin, und sucht tatsächlich Leute, die sich verschenken, die ihre Tätigkeit für Lau erledigt. Schalke 04 sucht Leute, die Dinge umsonst tun, weil es weiß, dass es Leute gibt, die so doof sind. Wenn Herr Müller demnächst wieder vom Arbeiterverein Schalke 04 spricht, sollte er unbedingt gefragt werden, wie er Arbeit definiert.

Donnerstag, 10. Januar 2008

Block S6, Reihe 38, Platz 10

Falls mir ein treuer Leser unbedingt mal ein Bier ausgeben möchte:
Am 19. Februar wäre ich in den späten Abendstunden in der Arena auf diesem Platz anzutreffen.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Unschärfe im Interview des José Roberto de Oliveira

In der Bundesliga gibt es bereits einen Zé Roberto: den von Bayern. Jetzt treffen Sie vielleicht bald auf ihn in einem Spiel. Was kann man erwarten?
Das Thema gab es bereits vor einem Jahr in Brasilien. Da haben wir mit Botafogo in Maracana gegen seinen damaligen Verein FC Santos gespielt. Auch diese Partie wurde in den Medien zum Duell der beiden Zé Robertos gemacht. Wir haben übrigens 4:3 gewonnen und mir sind zwei Tore gelungen…


So ist es bei schalke04.de zu lesen, und eine ganze Reihe von Portalen mit Sportberichterstattung hat diese Sätze übernommen.

Es war der 14. Oktober 2006, an dem Botafogo gegen den Verein des anderen Zé Roberto spielte.

Botafogo gewann das Spiel zwar mit 4:3, der Neu-Schalker erzielte allerdings nur ein Tor, wie beispielsweise bei ESPNdeportes.com oder bei rsssf.com nachzulesen ist. José Roberto de Oliveira erzielte in der 83. Minute den Ausgleich zum zwischenzeitlichen 3:3, die anderen Tore für Botafogo schossen Asprilla (1:0), Reinaldo (2:1) und Juca (Siegtreffer zum 4:3).

Bleibt zu hoffen, dass die anderen Aussagen des Zé Roberto II in dem besagten Interview nicht ähnlich unscharf sind ...

Aus Brasilien kamen zudem die Gerüchte, dass Sie ein schwieriger Typ sein sollen…
Das stimmt nicht. Es gab ein Problem bei Botafogo, weil ich mal eine halbe Stunde zu spät zum Training gekommen bin. Meine einzige Verspätung in zweieinhalb Jahren.

[Außerdem hatte ich in diesem Beitrag zunächst behauptet, das José Roberto da Silva Júnior (Zé Roberto I) in dem besagtem Spiel am 14. Oktober 2006 nicht teilgenommen hätte. Ich bezog mich dabei ebenfalls auf ESPNdeportes.com, wo er weder in der Startformation, noch unter den Einwechselspielern aufgeführt wird. Außerdem ist das Spiel auch nicht im GameLog des Spielers aufgeführt. Auf der offiziellen Webseite des FC Santos wird aber über beide Spieler berichtet, und zwar in Text und Bild, als auch in der Spielstatistik.]

Dienstag, 8. Januar 2008

Heute wird abgeschmückt

Der Kranz wird eingepackt. Lange genug habe ich ihn nun stehen lassen, mit nur drei brennenden Kerzen, als Erinnerung, dass Schalke trotz ordentlichem Jahresende wieder ein gesetztes Ziel verfehlt hat.

Und auch was die Transfertätigkeiten angeht, sind die gesetzten Ziele noch nicht erreicht. Ein Stürmer soll her, hieß es wochenlang, und ich denke auch, dass Schalke einen braucht. Aber noch ist ja Zeit. Und wie formuliert Müller immer so schön:
„Auch so ist unser Kader stark genug, die Ziele zu erreichen“.

Es wird dann eben nur noch spannender. Vielleicht glaubt Müller tatsächlich, dass Fans Spannung mögen.


[Beitrag 26.11.07: Der Schalkekranz]

Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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