Liebe Kinder, fragt den mal was, der ist bald ein Weltstar!

Heute nachmittag dürfen die Kinder mit den interessantesten, lustigsten und besten Fragen Owen Hargreaves treffen.

Gerade noch rechtzeitig: Hargreaves hat vor drei Wochen sein letztes Spiel für den FC Bayern absolviert, und wird fortan für große wie kleine Bayernfans nurnoch im Fernsehn zu bestaunen sein.

Anstatt der achso rührenden Geschichte um Thorsten Frings eine Münchener Version folgen zu lassen und um Hargreaves, bei der großen Fußballmesse Weltmeisterschaft einer der Besten auf seiner Position, den neuen FC Bayern aufzubauen, lässt der Hoeneß Uli - gemäß Matthäus 13,52 - Hargreaves ziehen, um fortan im defensiven Mittelfeld mit dem dreißigjährigen Altinternationalen Mark van Bommel aufzuwarten.


Ähnliche Themen werden (quasi von Berufswegen) in den Bayernblogs behandelt: Während sich Yalcin bei fehlpass.com Gedanken über die beim letzten Bundesligaspiel zu verabschiedenden Spieler macht, schaut Oliver unter breitnigge.de schon lange hauptsächlich auf die Zukunft des FC Bayern.

Meiner Meinung nach wird Hargreaves überschätzt. Ich glaube der Uli hat alles richtig gemacht. Für die Kohle bekommt er einen adäquaten Ersatz.

Ich denke er sucht keinen adäquaten Ersatz. Van Bommel soll das machen, vielleicht denken die Bayern auch an Ottl oder Hamit (oder gar noch Demichelis?) für diese Position. Das Geld wird wohl in andere Positionen investiert werden, und ich glaube, damit schwächt er das Team an der vielleicht wichtigsten Stelle. Ma'gucken, mir solls wurscht sein ...

Hallo Torsten,

vielen Dank für Deinen Trackback. Ich habe allerdings gerade vergeblich Deinen Back-Link in Deinem Beitrag gesucht. Hilf' mir mal kurz...

Zum Thema: Was Hargreaves betrifft bin ich immer ein wenig unschlüssig. Du und andere behaupten regelmäßig, dass Hargreaves eine versteckte Säule im Team ist. DIE Schlüsselposition schlechthin besetzt.

Das mag so sein. Ich halte ihn ebenfalls für keinen Schlechten, der uns über die Jahre immer wieder gute Dienste geleistet hat, aber auch wenn ich nicht so gläubig bin wie Du, kann ich davon abgesehen durchaus vorstellen, dass es vielleicht durchaus das Beste für ihn wäre, wenn er zurück in sein "Heimatland" (eigentlich ist er Kanadier) geht und seine Karriere, vor allem in der Nationalmannschaft pusht.

Die Ablösesumme ist ein weiteres Argument dafür.

Davon abgesehen hast Du Recht: es gibt imho insgesamt drei aktuelle Alternativen auf dieser Position: van Bommel, Ottl und Demichelis.

van Bommel hat das internationale Format, Ottl die Perspektive (hat schon super Spiele auf dieser Position gemacht (CL-Vorrunde bei Inter (2:0))) und Demichelis ist der Fallback.

Es ist im Grunde das gleiche Spiel, wie auch in die andere Richtung:

Spieler will weg, Ablöse stimmt, Alternativen sind (augenscheinlich) vorhanden.

Sowas machen die Bayern und sowas wird mit den Bayern gemacht.

Magst recht haben, wenn Du meinst dass sich das gehört. Gibt's nun jedenfalls.

Ich denke das Hargreaves bei den Bayern unterschätzt wird und glaube noch dazu, dass es diese schwache Stellung ist, die ihn zum Wechselnwollen veranlasst. Insofern denke ich eigentlich nicht, dass es bei diesem Geschäft um das typische (und legitime) Spielerabluchsen handelte.

Van Bommel hat im rechten Mittelfeld internationales Format, jedenfalls hat er in Eindhoven dort seine auffälligsten Leistungen gezeigt. Und über Ottl und Demichelis darf man sicher sprechen. Aber wenn gleichzeitig um das Thema FC Bayern über Spieler wie Luca Toni, Arjen Robben, Deco, Sneijder und meinetwegen auch Klose gesprochen und geschrieben wird, sollten Ottl und Demichelis vielleicht lieber doch nicht unter "Alternativen sind vorhanden" gebucht werden.

Natürlich sind Ottl, Schweinsteiger & Co. keine vollwertigen Alternativen zu sog. Weltstars, aber der FC Bayern fährt da ja auch zweigleisig. Man hatte für diese Saison im Blick der Jugend flächendeckend eine Chance zu geben, die diese offenbar nicht genutzt hat, auch wenn ich das immer über den Einzelfall beurteilen würde...

Aber Typen wie z.B. Schweinsteiger gehört definitiv die Zukunft und diese Mischung muss es auch geben, denn was wären wir sonst? Chelsea? Schalke am letzten Spieltag in Dortmund?

Ottl hat zwar noch extrem viele Höhen und Tiefen, aber die hatte Schweinsteiger am Anfang auch und jetzt ist er aus dem Team wohl nicht mehr wegzudenken. Selbst wenn er in der neuen Saison um seinen Stammplatz höchstwahrscheinlich wieder mehr kämpfen muss, aber das werden wohl (hoffentlich) alle (abgesehen von Kahn. Aber vielleicht gibt es da ja einen Deal wie bei Arsenal)!

Hargreaves gehörte auch zu den selbst hervorgebrachten Spielern, denen, wie Du bei Schweinsteiger formulierst, die Zukunft gehören sollte, auch wenn er schon zwei oder drei Jahre länger dabei war. Und das mit den "Weltstars" kommt ja nicht von mir. Eher das Gegenteil ist der Fall. Hier hatte ich Beispielsweise schonmal kundgetan, dass ich die bisherige Mischung zwischen Einkäufen und selbst hervorgebrachten Spielern fast immer für gelungen hielt.

Doch nun machen die Bayern plötzlich auf dicke Hose und ich habe fast den Eindruck, als schäme man sich an der Säbener Straße heute für die Verpflichtungen von gestern (Schlaudraff, Hamit, auch Podolski).
"[...] denn was wären wir sonst? [...] Schalke am letzten Spieltag in Dortmund?"
Erklärst Du mir das mal eben? Ich bin mir nicht im Klaren, ob Da tatsächlich ein Sinn drinsteckt, den ich partout nicht zu erkennen vermag, oder ob Du einfach noch'n bisschen Frust weitergeben wolltest.

Klar sollte Hargreaves die Zukunft gehören, nur das in seinem Fall die Zukunft schon die Gegenwart ist. Hargreaves wechselte als 16-jähriger von Calgary nach München, räumte in der bayerischen Jugend ab und stieg 2000, also vor sieben Jahren, in den Profikader auf.

Hargreaves ist somit CL- und Weltpokalsieger, 4-facher Deutscher Meister und 3-maliger Pokalsieger - bißchen viel für ein Greenhorn, oder?

Was ich sagen will: Hargreaves gehört eigentlich nicht mehr zur Riege der jungen Wilden, wie Schweinsteiger und Podolski, ergo kann man ihn auch mal für 25-30 Mio. Euro ziehen lassen, ohne sein Mischkonzept über den Haufen zu werfen...

Die Interpretation, dass die Bayern sich der bisherigen Transfers "schämen", ist sicherlich Dein gutes Recht und ohnehin Deine Meinung, ich lese das aber nicht zwischen den Zeilen, ganz im Gegenteil, ich halte fast alle Spieler, die jetzt schon feststehen, für gute Verstärkungen!

Was ich mit meiner Aussage meinte?

Wenn wir nicht dieses Mischkonzept mit jungen Spieler aus dem eigenen Verein plus internationalen Topstars verfolgen würden, wären wir wohl nur ein Verein von Söldnern, oder?

Ähnlich wie Chelsea und, mit Verlaub, auch die Schalker Mannschaft, die am letzten Samstag in Dortmund auf dem Platz stand - Neuer und Bordon mal aussen vor.

Hast Du Dein Team anders eingeschätzt?

Ich rede hier nicht über S04 während der ganzen Saison, aber solche Aussetzer wie am Samstag legen doch den Verdacht nahe, dass einige im Team den Ernst der Lage nicht wirklich verinnert hatten, oder?

Also dieses Gefasel um "Söldnertruppen" halte ich für Boulevard. Das kommt immer dann hoch, wenn eine Mannschaft gerade nicht gut spielt oder ein bestimmtes Ziel nicht erreicht hat.

Über Schalke wird sowas nun geschrieben, da die Mannschaft im Derby scheisse gespielt und die Tabellenführung verloren hat. Über Bayern wurde es geschrieben, als die Mannschaft zu Hause gegen Hamburg verlor und sogar beim sicher feststehenden Absteiger nicht gewinnen konnte. Da hies es, dass sich die Söldner nicht mehr anstrengen würde, weil es um nichts mehr ginge.
Wie albern das ist entlarvt die Schlagzeile nach dem Bayernsieg gegen Cottbus, in der es dann wieder "Charaktertest bestanden" hieß. Und glaube mir, würde Stuttgart gegen Cottbus verlieren und Schalke trotz schwacher Leistung 1:0 gewinnen, die Zeitungen würden die denkbar phantasievollsten Sätze über die Schalker-Söldner von heute schreiben und uns ganz deutlich erklären, wieso ausgerechnet diese Mannschaft sich "nie aufgegeben" und "bis zum Ende gekämpft" hat.

Alles Mumpitz. Und es wurdert mich schon sehr, dass Du in solch ein Horn pustest.

Das Boulevard ist das Boulevard. Meine Meinung etwas anderes. Ich hatte Dir erklärt, dass ich zunächst einmal nur die Derby-Schalker meinte. Und das in diesem, alles entscheidenden Spiel die Einstellung bei den Knappen-Kickern nicht stimmte, habe nicht ich zum ersten Mal festgestellt und das stand auch nicht nur im Boulevard...

Da darfst mir gerne Deine Gründe für dieses Ergebnis nennen, ich bin immer offen für neue Ansichten. Davon abgesehen habe ich ja selbst schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass in dieser Saison offenbar alles möglich ist, selbst noch eine Schalker Meisterschaft. Herausragend wäre das dann aber trotzdem nicht und schon unterscheide ich mich von Deiner Boulevard-Definition meiner Meinung.

Ich habe mir heute nochmal die Ligashow vom letzten Montag angehört und da hat Hans-Josef Justen, seines Zeichens Sportchef der WAZ, auch nochmal ein paar passende Worte zum Thema Schalke und "hat Schalke so etwas verdient" gesagt: Schalke war tatsächlich nicht nur in diesem Spiel in Dortmund schwach, auch die letzten Siege waren teilweise mehr als erzittert.

Man kann so etwas Bayern-Mentalität nennen, oder einfach Meisterglück. Ich nenne es charakteristisch für diese Saison. Wären die Bayern nicht von den Top-4 am dämlichsten gewesen, wären auch die noch bei der Musik dabei...

Sollten die berühmten Pferde tatsächlich noch bei der Apotheke vorbeikommen und Schalke zum Meister machen, dann würde ich mit Sicherheit nicht das Gegenteil von dem behaupten, was ich zu diesem Thema bisher zum Besten gegeben habe, ich würde allenfalls meine Theorie zur Trauma-Bewältigung der Schalker überdenken. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz un-boulevard-esk.

Und diese ganze Argumentationskette hat auch nichts mit Frust zu tun, den Du mir oben attestieren wolltest - mein Frust ist schon lange einer gewissen Ausgeglichenheit gewichen, dass Du als Schalker aber bei anderen das Thema Frust anschneidest, finde ich wiederum bemerkenswert...

Einstellung?

Ich denke dass Schalke in den letzten Spielen keinen wirklich guten Fußball gespielt hat, d.h. zumindest nicht so gut, wie es eingentlich möglich wäre, wie sie es in dieser Saison schon gezeigt haben. In sofern bin ich da bei Herrn Justen, wenngleich ich so manch anderes, was er in der Ligashow sagte, albern fand, als das typische Journalisten-Schwarz-Weiß empfunden habe. Mehr zu meiner Einschätzung der Saisonleistung nach der Saison.

Aber Du willst mir nicht ernsthaft verkaufen, dass es bei Fußballern - egal welcher Mannschaft - in solch einer Situation an der Einstellung fehlt, weil sie eingekauft sind und nicht ursprüglich aus dem Club kommen? Das ist es doch, was dieses "Söldner" meint, oder?

München mag insofern eine Ausnahme darstellen, dass sich auch Spieler, die zuvor noch nie was gewonnen haben, in deren Trikot siegessicher fühlen; nach dem Motto "die gewinnen so regelmässig, das kann selbst ich nicht verdaddeln." Das hat sich München durch die Erfolge erarbeitet. Wieso die Einkäufe der Bayern nun aber eine tolle Einstellung in den richtigen Momenten an den Tag legen und die Einkäufe anderer Teams im Misserfolgsfall charakterlose Söldnerluschen sein sollen, erschliesst sich mir nochimmer nicht.

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Kommentare & Antworten

Lucio
da Lucio findet imma den richtigen Zeitpunkt zum abspiela
ch (Gast) - 10. August, 21:47
Na also: noch ein...
...alter Bekannter ;)
berka - 1. August, 13:04
Alte Bekannte
Schön erklärt, danke. Noch ein paar bekannte Namen...
berka - 1. August, 09:12
Notlagen?
fällt mir jetzt erst auf: habt Ihr die im Stadion etwa...
berka - 30. Juli, 14:00
Ich weiss schon warum...
Ich weiss schon warum ich im Stadion keine Getränke...
Jan! (Gast) - 30. Juli, 13:01
siehste
deswegen wird's wahrscheinlich exportiert
berka - 30. Juli, 08:50
Wir warten gespannt
...auf den ersten, der Veltin's schreibt.
Trainer Baade (Gast) - 29. Juli, 23:27
@ Stefan: Ja, bei Miller’s...
@ Stefan: Ja, bei Miller’s würde ich auch nichts dazu...
Herr Wieland - 29. Juli, 17:12

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Der Spielmacher

Stets ein wunderbarer Quell der Wirrnis ist der Begriff des Spielmachers oder gar der Spielmacher-Position. Der Mann mit der legendären Nummer 10 war einst Halbstürmer und wurde später ins Mittelfeld zurückgezogen, wo er aber mehr wurde als ein zentraler Mittelfeldspieler. Dieser Spieler in der Mitte des Feldes, ob vorgeschoben oder zurückgezogen, sollte von seinen Mitspielern häufiger angespielt werden und dann genialisch das Angriffsspiel bedienen. Das wurde noch mit der Phantasie kurzgeschlossen, ein solchermaßen kreativer Mensch könne nicht auch noch schwer arbeiten, weshalb man ihm einen Helfer, den sogenannten Wasserträger, beistellen müsse. Einen solche Spielmacherposition gibt es heute nicht mehr, trotzdem ist die Suche nach dem Spielmacher nicht beendet. Im Zweifelsfall wird der Kopf einer Mannschaft, wie Zinedine Zidane beim französischen Weltmeister 1998, einfach zum Spielmacher erklärt.
Biermann/Fuchs

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